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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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Weitertraben.
    Als sie unter dem Torbogen hindurchritten, begutachtete Pete staunend die unglaublich dicken Mauern.
    Die müssen bestimmt mindestens fünf Meter dick sein.
    Rasch ritten sie weiter. Ein kurzes Stück stieg der Weg weiter an. Dann waren sie endgültig oben angekommen. Da verlief der Weg endlich wieder flach. Der Anblick, der sich Pete hier bot, raubte ihm den Atem. Eigentlich hatte er erwartet, so weit oben auf den Felsen ein Dorf, vielleicht gar ein Städtchen vorzufinden. Aber niemals das hier.
    Der Weg, dem sie folgten, führte in eine unendlich große Stadt. Es war ihm unmöglich, ihr Ende auszumachen. Sie schien einige Sicherheitsmeter entfernt vom Abgrund planmäßig zu beginnen. An den Abgründen schützten Festungsmauern die Stadt.
    Als ob es jemand im Falle eines Angriffes überhaupt lebend bis hierher schaffen würde!
    Auf den gut ausgebauten Straßen herrschte reges Treiben. Händler priesen am Straßenrand ihre Waren an, Bauern bahnten sich mit ihren rumpelnden Ochsenkarren einen Weg durch die Menschenmenge und Gaukler gaben ihre Künste zum Besten. Sobald die Menschen ihn und Tron sahen, verneigten sie sich zwar ehrfürchtig, aber auch immer mit einem freudigen Lachen auf dem Gesicht. Tron schien sehr beliebt zu sein. So viele Menschen konnten doch unmöglich wahre Freude heucheln. Außer dies wäre eine Stadt voller geschulter Schauspieler, die reif für Hollywood waren. Wobei, wahrscheinlich kannten sie diesen Ort nicht einmal. Pete grinste über seine eigenen Gedanken.
    Xaron ritt ihnen stets voraus und trieb die Menschenmenge auseinander.
    „Macht Platz für Tron, den General von Turion“, rief er immer wieder.
    Pete wandte sich zu Tron und sagte: „Ich hatte gar nicht gewusst, dass du ein General bist. So siehst du wirklich nicht aus in dem Blätterdings, das du trägst.“
    Tron lachte laut und herzhaft.
    „Da hast du recht, du weißt noch Vieles nicht. Und da wir schon von Blättern sprechen: Du nimmst kein Blatt vor den Mund, genau wie …“, dann wurde seine Miene ernster und er fügte hastig hinzu: „… gehen wir erst mal zum König. Erst danach dann zu …“
    „… meinem Vater“, nahm Pete ihm das Wort aus dem Mund und schaute ihn hoffnungsvoll an.
    „Ich halte mein Wort, Pete. Es gehört sich jedoch, erst zu unserem König, dem erhabenen Xeron, zu gehen und ihm zu berichten. Gleich danach zeige ich dir deinen Vater.“
    Pete war traurig, dass sie nicht gleich zu seinem Vater gingen, doch auch sehr erleichtert, dass Tron seit ihrem ersten Treffen stets zu seinem Wort stand. Er hoffte inbrünstig, dass dies weiterhin der Fall sein würde.
    Vor einem goldenen Tor in doppelter Mannshöhe hielt Tron sein Pferd an und sprang mit einem Satz auf die Pflastersteine. Xaron stand auch schon neben ihm. So machte sich Pete daran, schwungvoll abzusteigen. Dies wollte ihm jedoch mit den von der langen Reise versteiften Gelenken nicht so wirklich gelingen. So glitt er eher von seinem Pferd hinunter, als dass er so leicht wie Tron absprang. Tron klopfte Pete nur aufmunternd auf die Schulter und deutete zum Tor vor ihnen.
    „Da wären wir erst mal, Pete. Dies ist der Palast unseres Königs Xeron, Herrscher über ganz Turion. Lass uns zu ihm gehen.“
    Bevor Pete auch nur etwas sagen konnte, hämmerte Tron bereits mehrmals an die gewaltigen Tore. Mit einem lauten Quietschen schob jemand eine zwei Finger hohe und eine Hand breite Luke auf. Zwei aufmerksame Augen spähten nur einige Augenblicke durch die Luke, die sofort danach wieder geschlossen wurde.
    „Es ist General Tron! Öffnet das Tor!“, ertönte eine Stimme aus dem Inneren.
    Pete schaute Tron von oben bis unten anerkennend an. Dieser hob nur die Schultern und schaute Pete unschuldig an. Pete konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, fing sich aber gleich wieder: Sie gingen ja immerhin zum König.
    Ohne Umschweife wurden sie direkt in den Thronsaal geführt. Pete war froh, dass Tron ihn bis einige Meter vor den mächtigen König Xeron an der Hand führte. Dieser saß in kerzengerader Haltung auf dem goldenen und mit Edelsteinen verzierten Thron, von wo aus er stets den gesamten Raum überblicken konnte.
    Tron gab Pete das vor dem Eingangstor vereinbarte Zeichen, einen leichten Händedruck, und sie verbeugten sich gleichzeitig vor dem König. Für Pete war dies durchaus ein ungewohntes und komisches Gefühl. Bisher hatte er sich Autorität in jeglicher Form immer widersetzt. Doch hier schien dies äußerst natürlich und sogar

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