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Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Mondoria. Das Artefakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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für einige Tage zu bleiben. Der Wächter machte sich ein paar Notizen auf ein Stück Papier. Dann erklärte er, dass jeder, der sich in der Stadt aufhalten wolle, bestimmte Regeln strikt zu befolgen habe. Die erste Regel lautete: Keine Waffen und keine gewaltsamen Konflikte in der Stadt. Nogg und Rabb zuckten bei dieser Bemerkung merklich zusammen und machten gar kein erfreutes Gesicht. Aber der Wächter ließ sich nicht beirren und fuhr mit seine Ausführungen fort. „Ferner haben alle Besucher pro Woche drei Goldstücke an die Stadtverwaltung zu entrichten – im Voraus. Für Personen, die sich in Tramor dauerhaft niederlassen wollen, gelten andere Regeln. Die könnt ihr im Informationsbüro im Stadtpalast erfragen. Das wär’s. Noch Fragen?“ Fasziniert starrte Snip den Wächter kurz an und bemühte sich, nicht zu lachen. Langsam schüttelte er den Kopf. „Nein danke, alles klar!“ Dann musste er ihre Namen nennen und weitere persönliche Angaben machen, die der Weißgekleidete sorgfältig auf seinem Bogen eintrug. Anschließend forderte er sie auf, ihre Waffen abzulegen. Snip hoffte inständig, dass die Orks jetzt keine Dummheit machen würden. Denn ihm war sehr wohl bewusst, dass Orks sich in aller Regel nicht freiwillig von ihren Waffen trennten. Doch glücklicherweise legten sie, wenn auch widerwillig, ihre Äxte und Kurzschwerter kurzerhand auf den Tisch. Bikka packte seinen Bogen, den Speer und das Messer dazu. Zu guter letzt kam Snip an die Reihe. Er griff in seinen Mantel und zog sein Kurzschwert heraus. Als er es auf den Tisch gelegt hatte, musterte ihn der Wächter mit einem strengen Blick, der den Goblin regelrecht zu durchdringen schien. „Ist das wirklich alles?“, fragte er mit einer Stimme wie ein Schraubstock. Snip fühlte sich ertappt. Ohne nachzudenken griff er in seine Weste und förderte die kleine Pistole zu Tage. „Oh, die habe ich wohl übersehen.“, murmelte er eine unglaubwürdige Entschuldigung vor sich hin. Aber erst, als auch die Pistole bei den übrigen Waffen lag, realisierte er, was gerade geschehen war. Der Wächter machte eine knappe Geste mit der Hand, und im nächsten Moment verschwanden die Waffen. Rabb stöhnte kurz auf, aber der Wächter bemerkte schnell erklärend: „Wenn ihr die Stadt verlasst, erhaltet ihr eure Waffen selbstverständlich und unversehrt wieder. Einen schönen Aufenthalt in Tramor! Der Nächste bitte!“ Damit wandte er sich von den vier Grünhäuten ab und zwei weiteren Ankömmlingen zu . Wenige Augenblicke später betraten die vier Gefährten die Stadt. Von innen sah sie mindestens genau so schillernd aus, wie von außen. Jeder schien sein Haus tatsächlich so zu bauen, wie es ihm gerade in den Kram passte. Demzufolge sah auch keines aus wie das andere. Alles zusammen ergab dann auf faszinierende Weise eine bunte Vielfalt ab, in der zugleich eine chaotische Harmonie steckte – und bei der Snip sich einfach wohl fühlte. Auch die Leute, die durch die Straßen gingen, entsprachen diesem Eindruck. Überwiegend handelte es sich um Menschen. Sie stammten aus ganz verschiedenen Gegenden Mondorias. Das erkannten sie nicht nur an ihrer Kleidung, sondern auch an ihrer Hautfarbe und ihren Gesichtszügen. Dazwischen spazierten aber auch immer wieder Angehörige anderer Rassen: Elfen, Gnome, Zwerge, hier und da auch mal ein Ork oder Goblin und viele andere mehr, die Snip gar nicht alle erkannte. Ja, sogar einen Zentauren meinte er im Gewusel gesehen zu haben. Seine Augen wurden immer größer. So viele neue und faszinierende Eindrücke. Da wusste man gar nicht, wo man zuerst hinsehen sollte. Der Strom an Passanten, mit dem sie sich einfach treiben ließen, führte sie schließlich auf einen großen Marktplatz. An zahllosen Ständen wurde alles feilgeboten, was das Herz begehrte, und wohl auch noch ein bisschen mehr. Eine Vielzahl von Gerüchen strömte auf sie ein, und mit jedem Schritt veränderte sich die Mischung ein wenig. Die Grünhäute liefen die Gassen des Marktes entlang und schauten sich voller Neugier um. Immer wieder blieben sie stehen, um herauszufinden, was die Händler so alles anboten. In den Gebäuden rings um den Markt befanden sich allerlei Geschäfte, darunter auch der Laden eines Heilers. Eine große blaue Phiole war auf ein Schild über der Eingangstür gemalt und darüber stand in geschwungenen Lettern „Salben, Tränke und Essenzen“. Snip bedeutete den anderen mit einem kurzen Fingerzeig, dass er dort hineingehen wollte. Der

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