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Die Chroniken von Blarnia

Die Chroniken von Blarnia

Titel: Die Chroniken von Blarnia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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sein?«, fragte eine Haselmaus. »Überall sonst stinkt es doch.«
    »Ja, es muss sein«, sagte Asthma. »Wir ziehen zu den Furten von Bazooka.«
    Die Tiere und die Fabelwesen murrten kaum mehr als sonst, legten ihre Grabenkämpfe vorübergehend auf Eis und brachen das Lager ab. Dann machten sich alle auf den Weg zu den Furten. Schon bald kam Loo zu Asthma gehüpft.
    »Asthma! Asthma! Asthma! Asthma! Asthma!«, rief sie.
    »Ja, Loo?«, fragte Asthma. Er bemühte sich, Geduld zu zeigen.
    »Ed sagt, Sie sind bloß eine plumpe Allegorie. Stimmt das?«
    »Vielleicht«, sagte Asthma und errötete unter seinem Fell. »Weißt du denn, wen ich darstellen soll?«
    Loo nickte bedächtig, was so viel hieß wie: »Keine Ahnung.«
    »Ich geb dir einen Tipp«, sagte Asthma. »Als ich noch ein Mensch war, hatte ich viele Anhänger... Die Leute erinnern sich immer noch an mich, obwohl ich schon lange tot bin... Soll ich noch mehr erzählen?«
    Loo, die völlig im Dunkeln tappte, nickte bejahend.
    »Man redet immer noch über mich. Viele Bücher sind darüber geschrieben worden, was ich gesagt und getan habe.«
    »Hmm...« Loo dachte angestrengt nach, doch es kam nichts dabei heraus. »Wie haben Sie ausgesehen?«
    »Ich hatte lange Haare...«
    Loo starrte Asthma verständnislos an. Obwohl seine Geduld unermesslich war, wurde ihm klar, dass es im ganzen Universum nicht genug Zeit für dieses Spielchen gab. Er fuhr fort: »Na gut, hör zu: zwei Wörter, das erste Wort hat fünf Buchstaben...« Er hielt inne und wartete darauf, dass bei Loo der Groschen fiel.
    Nichts.
    Schließlich platzte Asthma heraus: »Es beginnt mit >J< und endet mit >S    Da breitete sich ein glückseliges Strahlen auf Loos Gesicht aus. »JANIS!«, rief sie. »Sie waren Janis Joplin? Boah! Krieg ich ein Autogramm?«
    »Vielleicht später.«
    Pete tauchte auf. »Verschwinde, Loo«, sagte er.
    »Okay!«, sagte Loo und trollte sich.
    »Das war nicht wörtlich gemeint«, rief er seiner Schwester hinterher. »Hi, Asthma.«
    »Hi, Pete.«
    »Und...?«, sagte Pete betont lässig. »Wann werden wir sie vernichten ?«
    »Äh... Das ist eigentlich nicht geplant, Pete«, sagte Asthma. »Ist nicht mein Stil.«
    »Versteh schon«, sagte Pete. »Alle erzählen, Sie wären total langweilig und eingebildet und hätten keinen Humor, und dann sage ich immer: Quatsch, sein Humor ist nur...«
    »Trocken?«
    »Ja, trocken. Irgendwie komisch, aber dann auch wieder nicht«, sagte Pete. »Also, wann marschieren wir zum Schloss der Hexe?« Er federte beim Gehen ein bisschen auf und ab, nahm einen kleinen Strohhalm, den er von der Bar im Festzelt geklaut hatte, und tat so, als würde er sich mit einem unsichtbaren Feind einen dramatischen Schwertkampf liefern. Pete konnte aus allem eine Waffe machen. »Oooh, darf ich in vorderster Reihe kämpfen? Sie haben doch gesehen, wie ich mit Fiesegrim fertig geworden bin. Ich versprech Ihnen, ich bring ganz viele um...«
    »Du wirst nichts dergleichen tun!«, sagte Asthma bestimmt. Sein Fell sträubte sich. »Solange ich die Verantwortung trage, wird weder jemand angegriffen noch umgebracht!«
    Total perplex hörte Pete auf zu fechten. »Aber... Wie... Die Wüstenrennmäuse haben doch gesagt, dass...«
    »Was die Wüstenrennmäuse sagen, ist mir schnuppe.« Asthmas Schwanz peitschte gereizt hin und her. »Schließ dich doch den Wüstenrennmäusen an. Oder jemand anders. Mir doch egal. Aber wenn du...«, Asthma zögerte und suchte nach einer Metapher, die Pete wirklich verstehen würde, »... zu meinem Team gehören willst, dann hältst du dich besser an meine Regeln. Und Regel Nr. 1 lautet: Es wird niemand umgebracht.«
    Pete gab einen Laut der Enttäuschung von sich.
    »Soll ich dir sagen, wie Regel Nr. 2 lautet? Ebenfalls: Es wird niemand umgebracht. Und Regel Nr. 3... Na, du kannst es dir denken.«
    »Das ist ein Scherz, oder?«, versuchte Pete es hoffnungsvoll.
    »ES WIRD NIEMAND UMGEBRACHT! Und wenn du danach noch Energie übrig hast, dann liebe deinen Feind. Und hilf, wo immer es geht, den Elenden und Armen. Es gibt noch viel mehr Regeln, aber das reicht fürs Erste. Geh, präg sie dir ein, und wenn du sie in- und auswendig kannst, komm zu mir, dann sage ich dir noch ein paar andere. Kapiert?«
    Pete machte ein Gesicht, als hätte er gerade erfahren, dass beim Profi-Wrestling nur geschauspielert wird. Dann kräuselte ein Lächeln die untere Hälfte seines dümmlichen Gesichts. »Jetzt hab ich’s...« sagte er.
    »Gut!«, sagte Asthma

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