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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Mit zugeschnürter Kehle sah er, wie Morwen flatternd die Lider öffnete. In der linken Schulter, nahe der Achsel, steckte ein Pfeil. Ein dünnes rotes Rinnsal kam aus der Wunde.
    »Papa«, flüsterte sie.
    »Still«, sagte er rau. »Die Wunde ist tief, aber nicht tödlich. Du schaffst das. Beiß die Zähne zusammen, Soldat.«
    Vorsichtig hob er sie hoch. Sie presste fest die Lippen aufeinander, dennoch drang ein unterdrücktes Wimmern hervor. »Rowarn, bring sie zum Wagen des Heilers«, befahl der Fürst und trat an Windstürmer heran. »Lass den Tross anhalten und ein Lazarett aufbauen, es werden bald weitere Verwundete folgen.«
    Rowarn hörte Kriegsrufe durch den Nebel dringen, und dann brachen die ersten waffenschwingenden Gestalten hervor. Olrig stürmte mit einigen Rittern an ihnen vorbei, nicht minder laut schreiend und mit erhobenen Waffen. »Herr, Ihr solltet Morwen zurückbringen, und ich ...«
    »Das ist ein Befehl!«, unterbrach Noïrun, der kaum noch Kontrolle über seine Stimme hatte. »Wenn sie im Kampf verwundet wird, ist das etwas anderes, dann fällt sie als Soldatin. Aber jetzt «, stieß er bebend hervor, und er war leichenblass vor Zorn geworden, »bei diesem feigen Hinterhalt, ist sie meine Tochter, und du wirst sie in Sicherheit bringen und alles veranlassen, damit der Tross gut abgesichert und vorbereitet ist! Das hier ist meine Angelegenheit.«
    Rowarn wusste, es hatte keinen Sinn, an die Vernunft zu appellieren. Er veranlasste Windstürmer, sich auf die Vordergelenke zu kauern, und übernahm Morwen.
    Noïrun pfiff nach seinem Hengst und zog das Schwert. »Das werden sie bitter bereuen«, knurrte er mit tiefer Stimme, während er sich auf den Kupferfuchs schwang. Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck, den Rowarn noch nie bei ihm gesehen hatte, beinahe grausam, als er den Hengst antrieb und Olrig in den Kampf folgte.
    »Los, mein Kleiner, sei geschwind und weich wie eine Wolke«, flüsterte Rowarn dem kleinen Falben zu, der losschnellte, aber mit flachen Bewegungen, damit es Morwen nicht zu sehr schüttelte.
    Während hinter ihm das Chaos ausbrach, galoppierte Rowarn eilig dem Tross entgegen. Kurz darauf sah er, dass die Wagen bereits angehalten und hastig mit dem Aufbau des Lazarettzeltes begonnen hatten. Der Begleitschutz war zur Verteidigung bereit.
    Morwen regte sich in seinen Armen und stöhnte.
    »Wir sind gleich da«, sagte Rowarn, aber mehr, um sich selbst zu beruhigen. 
    »Er ist sehr wütend, ich hab's gesehen«, murmelte sie. »Weil ich mich einfach abschießen ließ ...«
    Rowarn glaubte, sich verhört zu haben. »Was für ein Unsinn!«, unterbrach er aufgebracht. »Dein Vater liebt dich! Er ist nicht wütend auf dich, sondern auf diese hinterhältigen Schweine, und wahrscheinlich auch auf sich selbst, weil er das zugelassen hat, obwohl er es natürlich nicht verhindern konnte. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn du umgekommen wärst. Ich habe ihn noch nie so außer sich erlebt, und ich hoffe, dass er nicht blindlings vorstürmt.«
    »Was ist los?«, rief der Anführer des Begleitschutzes.
    »Ein Hinterhalt!«, antwortete Rowarn. »Mitten in der dicken Nebelwand vorn, ich weiß nicht, wer und wie viele. Richtet euch auf einen harten Kampf ein!«
    Er hielt Windstürmer vor dem Wagen des Heilers an und rutschte mit Morwen zusammen herunter. »Schnell, ich brauche sofort Hilfe!«
    Der Heiler streckte kurz den Kopf durch die Planen heraus, erkannte die Situation und winkte ihm. »Das Zelt ist noch nicht fertig, bring sie herein.« Gleichzeitig befahl er seiner Frau, sofort Wasser abzukochen.
    Rowarn kletterte mit Morwen auf den Armen auf den Wagen und legte sie vorsichtig auf einem rasch ausgebreiteten Lager ab. Der Heiler wollte ihn hinauswerfen, doch er ließ sich nicht davon abbringen, bei der Untersuchung dabei zu sein. »Der Fürst hat mich für ihr Leben verantwortlich gemacht«, sagte er störrisch.
    »Also gut, bis ich die Untersuchung beendet habe«, brummte der Heiler. »Aber wenn es dann an die Operation geht, wirst du verschwinden.«
    Morwen kam wieder zu sich und starrte Rowarn überrascht an. »Was machst du denn noch hier?«
    »Was ...«, begann er.
    Sie schlug die Hand des Heilers beiseite, der sie daran hindern wollte, und richtete sich mit schmerzverzerrtem Gesicht halb auf. Ihr Gesicht war schweißüberströmt. »Rowarn, du hast selbst gesagt, dass er außer sich war! Also hau endlich ab und pass auf meinen Vater auf, was deine Aufgabe als sein Knappe ist, sonst

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