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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)
Autoren: Andreas Pauli
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Feld entlang zur Stadt.
     

 
     
     
     
     
     
    6. KAPITEL
     
     
    Schon von Weitem sah Pete, dass ihnen viele Jungen und Mädchen entgegenkamen. Alle waren sie in braune Felle gekleidet. Als sie sich nah bei ihnen befanden und mit Schrecken Thobors blutende Wunde sahen, rannten sie wieder laut schreiend zurück in die Stadt. Pete, Thobor und Bordan waren jetzt nur noch ein paar Hundert Meter von Goron entfernt. Pete erkannte bereits die vielen kleinen Holzhütten mit ihren Strohdächern. Es sah alles so idyllisch aus aber Pete befürchtete, dass jeden Augenblick noch mehr Outlaws aus einem Busch sprangen oder ein Feuerstrahl die Stadt in Schutt und Asche legte.
    Die Kinder kamen nun mit einigen Frauen und Männern zurück. Sie hatten einen Verband mitgebracht, den sie Thobor sofort um seine klaffende Wunde banden. Vier Männer der Stadt stützten Thobor und halfen ihm, zum Heiler zu kommen. Pete und Bordan folgten Thobor dicht hinterher.
    Einer der Männer, der Thobor stützte, stieß mit seinem Fuß die Tür einer Hütte auf und sie folgten ihm. Pete hatte erwartet, dass wenigstens der Heiler etwas schmächtiger gebaut war, aber dem war nicht so. Er sah genauso stark aus wie alle anderen Gondraner. Der Heiler stand mit dem Rücken zu ihnen und rührte mit einer Holzkelle in einem Kessel, der über dem Feuer hing. Ein eigenartiger, moderiger Geruch erfüllte die Hütte. Darin war nur die Kochstelle mit dem Kessel und daneben ein Bett mit einer Holzablage untergebracht. Auf dieser befanden sich allerhand komische gekrümmte Eisengeräte, manche sahen aus wie kleine Messer. Ein Stapel mit weißem, zerknittertem Verbandsmaterial lag griffbereit daneben. Die vier Männer stemmten Thobor auf das Bett, der kraftlos darauf niedersank.
    „Ich habe euren Bruder erwartet, Bordan. Wir fangen gleich mit der Behandlung an.“
    Der Heiler, wie ihn alle nannten, winkte einen der Helfer zu sich. Dieser war offenbar sein Assistent. Bordan drängte sich in die Mitte der Hütte, baute sich vor allen auf und sagte: „Danke, Gondraner! Ich und meine Familie wissen eure Hilfe zu schätzen. Nun müssen wir den Heiler mit Thobor alleine lassen, damit er ungestört sein Werk vollbringen kann.“
    Auf diese Worte drängten sich alle aus der Hütte ins Freie. Pete blieb draußen vor der Tür stehen bis Bordan zu ihm trat.
    „So, Pete, da wären wir also. Danke, dass du mir geholfen hast, Thobor hierher zu bringen. Alleine hätte ich das bestimmt nicht geschafft.“ Bordan reichte ihm seine rechte Hand. Pete packte diese kräftig, schüttelte sie und sagte: „Das war doch selbstverständlich.“
    „Nun, lass uns etwas essen gehen, ich bin hungrig und du sicher auch. Folge mir!“
    Pete folgte Bordan durch die Stadt Goron. Er hatte erwartet, dass zumindest ein Holzwall die Hütten schützen würde. Zu seiner Verwunderung stellte er fest, dass Goron schutzlos zwischen dem Ende der Wiese und dem Wald lag. Obwohl die Hütten klein waren und Pete von deren Größe her dachte, es könne sich nur um wenige handeln, marschierten sie dennoch eine ganze Weile in der Stadt weiter. Viele der Einwohner hielten bei Petes Anblick kurz inne und beobachteten ihn misstrauisch. Aber sobald sie Bordan bei ihm sahen, wandten sie sich wieder ab und verschwanden.
    Verwundert fragte Pete: „Bordan, wie groß ist Goron denn? Wie viele Menschen leben hier?“ Bordan ging eifrig weiter und antwortete: „Nun, so ganz genau weiß das niemand. Aber wir schätzen, so um die hunderttausend Einwohner leben hier. Wir kümmern uns eher um die Größe unserer Armee. Bei uns müssen alle ab zehn Jahre in den Krieg ziehen. Die Frauen werden nur in den schlimmsten Fällen hinzugezogen.“
    „Ihr scheint hier ja oft zu kämpfen, ist denn ständig Krieg? Warum herrscht kein Frieden in Goron?“
    „In unserer Stadt Goron, da herrscht Frieden. Jedoch haben wir oft Kriege gegen die benachbarten Stämme. Wir sehen den Krieg, im Gegensatz zu euch, als etwas Normales an. Für uns gehört er zum Leben und für Männer zum Erwachsenwerden. Erst im Krieg werden Knaben zu richtigen Männern!“ Er schaute Pete mit funkelnden Augen an, sodass Pete ihm nicht zu widersprechen wagte.
    Sie bogen um eine Ecke, wo sie eine Ansammlung Menschen vorfanden, die lauthals jemanden anfeuerten. Bordan und Pete bahnten sich einen Weg durch die Menge. Zwei Männer, beide um die zwanzig, waren in einen lauten Streit verwickelt.
    „Du hast mir gestern gesagt, du bezahlst mir heute noch drei
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