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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Freundes um die Schultern und stützte ihn. »Du meinst, weil du deinen Knappen entlassen hast, muss ich wieder für alles herhalten? Also schließen wir einen Handel: Ich versorge deinen Fuß, und du hörst dir alle meine Vorwürfe an, von Anfang bis Ende, ohne mich zu unterbrechen.«
    »Also gut«, gab Noïrun seufzend nach. »Ich habe ja wohl keine Wahl. Allerdings könnte ein bisschen Ushkany zusätzliche Linderung verschaffen.« 
    Olrig grinste. Es gefiel ihm außerordentlich, einmal das letzte Wort zu haben. »Darüber lässt sich reden, ich bin ja kein Unzwerg.«

    Mittags brachen sie schließlich auf. Als der Fürst ein Ersatzpferd satteln wollte, wieherte der Kupferhengst empört und blies Dampfwolken aus den Nüstern. Die Wunde an seiner Schulter war mit Kräutern und dickem Ton verklebt, und er empfand sich offensichtlich als stark genug, um seinen Herrn trotzdem tragen zu können.
    »Ihr passt zusammen!«, knurrte Olrig, der kurz zuvor eine heftige Auseinandersetzung mit dem Fürsten gehabt hatte, weil es seiner Ansicht nach Gift für den Fuß war, zu reiten, anstatt mit hochgelagertem Bein auf einem Wagen mitzufahren. Er nahm Noïrun den Sattel weg und knallte ihn unsanft auf den Rücken des Hengstes, der mit dem Kopf hochruckte und die Ohren anlegte. »So!«, schimpfte er. »Und sieh zu, wie du allein raufkommst!« Wütend stampfte er zu seinem Schimmel.
    Sie kamen nur langsam voran, denn Noïrun wollte die Wagenkolonne, auf der die Verletzten notdürftig untergebracht waren, nicht ohne Bedeckung lassen. Der Kupferfuchs schritt heute ebenfalls nicht so eifrig aus wie sonst und lahmte leicht wegen seiner Verletzung. Auch der Fürst hatte deutliche Probleme, sich im Sattel zu halten, aber weder Ross noch Reiter gaben auf.
    Wahrscheinlich , dachte sich Rowarn, wäre es besser gewesen, die Dämonen beim Tross zu behalten, denn momentan sind wir nicht allzu schlagkräftig . Sobald die Niederlage der Warinen sich verbreitete, würden die Bemühungen, den Fürsten zu finden, bestimmt verdoppelt. 
    Olrig schien diese Ansicht wohl zu teilen, denn Rowarn sah die beiden schon wieder streiten, wobei eigentlich nur der Zwerg stritt und der Fürst wie immer alles von sich abprallen ließ und hauptsächlich durch Gesten antwortete.
    Der restliche Tag verging ruhig. Vielleicht wäre es besser gewesen, eine Rast einzulegen, andererseits waren sie so wieder ein Stück weitergekommen, und der Fürst ließ noch vor der Dämmerung anhalten und das Lager aufbauen. Den Rest des Tages und am Abend sah man ihn nicht mehr, er hatte sich in sein Zelt zurückgezogen, um dort für sich zu leiden. 
    Rowarn ließ es sich nicht nehmen, ihm eine Abendmahlzeit und einen Krug Rotwein zu bringen. Ushkany gab es keinen mehr, wie Olrig beteuerte. Vielleicht war er zu wütend auf seinen adligen Freund und wollte ihm nichts geben, vielleicht aber stimmte es auch. Durch den frühzeitigen Aufbruch aus Ennishgar hatte der Zwerg keinen Nachschub mehr besorgen können. 
    Noïrun allerdings ging es wirklich nicht gut, sein Knöchel war stark geschwollen und blaurot verfärbt. Mit vereinten Kräften hatten sie den Stiefel ausziehen müssen, und beim Rest half Rowarn ihm ebenfalls und ganz selbstverständlich, denn Noïruns verletzte Schulter machte durch die ständige Anspannung während des Rittes ebenfalls Schwierigkeiten, was kaum ein Wunder war. Selbst als junger Mensch konnte man solche Strapazen nicht einfach so wegstecken, wie Rowarn und die Hundertfünfzig auf dem Weg nach Valia erfahren hatten. Noïrun besaß zwar mehr Ausdauer und war zäh, aber eben auch mehr als doppelt so alt wie die Rekruten. 
    Genau so , dachte Rowarn voller Freude, würde ich meinen eigenen Vater versorgen. Und Noïrun schien dankbar für die Fürsorge zu sein, denn er nahm sie widerspruchslos hin. Also ging Rowarn noch einen Schritt weiter und schickte anschließend einen Heiler zu ihm. Sicherheitshalber hielt er sich danach allerdings vom Zelt fern. Er nahm selbst eine Kleinigkeit zu sich, die sein Magen erfreut begrüßte, und kroch zufrieden in sein winziges Zelt.
    Er war gerade eingeschlafen, als Morwen unter seine Decke schlüpfte. Rowarn nahm sie in die Arme und streichelte sie, wobei er auf ihre Schulter achtete. Noch etwas, das sie nunmehr mit ihrem Vater gemeinsam hatte. »Du hast dich schnell erholt.«
    »Es tut genauso weh, wenn ich still liege«, sagte sie. »Ich bin ein ungeduldiger Mensch, ich kann nicht zusehen, wie Stümper meine Arbeit

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