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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)
Autoren: Andreas Pauli
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wollte Pete Bordan zu Hilfe eilen, doch er hielt inne und überlegte, wie er ihm denn überhaupt helfen konnte. Er erinnerte sich an Bordans Worte und dass er Thobor bereits beinahe alleine hochgehoben hatte. Entschlossen sprang er auf die andere Seite von Thobor und legte dessen Arm, der fast so dick wie Petes Kopf war, um seine schmalen Schultern. Mit aller Kraft drückte er gegen Thobors Gewicht. Zu seiner Überraschung fiel ihm dies gar nicht so schwer.
    „Auf geht’s!“, befahl Thobor in bestimmtem Ton und warf einen Blick zu Bordan. Als er sah, dass Bordan sich auf seinen Befehl hin in Bewegung setzte, nickte er zufrieden.
    Schritt für Schritt tasteten sie sich durch den Staub voran und bahnten sich einen Weg durch herumliegende Felsbrocken und Holzsplitter. Bordan ging immer einen Schritt voraus, sodass Pete ihm folgen konnte. Am Ende der Lichtung angekommen, drehten sich die drei nochmals um. Der Staub hatte sich nun soweit gelegt, dass man erkennen konnte, was geschehen war. Der massive Felsen lag in tausend Stücken zerbröselt auf der Lichtung verteilt. Überall ragten Äste gespenstisch empor und erweckten den Eindruck, hier habe eben eine große Schlacht stattgefunden. Von der silbernen Antenne war nichts mehr zu sehen. Nicht mal ein Splitter oder auch nur Bruchstücke davon konnte Pete ausmachen.
    „Was war das?“, fragte Pete leise.
    „Das waren die Gur, Pete, wir glauben alle an sie. Sie beherrschen diesen Planeten mit diesem gleißenden Feuerstrahl. Sie hatten den Beamer benutzt und dich zu uns gebracht, damit du deine Eltern siehst und uns im Kampf hilfst. Nun, Bordan wollte dich hier abholen …“, sagte Thobor beiläufig.
    Bordan fuhr zusammen und knurrte Thobor an: „Weiter geht’s, sonst werden wir hier noch gegrillt!“
    Bordan zog sein Zweihandschwert mit nur einer Hand und schlug einen Weg durch das Dickicht des Waldes. Sie kamen langsam, aber stetig voran.
    Nach einiger Zeit sprach Bordan zu Thobor und deutete mit seinem Schwert auf einen umgestürzten Baum: „Setz dich mal da hin, Bruder, und lass uns deine Wunde ansehen.“
    Thobor löste sich aus den Armen der beiden und versuchte demonstrativ weiterzugehen. Als er sein Gewicht auf das verletzte Bein verlagern wollte, stöhnte er laut auf und hielt sich den Oberschenkel. Pete eilte herbei, um Thobor zu stützen, doch dieser winkte ab. „Geht schon, Kleiner!“ Er humpelte zum Baumstamm und setzte sich. Bordan war gleich zur Stelle und beugte sich über Thobors rechtes Bein. Erst jetzt sah Pete, wie groß Thobors Wunde wirklich war. Sie klaffte weit offen auf der Außenseite. Ein Blutstrom bahnte sich seinen Weg am Bein hinunter.
    Bordan begutachtete die Wunde von allen Seiten und brummte: „Das muss einer der Felsbrocken gewesen sein, der dich gestreift hat. Der Knochen ist noch heil, du hast Glück, Bruder. Dennoch musst du dringend zu unserem Heiler gehen, damit er deine Wunde versorgen kann.“ Dann fügte Bordan mit einer gewissen Strenge hinzu: „Es ist wirklich wichtig, dass du diesmal auch wirklich hingehst, Thobor, sonst holst du dir noch eine Blutvergiftung!“
    Thobor sträubte sich: „Ach, so schlimm wird das schon nicht sein.“
    „Thobor, hör mir zu. Deine Wunde ist, wie du siehst, weit offen. Wir haben hier nur schmutzige Kleidungsstücke und sonst keinerlei Material, um sie zu verbinden. Versprich mir, als mein Bruder, dass du nach unserer Ankunft in Goron zum Heiler gehst und dich behandeln lässt.“
    Thobor nickte widerwillig und sagte: „Ist ja schon gut, Bruderherz. Ich geh zum Heiler. Bist du jetzt zufrieden?“
    Bordan nickte kurz. Aufmerksam beobachtete er die Bäume um sie herum.
    „Wir müssen weitergehen, Bruder. Hilf ihm, Pete!“, sagte Bordan.
    Pete und Bordan stützten Thobor und sie marschierten weiter durch den Wald. Das Dickicht war nun einem Trampelpfad gewichen. Als Bordan sein Schwert in die Scheide auf seinem Rücken zurücksteckte, warf Pete einen bewundernden Blick darauf. Der Knauf war mit unzähligen Mustern verziert. Pete erkannte einen Bärenkopf, dessen Augen, mit roten Steinen besetzt, funkelten. Dieser war zugleich bewundernswert schön, aber genauso Furcht einflößend.
    Bordan entgingen Petes Blicke nicht. Er schaute mit ernsthafter Miene zu ihm hinüber und sagte: „Jeder Gondraner kann sich so ein Schwert verdienen. Viel Metall haben wir nicht, deshalb bekommen nur die Stärksten und Mutigsten ein Schwert zugeteilt.“
    Pete nickte kurz und entgegnete, wohl wissend,
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