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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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verdrängen.
    Immer noch etwas benommen wandte er sich zu Tron. Dieser zeigte auf die riesige Felswand, die sich nun wenige Hundert Meter vor ihnen erhob.
    „Dort beginnt der Lichterberg. Nach dem Aufstieg haben wir es geschafft und sind in Turion. Dort erwartet uns ein warmes Bett und Verpflegung.“
    Bei Trons Worten funkelten Xarons Augen freudig. Zu Pete gewandt fügte Tron hinzu: „… und es erwartet uns die Wahrheit.“
    Die wenigen Grasbüschel, die bisher die Lücken zwischen den Felsbrocken füllten, lichteten sich mit jedem Schritt. An ihrer Stelle befanden sich immer größere, massigere Felsbrocken, die immer höher und mächtiger in die Höhe ragten.
    Tron lenkte sein Pferd nun auf einen in den Fels gemeißelten Weg. Pete bewunderte die Breite des Weges. Dieser bot genug Platz für mindestens fünf Reiter nebeneinander. Xaron preschte den Pfad vor ihnen hinauf und schaute aufmerksam um sich. Kurz darauf folgten sie ihm und ritten immer höher hinauf.
    Der Pfad schlängelte sich am Rande der Felswand um Brocken, Steinplatten und Geröllhalden. Der Wind, der ihnen sanft ins Gesicht wehte, wurde immer frischer. Die Sonne legte ihre wärmenden Strahlen auf die gleißenden Felsen und spendete ihnen so etwas Wärme. Die Felswände waren vereinzelt noch gezeichnet von den Spitzhacken der Arbeiter, die diesen Weg in den Fels geschlagen hatten.
    Auf der anderen, zum Abgrund offenen Seite erkannte Pete in der Ferne die Umrisse eines riesigen Waldes. Das musste der Nordwald sein, wo Bordan mit seinen Brüdern und dem Stamm der Gondraner lebte. Pete hatte das Gefühl, dass Bordan in diese Welt einfach nicht hineinpassen wollte. Fast so, wie er selbst nicht in diese Welt hineinpasste.
    Vielleicht passe ich noch nicht hinein, noch nicht.
    Xaron ritt nun immer näher bei ihnen. So wie bei Tron waren die Strapazen der Reise nun deutlich auf ihren Gesichtern sichtbar. Mit festem Griff leitete Tron das Pferd um eine weitere Kurve. Vor ihnen lag, im Vergleich zum bisherigen Weg, ein außergewöhnlich langes, gerades Stück. Pete setzte sich gerade aufs Pferd, um weiter sehen zu können.
    Tatsächlich.
    Da musste es sein. Am Ende des Weges konnte er die Umrisse einer großen dunklen Wand ausmachen.
    Xaron ritt nun wieder in erhöhtem Tempo voraus und Tron folgte ihm mit Pete. Nach wenigen Augenblicken befanden sie sich vor einem riesigen Tor.
    Es war aus dunklem, massivem Holz gefertigt und überall mit Eisenbeschlägen verstärkt. Das Tor war ungefähr fünfzehn Meter hoch und darüber schwang sich elegant ein aus Steinquadern gefertigter Bogen, der Teil einer gigantischen Mauer war. Diese gehörte zu einer Festung, wie Pete unschwer an den markanten Zinnen erkennen konnte.
    Zwischen den Zinnen spähten Krieger, die die gleichen schwarzen Rüstungen und Helme wie Xaron trugen, vorsichtig auf sie hinunter.
    „Wer da!?“, hallte eine tiefe Stimme immer wieder an den Felswänden wider und drang zu ihnen.
    Tron holte tief Luft und schrie den Wachen entgegen: „Ich bin’s, General Tron, mit Xaron und einem Jungen, den wir fanden. Macht das Tor auf!“
    „Jawohl, General! Öffnet das Tor!“
    Befehle wurden schreiend weitergegeben und Pete hörte das Klirren von Rüstungen und das Stampfen von Stiefeln.
    Es knarrte, klickte und knarrte wieder. Dann ging die eine Hälfte des Tores langsam nach innen auf. Aus der Lücke strömten wie aus einem Ameisenhaufen, auf den man trat, unzählige schwarz gerüstete Soldaten im Gleichschritt. Diszipliniert bildeten sie einen Kreis um die Ankömmlinge.
    Nun trat ein einzelner Krieger aus dem Tor und bahnte sich einen Weg durch die Soldaten zu ihnen. Pete erkannte deutlich, wie er mit aufmerksamen Augen jeden von ihnen durch den Sehschlitz seines schwarzen Helmes musterte.
    „General, verzeihen Sie, aber könnten Sie sich etwas deutlicher zu erkennen geben? Wir haben erhöhte Alarmbereitschaft, deswegen muss ich …“
    „Oh, das hab ich ja ganz vergessen“, entgegnete Tron und wischte sich mit seinem Unterarm die schwarze Tarnfarbe aus dem Gesicht.
    „Du machst nur deine Aufgabe wie wir alle, Leutnant. Das ist absolut richtig so. Erkennst du mich nun?“
    Der Leutnant nickte bestätigend und sagte: „Danke, General“, und an die Soldaten gewandt: „Alles in Ordnung, er ist es. Achtung!“
    Der Leutnant und seine Soldaten salutierten und blieben mit versteinerten Mienen stehen.
    „Weitermachen! Gut gemacht, Männer!“, rief Tron in die Runde und gab seinem Pferd den Befehl zum

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