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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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vorsichtig.
    »Gefallen sie dir?«
    »Wer?«
    »Die Steine. Dummkopf! Die Zwergenfrauen natürlich.«
    Jetzt musste er jedes Wort mit Bedacht wählen. »Sie ... sind sehr hübsch, auf ihre zwergische Art, und ihre Kunstfertigkeit, das Haar zu tragen ... ganz anders als die Menschen eben, wie ich schon sagte.«
    Morwen schwieg eine Weile, und Rowarn hütete sich, den Mund aufzumachen. Dann sagte sie leise lachend: »Zu schade, dass du meinen Vater die ganze Nacht bewacht hast. Du hast dich um ein einzigartiges Vergnügen gebracht.«
    »Ich ... äh ... wie ...«, stotterte er und suchte fieberhaft die Umgebung mit den Augen ab. Wenn jetzt ein Ungeheuer in der Größe und Stärke eines Grimwari gekommen wäre, um ihn zu fressen, er hätte es als Freund begrüßt.
    Morwen lachte lauter. »Frag mal Olrig.« Sie erklärte es genauer: »Die Zwergenfrauen mögen zwar nicht die schönsten dieser Welt sein, aber sie beherrschen, wie mir nicht nur von einer Seite berichtet wurde, eine einzigartige Technik beim ... du weißt schon. Liebesspiel.« Sie deutete auf ihren Vater, der ruhig an der Spitze ritt. Der Kupferfuchs wiegte sich in kurzen Piaffeschritten, seine Ohren waren gespitzt und der Schweif hochgetragen. »Das einzige Mal, dass er je ins Schwärmen geriet, als Olrig und er sich nach einigen Ushkany Männergeschichten erzählten und vergaßen, dass ich dabei war. Sie sprachen über eine Frau, die irgendwie mit Olrig verwandt sein muss ...«
    »Ich kann mir denken, über wen sie geredet haben«, platzte Rowarn heraus.
    Morwen schien ihm das nicht zu glauben, denn sie ging nicht darauf ein. »Ich habe die Augen meines Vaters noch nie so leuchten gesehen, und er wirkte fast glücklich. Also muss was dran sein, bei einem sonst so trockenen Mann, meinst du nicht?«
    Rowarn dachte an die Art, wie Noïrun Larinda, die Wirtin des Schwarzen Ritters , geküsst hatte, und wurde rot.
    »Du hast es also tatsächlich verpasst«, prustete Morwen. »Dir ist wirklich nicht zu helfen.« Sie drängte ihr Pferd dicht an seine Seite und legte ihm in einer mitleidigen Geste den Arm auf die Schulter. Unerwartet ernst sagte sie: »Nicht mal mein gestrenger, um nicht zu sagen: verknöcherter Vater war in deinem Alter so tiefgründig wie du. Wie man an mir sieht.«
    »Ich hab immerhin ein Zwergenmädchen geküsst«, murmelte er zu seiner Verteidigung und konnte sich nur wundern über diese groteske Unterhaltung, die mit einer anderen Frau, Anini beispielsweise, ganz anders abgelaufen wäre. Und verknöchert, fand er, war der Fürst keineswegs. Er zeigte diese menschliche Seite nur nie vor seinen Leuten.
    »Also besteht wenigstens Hoffnung.« Sie drückte seine Schulter, dann trabte sie schneller.
    »Du bist eine großartige Frau, weißt du das?«, rief er ihr nach.
    »Ja«, lachte sie zurück. »Ich bin einfach gut!«

    Als sie den Tross eingeholt hatten, ordnete Noïrun eine Rast an. Morwen suchte unter dem Vorwand einer Übung einige Leute zusammen und trieb sie bald vorwärts. Olrig schickte die langsamen Versorgungswagen mit fünf von der Schar zur Begleitung bereits wieder los, noch bevor alle das knappe Mahl eingenommen hatten.
    »Hältst du mich eigentlich für dumm?«, fragte der Fürst beim Aufbruch, während er nachgurtete und die Lage des Sattels überprüfte.
    »Manchmal schon, ja«, brummte Olrig.
    »Na schön.« Noïrun saß auf und gab dem Hengst die Sporen.
    »Das ist schließlich auch unsere Aufgabe, oder?«, rief Olrig ihm nach. »Aufzupassen! Zu schützen! Eine gute Übung ist es allemal!«
    Der Fürst hob lediglich die Hand und galoppierte weiter.
    »Denkst du, er ist sehr böse auf mich?«, fragte Rowarn und stieg auf Windstürmer.
    »Ach, Unsinn. Im Grunde seines Herzens ist er froh, dass wir die Sache ernst nehmen. Er mag es nur einfach nicht, gewissermaßen bevormundet oder übergangen zu werden, da ist er ganz eigen. Stolz und stur, eine schwierige Kombination. Genau das hat Femris damals unterschätzt, das hat jeder unterschätzt an ihm.« Olrig tätschelte dem Schimmel den Hals. »Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn ihm etwas zustieße«, murmelte er.

    Der Weg führte weiter Richtung Südosten, durch blühendes Land, auf gut ausgebauten Straßen, denen sie jedoch nur selten folgten, weil dort häufiger Karawanen und Reisende entlangzogen. Rowarn verstand nun besser, warum die Rekruten in mehrere Einheiten aufgeteilt worden waren, um Ardig Hall auf unterschiedlichen Wegen und in unterschiedlicher Geschwindigkeit

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