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Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran II: Feuer der Rache (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pauli
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groß gewachsenen, mit Beilen ausgerüsteten Kriegern durch die Menge. Alles, was sie trugen, war eine Schürze aus Fellen. Ihre Haut glänzte wie Bronze im Schein der Fackeln. Am Ende des Zuges sah Torwak einen Hünen, gefolgt von einem weiteren Riesen und einem etwas kleineren Mann. Mit erhobenem Haupte marschierten sie durch die Menge und genossen sichtlich die Aufmerksamkeit. Mit theatralisch langsamen Bewegungen kletterten die drei auf den Hochsitz und ließen ihre Augen über die Menge wandern. Als sie ans Geländer des Hochsitzes traten, erkannte Torwak, selbst nach all den Jahren, sofort ihre Gesichter.
    Raaron, der Stammesfürst, stand da mit seinen Brüdern Thobor, dem Riesen und dem bösartigen Aargon. Alle waren da. Nur Bordan fehlte …
    Getötet durch mein Schwert, ruhe in Frieden …
    Plötzlich spürte Torwak ein Rütteln an seinem Bein. Mit geballter Faust drehte er sich blitzschnell zur Seite und beugte sich zu seinen Füssen, bereit zum Schlag.
    „Hey, hey ich bin es … nur ruhig …“, flüsterte Harlan erschrocken und starrte ihn mit großen Augen an.
    „Wir sind in Feindesland … verhalte dich ruhig und sei still, Harlan!“, zischte ihm Torwak entgegen.
    Harlan zuckte zusammen, nickte und legte sich neben Torwak. Tron schaute überrascht, dann genervt zu ihnen hinüber, deutete aber nur an, ruhig zu bleiben. Torwak hob entschuldigend beide Hände. Als ob ihn das nichts anginge, starrte Harlan konzentriert auf die Geschehnisse vor ihm und kratzte sich gemütlich den Bauch. Torwak schüttelte amüsiert den Kopf und starrte wieder auf die Prozession.
    Raaron hob nun die Hand. Die Trommeln verstummten und für einige Augenblicke dachte Torwak, steht die Welt still. Keine Bewegung, kein Wort, kein Leben. Nur die Feuer der Fackeln bewegten sich noch und die Flammen im Wald.
    „Gondraner!“, schrie Raaron in die Nacht hinaus. „Krieger, Frauen und Kinder Gondrans!“
    „Dieser Augenblick, dieser magische Moment wird in die Geschichte von ganz Gonran eingehen. Ihr!“, er ließ seinen Zeigefinger über die Menschenmassen wandern, „ihr seid ein Teil dieses historischen Treffens. Ihr! Ihr alle werdet in die Chroniken von Gonran eingehen!“
    Die Menge jubelte und tobte. Männer umarmten sich, Frauen kreischten und die Kinder hüpften aufgeregt im Kreise.
    Wieder erhob Raaron die Hand und gebot Ruhe.
    „Zum ersten Male in der Geschichte des Nordwaldes, zum ersten Male in der Geschichte der Gondraner haben wir uns alle vereint! Vereint zu einem mächtigen Volk!“ Raaron erhob die Faust, worauf die Menge abermals tobte.
    „Beendet sind die Konflikte, der Zwist und die Kriege zwischen uns. Wir werden nicht mehr das Blut unserer Brüder vergießen. Nein! Wir sind ab heute, ab diesem Augenblick, ein Volk! Brüder und Schwestern, die einander beistehen, einander schützen und gemeinsam, oh ja, gemeinsam werden wir uns unseren Feinden stellen und sie vernichten!“ Raaron rammte seine Faust in eine Dachstütze, die mit lautem Krachen zerbarst.
    „Wie diese massive Stütze werden unsere Feinde unserer geballten Macht nichts entgegenzusetzen haben!“
    Einer der Brüder, Aargon, trat zu Raaron. Torwak war nahe genug am Hochsitz, um jedes Wort zu hören.
    So viel konnte ich in meiner Zeit hier niemals hören. Endlich erfahre ich, was die Kerle wirklich besprechen …
    Aargon raunte zu Raaron: „Vergiss nicht, die anderen Stammeshäuptlinge zu erwähnen, noch brauchen wir die …“, und trat dann einen Schritt zurück.
    „Ich stehe heute hier mit meinen zwei verbliebenen leiblichen Brüdern … Bordan wurde durch das Schwert von Torwak, unser aller Feind, abgeschlachtet, feige hingerichtet in einem unehrlichen Kampf! Doch ab heute habe ich viele Brüder! All ihr, die Stammesfürsten, die sich mir gleichberechtigt anschließen und mir dennoch die Führung überlassen, wir sind Brüder, ihr seid meine Brüder!“
    Lügner, du elender Hund lügst!
    Die Menge tobte, klatschte und sagte ihm Chor: „Brüder, Brüder, Brüder!“
    Raaron erhob wieder die Hand. Sofort herrschte Ruhe, gespenstische Ruhe. Für Torwaks Empfinden schwiegen die Gondraner zu schnell wieder.
    So gehorsam ist nur ein unterdrücktes Volk, in dem die Angst tief in den Knochen steckt …
    Deutlich hörte Torwak, wie Raaron zu Aargon mit einem Lachen sagte: „So nützlich war uns Bordan zu seinen Lebzeiten nie! Endlich hat er mal was Gutes getan!“
    „Seht ihr die Wälder brennen? Brüder, seht ihr das? Seit Jahren brennen sie,

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