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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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bereits unterging. Der Sonnenuntergang bot ihm zwar schönes, warmes, orangefarbiges, aber auch nur noch spärliches Licht im Wald. Er schaute sich noch einmal stolz den Steinhaufen an und wandte sich ab, um zu gehen. Zufrieden pfeifend ging er zurück in die Stadt zu Bordans Hütte. Bereits von draußen hörte er lautes Schnarchen.
    Bordan war offenbar bereits zu Hause. Pete schlich sich vorsichtig hinein, schloss die Tür und legte sich in seinem Felllager schlafen. Auch diesen Abend schlief er nach nur wenigen Minuten erschöpft, aber zufrieden ein.
     

 
     
     
     
     
     
    9. KAPITEL
     
     
    Drei Monate zogen ins Land. Pete trainierte sechs Tage die Woche unerbittlich. Gnadenlos peitsche er sich selbst weiter, unerbittlich seinem Ziel entgegen: der größte Krieger aller Zeiten zu werden und natürlich seine Eltern zu finden.
     
     
    Das Training war nach Petes Meinung viel zu einseitig. Täglich rannten sie auf dem Übungsplatz auf und ab, hoben Gewichte und prügelten sich gegenseitig die Bäuche weich. Seit er damals Lonar für den Heiler reif geprügelt hatte, trainierte er nur noch mit Thobor. Was nicht hieß, dass Thobor ihn nun akzeptierte oder gar freundlicher geworden wäre. Er schien ihn genauso zu verachten wie am ersten Tag. Mit Bordan konnte Pete wenigstens ab und zu ein paar Worte wechseln. Aber selbst er wurde immer zurückhaltender. Pete fragte ihn oft, wann er denn nun seine Eltern sehen könne. Worauf ihm Bordan bei jeder weiteren Frage immer häufiger auswich.
     
     
    Pete stand wie jeden Morgen beim ersten Sonnenlicht auf. An diesem Morgen setzte er sich nochmals hin und dachte nach. Er hatte nun schon so lange trainiert, satte drei Monate, und noch immer wurde das Wiedersehen mit seinen Eltern immer weiter hinausgezögert. Mit jeder seiner Fragen kamen immer neue Gründe hinzu, warum dies jetzt gerade nicht möglich sei. Und mit jedem Grund schwand auch Petes Glaube, dass er von Thobor, Raron, ja selbst von Bordan jemals die Wahrheit erfahren würde.
    Die drei Monate Training hatten ihn stärker gemacht, viel stärker. Von der Kraft her konnte er es oft sogar mit Thobor aufnehmen. Aber immer, wenn es für Thobor eng wurde, setzte der sein weit überlegenes Gewicht ein, was Pete keine Chancen ließ. An seinem Körper konnte er die Veränderungen deutlich sehen. Über seinem Bauch wölbten sich die Bauchmuskeln und die Arme hatten an Masse zugenommen. Sein ganzer Körper war nun auch viel sehniger und durchtrainierter. Bei all den Stunden, die er täglich trainierte, verwunderte ihn die Entwicklung nicht. Er stellte fest, dass er viel schneller Fortschritte verzeichnen konnte als Lonar oder Elon. Während diese zwar stärker wurden, mussten sie immer wieder Rückschläge einstecken. Sein Körper hingegen schien von Tag zu Tag stärker, schneller und geschmeidiger zu werden.
    Niemand sprach ihn mehr direkt darauf an, er hörte aber oft, wie Thobor mit Raron und mit Bordan tuschelte und alle drei ungläubige Blicke zu ihm hinüberwarfen. Er hörte manchmal nur ein paar Wortfetzen, wie:
    „… Fortschritte in drei Monaten wie andere in drei Jahren …“
    „… Der Beamer war ungewöhnlich stark …“
    „… So geht das nicht weiter …“
    „… Was sollen wir tun? …“
    „…. Was wenn er sich gegen uns wendet?“
    Nachdenklich legte er sich die Hand ans Kinn. Er war sich ohnehin schon längst im Klaren, dass er für Raron nur ein Instrument, eine Waffe war, die erst geschärft und dann im Kampf eingesetzt werden würde. Er wusste nur noch nicht, gegen wen dies genau sein sollte. Er hatte des Öfteren von den Turionern gehört, mit denen sich die Gondraner offensichtlich in einer Art Dauerkrieg befanden. Nur gesehen hatte er bisher keinen von ihnen.
    „Pete, es ist Zeit, beweg dich schnellstens zum Übungsplatz!“ Bordans Worte rissen Pete aus seiner Gedankenwelt. Obwohl Pete Bordan nie völlig vertrauen konnte, war trotz allem eine Art Freundschaft entstanden. Zumindest war Bordan nach wie vor der Einzige, mit dem Pete vernünftige Worte wechseln konnte, die weiter gingen als was es zu tun gab oder wie es im Training lief.
    Pete stand auf und wandte sich bereits zum Gehen, als er sich eines Besseren besann.
    Er drehte sich um zu Bordan und sagte: „Bordan, ich weiß, dass ihr mich hergeholt habt, um gegen die Turioner, wie ihr sie nennt, zu kämpfen. Ihr habt mir gesagt, ihr trainiert mich darauf, was ihr auch macht. Aber du hattest mir auch versprochen, dass ich meine Eltern

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