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Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier

Titel: Die Chroniken von Ninavel – Die Blutmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Schafer
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machtlos.
    Nein, das durfte nicht passieren.
    Erneut zogen die grünen Halos seinen Blick an. Eine Chance hatte er vielleicht noch, nämlich wenn er selbst an den Grenzwall fasste. Dann kämen die Alather mit großem Aufgebot. Er brauchte nur hinzugelangen.
    Die visuellen Verzerrungen machten es ihm schwer, Entfernungen zu schätzen, aber er ging von zweihundert Fuß aus. Das war zu weit für ihn. Außer er könnte Simon ablenken.
    Der Granat   … Sein Herz setzte einen Schlag aus. Jede Magie würde auf den Stein reagieren, nicht nur die alathischen Spürzauber. Ganz langsam schob er die freie Hand in die Hosentasche und achtete darauf, für Morvain, der ihn festhielt, weiterhin kraftlos zu erscheinen.
DEV
    Als der Diener Kiran aus der Kutsche zog, hörte ich Cara scharf Luft holen. Keine Frage, im Gegensatz zu Simon war Kiran mit Hennanwurz abgefüllt. Er ließ kraftlos den Kopf hängen und konnte sich kaum auf den Beinen halten.
    Halte durch, beschwor ich ihn. Wir versuchen, sie aufzuhalten.
    Metall blinkte in der Sonne, und ich blickte zu Simon. Erhatte eine silberne Armschiene angelegt, die seinen Unterarm bedeckte und vor Edelsteinen strotzte. Ich hatte noch nie ein so großes Amulett gesehen.
    Pello, der sich lässig an die Kutsche gelehnt hatte, richtete sich auf. Mit zusammengezogenen Brauen starrte er Simon an, und war so offenkundig besorgt, dass es mir an den Nerven zerrte. Fürchtete er, Simon könnte Blutmagie wirken wollen? Das kam mir unwahrscheinlich vor. Darauf würden die Spürzauber der Alather ganz sicher anschlagen. Außerdem hatte Kiran gesagt, dass man auch damit nicht durch den Grenzwall käme.
    Kurz blickte ich zu Kiran. Der stand plötzlich ein bisschen anders da   … Ich hielt den Atem an. Sein freier Arm war angespannt, was nicht zu seiner übrigen Körperhaltung passte. Seine Hand bewegte sich ganz langsam in die Hosentasche.
    Ich stieß Cara an und deutete auf ihre Armbrust.
    Sie legte den Kopf schräg und sah mich fragend an. Wir hatten verabredet, nichts zu tun, ehe Simon Hennanwurz geschluckt hätte.
    Ich zeigte auf meine Augen, dann auf Kiran und machte mit der Faust eine Geste, die jeder Vorreiter verstand: Es geht los.
    Kiran riss die Hand aus der Tasche und warf etwas.
    Rings um Simon loderten gelbe Flammen auf, dann blendete mich ein greller Blitz.
    Blinzelnd versuchte ich, etwas zu erkennen. Kiran hatte sich inzwischen von dem verblüfften Diener losgerissen und rannte taumelnd, aber zielstrebig auf etwas zu.
    Mutter der Jungfrauen! Die Lichtung musste direkt am Grenzwall liegen. Kiran wollte den Alarm auslösen und Simon die Alather auf den Hals hetzen. Was das für ihn selbst bedeutete, war ihm offenbar scheißegal. Der Blitz hatte jeden für einige Augenblicke geblendet, aber ob das reichte, würden wir sehen. Pello rieb sich noch die Augen, aber der Diener rannte bereits hinter Kiran her.
    Simons Flammenschild war schon verschwunden. Er nahm die Hand von den Augen.
    »Erschieß den Diener!«, zischte ich Cara zu.
    Sie blinzelte noch heftig, dann zielte sie. Den Finger am Abzug verfolgte sie den Lauf des Mannes.
    Simon hieb mit der Hand durch die Luft. Kirans Beine gaben nach. Noch im Fallen warf er sich nach vorn und streckte den Arm so weit wie möglich aus.
    Der Diener machte einen Satz, bekam Kiran am Kragen zu fassen und riss ihn zurück. Kiran landete der Länge nach vor dessen Füßen und blieb mit starren Gliedern liegen.
    Ich drückte Caras Armbrust nach unten. Zu spät, verflucht noch eins.
    Auf der Lichtung waren alle wie erstarrt. Dann machte Simon seinem Zorn Luft und stieß einen Wortschwall in einer fremden Sprache aus. Als er sich ein bisschen abgeregt hatte, fuhr er seinen Diener an. »Schaff ihn da weg!«
    Der Diener schleifte Kiran rückwärts zur Kutsche. Simon folgte ihm noch zornig, aber auch sichtlich erleichtert.
    Cara war kreidebleich. Tut mir leid, gab sie mir stumm zu verstehen und zeigte auf das Visier der Armbrust und ihre noch tränenden Augen.
    Ich drückte ihr Handgelenk und schüttelte den Kopf. Nach dem Blitz war das nicht verwunderlich. Warte ab und versuch’s noch mal, bedeutete ich ihr.
    Obwohl ich nicht mit einer zweiten Chance rechnete. Nach Kirans Verzweiflungstat und bei dem riesigen Amulett, das Simon trug, kam mir der hässliche Verdacht, dass dieser blöde Grenzwall doch nicht so undurchdringlich war, wie alle behaupteten.
    Simon baute sich gerade vor Pello auf. »Wie ist der Junge an einen Edelstein gekommen?« Sein Ton war

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