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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Befehl!«
    Evanlyn hob das Paddel und wartete auf Alyss’ Kommando.
    »Also gut … links zuerst. Eins … und zwei … Eins … und zwei … So ist es gut. Weiter so. Sehr schön … und weiter, immer in einer flüssigen Bewegung! Eins und … Ihhh, verdammt! Wenn du mich noch mal nass spritzt, werfe ich dich über Bord. Also pass jetzt bloß auf!«
    Was nach Evanlyns Meinung keine Art und Weise war, mit der Kronprinzessin von Araluen zu sprechen.

Siebenunddreißig

    S ie machen das sehr gut«, sagte Horace, als die fünfzig Rekruten in zwei Reihen im Dauerlauf über das Übungsfeld rannten.
    Selethen rief ein Kommando und die Männer auf der linken Seite jeder Reihe blieben auf der Stelle stehen, während sie immer noch im Rhythmus marschierten und sich gleichzeitig um neunzig Grad nach links drehten. Die beiden Reihen bewegten sich mit, die Soldaten am Rand natürlich schneller als jene auf den Innenpositionen. Dann kam ein weiteres Kommando von Selethen und die fünfzig Männer setzten ihren Laufschritt fort. Die ganze Übung dauerte weniger als dreißig Sekunden.
    Will hatte Horace nicht sofort geantwortet. Er hatte das Manöver ganz genau beobachtet und nach Fehlern gesucht. Er hatte keine entdeckt. Jetzt sah er seinen Freund an und grinste.
    »Ja. Die Abstimmung untereinander ist erstklassig.«
    »Wie ich sehe, hast du inzwischen auch mehr Waffen«, stellte Horace fest. Alle fünfzig Mann der ersten Reihe waren mit den großen rechteckigen Schilden und den Speeren ausgerüstet sowie mit einer kurzen Stoßwaffe.
    »Ja, sie verfügen jetzt alle über Dolche. Die meisten davon sind selbst gemacht. Außerdem fertigen sie weitere Schilde und Speere an. Bald haben wir genug, um eine ganze Hyaku damit auszustatten.«
    » Hyjaku ?«, wiederholte Horace fragend.
    »Das bedeutetet ›einhundert‹ und ist die gängige Kampfformation in Toscano: einhundert Männer pro Gruppe. Sie bezeichnen das dann als eine Hundertschaft – drei Reihen von dreiunddreißig Männern plus einem Kommandanten.«
    »Und wie viele dieser Hyakus möchtest du haben?«
    »Ich denke, es werden zwei. Natürlich wäre es gut, mehrere zu haben, aber dafür haben wir einfach nicht die Männer. Und Walt sagt, eine kleine Streitkraft, die gut ausgebildet und diszipliniert ist, kann sehr viel bewirken.«
    »Denke ich auch«, sagte Horace.
    Die Truppe hielt an und die Männer in der Vorderreihe reichten ihre Speere nach hinten weiter. »Wir teilen, was wir haben«, erklärte Will seinem Freund.
    »Kamé!«, rief Selethen. Sofort gingen die Männer in die bereits bekannte Abwehrposition, die an einen Schildkrötenpanzer erinnerte, und setzten so ihren Marsch fort. Nach ein paar Sekunden rief Selethen einen weiteren Befehl und die Schilde, ob nun tatsächlich vorhanden oder nur gedacht, wurden in die normale Marschposition zurückgebracht. Die aufgestellten Reisigbündel als Erstz für feindliche Soldaten waren jetzt nur noch etwa vierzig Schritte entfernt.
    Auf einen weiteren Befehl hin marschierte die erste Reihe weiter, während die zweite anhielt und mit ihren Speeren aus holte. Gemeinsam schleuderten sie auf Kommando die Waf fen über ihre marschierenden Kameraden hinweg auf die Reisigbündel. Anschließend nahmen die Werfer im Laufschritt ihre Position hinter der ersten Reihe wieder ein. Die Hälfte der Reisigbündel war von Speeren getroffen worden. Manche lagen zerfetzt auf der Seite, andere standen schief, nur noch gestützt durch die schweren Holzspieße.
    Selethen beschleunigte das Tempo, sodass die fünfzig Mann sich in einem gleichmäßigen Dauerlauf bewegten. Währenddessen stießen sie immer wieder blitzschnell mit ihren Klingen durch die schmalen Schlitze zwischen den Schilden. Als die Vorderreihe die »feindliche Linie« erreichte, schloss die zweite Reihe sofort auf, um die Kameraden zu unterstützen.
    Schließlich gab Selethen das Kommando zum Stehenbleiben und die Rekruten setzten ihre Speere ab. Die hintere Reihe lief nach vorn, um sich die Speere zu holen.
    »Selethen leistet gute Arbeit«, meinte Horace, als der Wakir zu den Männern ging und sich mit ihnen unterhielt, manche ermutigte, andere lobte und auch Ratschläge gab, wo sie benötigt wurden. »Wird er beide Hyakus befehligen?«
    »Nein«, erwiderte Will. »Sie müssen unabhängig voneinander vorgehen. Darüber wollte ich ohnehin mit dir reden. Könntest du eine Gruppe übernehmen?«
    »Ich?«, fragte Horace überrascht. »Willst du nicht das Kommando übernehmen?

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