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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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aufprallten, ergriff der Schmied sofort mit seiner linken seine rechte Hand und würgte damit den Hirten, der im Schwitzkasten festklemmte.
    Der Hirte lief im Gesicht rot an und röchelte nach Luft. Verzweifelt schlug er mit seiner rechten Faust auf den muskulösen Bauch des Schmiedes. Anfangs schlug er mit einiger Kraft, wobei jeder Schlag rote Spuren seiner Knöchel auf der Haut des Schmiedes hinterließ. Der Schmied würgte unbarmherzig weiter, was mit jeder Sekunde mehr Wirkung zeigte. Die Schläge des Hirten wurden langsamer und schwächer, bis nur noch alle paar Augenblicke ein kraftloser Schlag vom Bauch des Schmiedes abprallte.
    Pete schaute dem Kampf mit angehaltenem Atem zu. Noch nie hatte er zwei Erwachsene so kompromisslos kämpfen sehen. Es machte ihm Angst. Sein Körper begann leicht zu zittern. Er sah, wie andere Jungen in seinem Alter den Kämpfern begeistert zujubelten und sie anfeuerten, noch mehr zu geben. Er hörte, wie der Hirte nach Luft rang. Er gab ekelerregende Würggeräusche von sich, die alle Zuschauer zum Schweigen brachten. Der Schmied drückte ihm weiter gnadenlos die Luft ab. Der Hirte sabberte bereits auf seine Schultern und sein Kopf lief blau an. Die Faust des Hirten, mit der er vorhin noch hoffnungsvoll den Bauch des Schmiedes bearbeitet hatte, hing nun nur noch kraftlos auf der Seite herunter. Die Beine des Hirten begannen zu zittern. Instinktiv wollte Pete eingreifen. Er konnte jedoch nur einen Schritt nach vorne gehen, da spürte er Bordans Hand auf seiner Schulter. Bedrückt flüsterte dieser, ebenfalls auf den Kampf starrend: „Du darfst dich niemals in einen Kampf einmischen. Sonst wirst du selbst kämpfen müssen.“
    „Aber der bringt ihn um!?“
    „Das kann er, wenn er will. Stärke oder Tod, danach lebt und stirbt ganz Gonran.“
    Pete schaute ihn entsetzt an, richtete aber seinen Blick wieder auf den Kampf.
    Nun wusste er, dass er hier niemals Schwäche zeigen durfte. Dies war eine Welt, wo die Starken sich nahmen, was sie wollten. Die Schwachen gingen leer aus oder wurden gar getötet. Er musste sich daran gewöhnen, und zwar schnell. Einen Ausweg oder eine Fluchtmöglichkeit sah er nicht.
    Endlich ließ der Schmied den Hirten aus dem Schwitzkasten und stieß ihn von sich runter. Der Schmied sprang auf und hob beide Hände in die Luft. Die Menge tobte. Argon stellte sich vor den Schmied. „Der Schmied hat gewonnen! Ihm soll das Schaf gehören, und zwar ohne weitere Kosten. Denn Gondraner bestrafen Schwäche!“ Den letzten Satz schrie er wieder in die Menge, die begeistert johlte: „Gondraner bestrafen Schwäche. Gondraner bestrafen Schwäche!“
    Pete stand schweigend da und fühlte sich wie in einem schlechten Traum. Oder in einem falschen Film. Er sah den Hirten, der immer noch mit blauem Gesicht am Boden lag. Niemand scherte sich um ihn. Er lag bewusstlos oder gar tot und geifernd da mit dem Gesicht im Dreck der Straße.
    „Gondraner bestrafen Schwäche!“, johlte die Menge immer wieder.
    Da trat aus der Menge der Heiler hervor. Er ging direkt zum Hirten, beugte sich nieder und legte zwei Finger auf die Halsschlagader.
    Argon bemerkte ihn und fragte laut: „Lebt der Schwache noch?“
    Der Heiler nickte: „Ja, Argon, er lebt noch. Ich muss mich aber dringend um ihn kümmern.“
    „Mach, was du tun musst, Heiler! Wir Gondraner feiern den Sieger! Den Schmied!“ Argon wandte sich wieder dem Schmied zu, während der Heiler den Hirten auf seine Arme nahm und mit ihm in der Menge verschwand.
    Nachdem der Schmied sich ordentlich feiern ließ, kam er auf den Befehl Argons wieder zu ihm.
    „Deine Stärke soll belohnt werden. Du kriegst nicht nur das Schaf ohne weitere Kosten, sondern noch ein Goldstück dazu!“ Argon griff in seine Tasche und holte ein Goldstück hervor. Er hob es weit in die Luft, damit jeder es sehen konnte. Dann überreichte er es dem Schmied. Dieser verneigte sich und sagte: „Danke dir, Argon. Es ist mir eine Ehre, für Goron zu kämpfen!“
    Argon klopfte dem Schmied auf die Schultern und rief: „Wir sehen uns alle heute Abend zum jährlichen Fest von Goron! Bis dahin geht jeder zurück an seine Arbeit!“
    Die Menschen verschwanden hastig in den Straßen und Häusern. Selbst der Schmied, der eben noch als Held der Stärke gefeiert wurde, nahm sein Fell vom Boden, wickelte es sich um den Oberkörper und machte sich davon.
    Nun waren nur noch Pete, Bordan und Argon übrig. Argon wandte sich um und sagte: „Bordan, lass dir dies eine Lehre

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