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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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beobachtete. Sichtlich verärgert wandte sich Thobor an Pete.
    „Komm her!“, sagte er zu Pete, dessen Blick sorgenvoll Lonar folgte. Thobors Worte holten ihn sofort aus seinen Gedanken zurück. Pete sprang mit einem Satz zu Thobor und schaute ihm fragend in die Augen.
    Jetzt bin ich dran, das wird ’ne Abreibung!
    Thobor zog mit einer schwungvollen Bewegung seinen Fellumhang aus und warf ihn in den Dreck. Ohne es zu wollen, blieb Petes Blick auf seinen Bauchmuskeln hängen. Jede einzelne Wölbung seines Waschbrettbauchs war größer als Petes Faust. Nach ein paar Sekunden des Zögerns schaute er Thobor wieder direkt in die Augen.
    „Also, Pete, du denkst wohl, du bist deswegen ein ganz Harter, hmm? Aber lass mich sehen, aus welchem Holz du wirklich geschnitzt bist!“ Thobor beugte sich etwas vornüber und spannte seine Bauchmuskeln an. Diese sprangen Pete förmlich entgegen, als sie sich unter Thobors Haut in Formation brachten.
    „Huaa! Jeder hat drei Schläge, du fängst an!“, schrie Thobor in seiner ungestümen Art Pete an.
    Jetzt geht’s richtig los …
    Dies war einer der Momente, um seinen Mann zu stehen. Erschrocken über seine eigenen, befremdlich erwachsenen Gedanken hielt Pete inne. Dann pumpte er seine Lungen mit allem Mut, den er aufbringen konnte, voll, kreiste zweimal mit seinen Armen und spannte seine rechte Hand zur Faust.
    Er war sich wohl bewusst, dass seine kleine Faust an Thobors gigantischen Muskeln nicht viel ausrichten würde. Doch ein Zurück gab es nicht mehr. Nicht mehr in der Situation und schon gar nicht für den Pete, der er sein wollte.
    So laut er konnte, schrie er aus tiefster Lunge: „Huaa!“, zeitgleich ließ er seine Faust auf Thobor in einem wilden Schlag los und hörte das laute Klatschen des Aufpralls. Doch er nahm nicht nur dies wahr, nein, deutlich hörte er, wie der Schlag Thobor Luft aus den Lungen trieb. Pete konnte ein selbstgefälliges Grinsen nicht zurückhalten. Thobor starrte ihn während einer Sekunde ungläubig an, fasste sich aber gleich wieder und grinste zurück.
    „Jetzt bin ich dran. Bereit!“ Damit platzierte er sich breitbeinig vor ihm und spannte seine Muskeln von Kopf bis Fuß an. Pete sah, wie er genüsslich seine riesigen Hände rieb, die Faust ballte und alle Finger durchknackte. Danach zog er die Faust nach hinten und warf Pete einen Blick zu, der nichts Gutes verhieß.
    Bleib jetzt ruhig, Pete, bleib ruhig. Hab ich mir da vielleicht zu viel zugetraut? Bin ich wirklich schon stark genug für so ein Monster wie das da?
    Doch er spannte seine Bauchmuskeln an und versuchte, so entschlossen er nur konnte, Thobors Blick zu widerstehen.
    „Huuaaaa!“, hörte Pete, dann einen lauten Klatsch. Er schloss die Augen und erwartete, irgendwo im Dreck oder sogar beim Heiler aufzuwachen. Er hörte, wie ihm beim Auftreffen der riesigen Faust Thobors die Luft durch die Zähne zischte und sich sein Magen zusammenzog. Ein lautes Pfeifen, untermauert vom heftigen Pochen seines Herzens, machte sich in seinen Ohren breit. Zu seiner eigenen Überraschung konnte er langsam die Augen öffnen. Er stand etwa einen Meter weiter hinten als vorher. Seine Füße, die nach dem Aufprall der Faust verzweifelt im Dreck Halt gesucht hatten, hinterließen eine lange Spur auf dem Boden. Aber er war noch bei Bewusstsein.
    Er fand sich vornübergebeugt auf seine Knie gestützt, schwer atmend und er konnte die Galle, die beinahe hochkam, nur noch mit Mühe hinunterwürgen. Aber er stand noch und war bei Bewusstsein!
    Er drückte sich auf seinen Knien hoch. Sein Herz pochte in den Ohren. Das Pfeifen ließ langsam nach. Triumphierend hob er seinen Kopf und ihre Blicke trafen sich. Er sah Verwirrung, Unglaube, ja er war sich fast sicher, dass da sogar etwas wie Angst in Thobors Augen zu sehen war.
    Dieser brummte laut vor sich hin: „Das kann doch gar nicht sein. Der Strahl hat zwar schon viel bewirkt, aber …das … das geht doch einfach nicht.“ Dann schlug er sich selbst auf die Brust. „Das … das geht nicht!“, schrie Thobor entsetzt.
    Pete bemerkte, wie Thobor um Atem rang. Schweißperlen bildeten sich auf seinen Schultern und liefen ihm die nackte Haut hinunter. Mit einer raschen Handbewegung zeigte Thobor auf einen Haufen großer Steine, die so breit waren wie Pete selbst. Es mussten mindestens zwanzig oder sogar mehr sein.
    „Du wirst diese Steine runter zum Fluss tragen und dort einen Haufen errichten. Dies ist die letzte Übung für heute.“ Dann fügte er mit

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