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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Andererseits hatten sie über siebzig Schwerter, Brustplatten und Helme von gefallenen Senshi erbeutet. Außerdem waren viele von Arisakas Männern verletzt.
    Als Shigerus Senshi und die Kikori sich durch den schmalen Pass zurückzogen, hatte Walt Mikeru und ein Dutzend seiner Freunde beauftragt, die Spuren zu verwischen, die zu dem geheimen Eingang führten. Die jungen Leute taten das, indem sie große Stücke Öltuch, die sie aus den vom Feind verlassenen Zelten holten, in einem weiten Bereich vor der Schlucht über den Schnee zogen. Wieder einmal war Walt von Mikeru sehr angetan. Er war eifrig, tatkräftig und setzte seinen Verstand ein. Eine kleine Gruppe von Senshi aus Shigerus Leibwache hielt in der schmalen Schlucht weiterhin Wache, für den Fall, dass der Feind zufällig den Eingang entdecken sollte.
    Im Augenblick war die Führungsgruppe in Shigerus Hütte bei einer Nachbesprechung. Walt hatte gerade den Gedanken ausgesprochen, der auch den anderen im Kopf herumging.
    »Arisaka ist kein Narr!«, stimmte Shigeru zu. »Er wird nicht blind heranstürmen, wie Todoki es tat. Er wird nach Möglichkeiten suchen, die Strategien, die Chocho entwickelt hat, zu unterlaufen.« Er nickte Will zu, der bei dem Namen die Stirn verzog. Doch jetzt war nicht die Zeit für Sprachunterricht, und so fragte er nicht weiter.
    »Wir müssen uns in Arisaka hineinversetzen«, sagte Walt. »Wir müssen uns überlegen, wie wir gegen die zwei Gojus vorgehen würden.«
    »Vier«, sagte Will, und als Walt ihn fragend ansah, erklärte er: »Bis das Tal wieder zugänglich ist, werden wir mindestens zweihundert Männer ausgebildet haben.«
    Selethen nickte zustimmend.
    »Gut«, sagte Walt. »Dennoch werden wir in der Minderheit sein und diesmal lassen sie sich nicht so leicht überrumpeln. Arisaka weiß nun, wie wir kämpfen. Also, was würdet Ihr an seiner Stelle tun?«
    Selethen räusperte sich und alle blickten zu ihm.
    »Wir haben darüber in Toscano schon einmal gesprochen«, erklärte er. »Schwere Geschütze oder ein großes Heer könnten die Reihen der Gojus sprengen. Sobald sie keine geschlossene Einheit mehr sind, könnten die Senshi in ihrem üblichen Stil kämpfen – Mann gegen Mann.«
    »Arisaka hat keine schweren Geschütze«, erwiderte Walt.
    »Richtig«, stimmte Selethen zu. »Dann wären Bogenschützen wohl das Nächstbeste.« Er wandte sich an Shigeru. »Über wie viele Bogenschützen könnte er denn Eurer Meinung nach verfügen?«
    Der Kaiser dachte kurz nach.
    »Vielleicht dreißig«, antwortete er.
    »Dreißig Bogenschützen können eine Menge Schaden anrichten«, warf Will ein.
    Horace beugte sich vor. »Aber die Kamé wehrt das ab«, sage er und bezog sich damit auf die Schildkrötenformation, die Will den Kikori beigebracht hatte.
    »Nicht, wenn sie über die Flanke kommen und uns von hinten angreifen«, sagte Selethen. »Die zweite Reihe muss dann drehen und sich dem Angriff stellen – und das zerstört die Formation. Unsere Leute können ihre Schilde nicht über die Köpfe halten, wenn sie es mit einem Angriff von der Flanke zu tun haben.«
    Horace machte eine geringschätzige Geste. »Dann wählen wir eine Stelle, wo sie nicht über die Flanke kommen können. Das Tal unterhalb der Palisade ist schmal genug. Oder wir warten einfach hinter der Palisade.«
    »Das können wir nicht«, widersprach Walt. »Wir müssen den Kampf zu Arisaka hintragen. Er wird aus dem Süden Verstärkung anfordern. Mit genügend Männern könnte er die Palisade einnehmen. Das Problem ist …« Er brach ab, denn er wollte die Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, gar nicht aussprechen.
    Shigeru sah ihn an. »Das Problem, Walto-san?«
    Zögernd antwortete der Waldläufer. »Wir können es uns nicht leisten, uns auf unabsehbare Zeit hinter der Palisade zu verschanzen. Wenn wir das tun, wird Arisaka gewinnen. Er will uns im Kampf besiegen, aber wenn das zu lange dauert, wird er einfach genügend Männer hier lassen, um uns festzusetzen. Dann wird er nach Süden marschieren und den Thron für sich beanspruchen. Er könnte behaupten, Ihr wärt tot, und niemand könnte das Gegenteil beweisen.«
    Shigeru nickte nachdenklich. »Und sobald er den Thron einmal bestiegen hat, wird es doppelt so schwer sein, ihn wieder abzusetzen.«
    »Genau! Also müssen wir ihn zum Kampf zwingen. Und dazu müssen wir seine Handlungsweisen voraussehen.«
    »Um es einfach auszudrücken«, sagte Will langsam, »er wird unseren Schildwall zerstören und uns

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