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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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verrichten.«
    Er lachte leise. »Dir kann es keiner recht machen, stimmt's?«
    »Ich werde nicht tatenlos zusehen, wenn es wieder zu einem Angriff kommt.«
    »Mhm. Aber übertreib’s nicht.«
    Eine Weile lagen sie ruhig da. Er glaubte schon, dass sie eingeschlafen war, bis sie sagte: »Ich gratuliere dir zum Ritterschlag. Das war eine gute Entscheidung meines Vaters. Du hast es dir mehr als verdient.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, murmelte er. »Morwen, ich habe wieder völlig die Beherrschung verloren. Ich weiß nicht mehr, was ich tat. Und ich habe noch lange nicht genug gelernt.«
    »Du solltest Noïrun vertrauen. Er handelt niemals voreilig oder leichtfertig. Wenn er der Ansicht ist, du bist so weit, dann bist du’s.« Sie berührte sein Gesicht. »Hast du Angst vor dem Unbekannten in dir?«
    Er nickte. »Sicher. Ich weiß fast nichts über mich, und von dem, was ich weiß, zu wenig. Und ich ... glaube, ich habe deswegen die Kontrolle verloren, weil ich zu sehr von meinen Gefühlen geleitet wurde. Von meinem Rachedurst ...«
    »Das tut mir leid.« Sie schmiegte sich enger an ihn. »Für dich gilt dasselbe wie für mich: Übertreib’s nicht. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir fehlbar sind. Ich wünsche dir, dass du deine Rache eines Tages aufgeben kannst. Sie ist ein starker, aber ein schlechter Antrieb. Wer weiß, ob du überhaupt für Ardig Hall kämpfen willst, wenn wir dort sind, oder nicht einen anderen Weg einschlägst.«
    Das wusste er auch nicht, musste Rowarn vor sich selbst zugeben. Doch er war Noïrun gegenüber eine Verpflichtung eingegangen und als Ritter an seinen Eid gebunden; zumindest eine Weile würde er für das Schloss kämpfen, für das Tabernakel.
    Arm in Arm schliefen sie ein. Zwischen ihnen hatte sich etwas verändert, seitdem Morwen Rowarn den Schwur abgenommen hatte, das Leben ihres Vaters über das ihre zu stellen. Fast, als wären sie nun Bruder und Schwester. 

    Zwei Tage später blickte Rowarn von einem Hügel herab auf eine ausgedehnte Ebene. In der Ferne wand sich ein großer, breiter Strom träge durch die Landschaft – der Goldene Fluss, so benannt wegen der reichhaltigen Goldvorkommen, die er einst mit sich geführt hatte. Heute brachte er nur noch Schlamm und Sedimente aus den Bergen mit, die er viele Tagesreisen weit transportierte. Der Goldfluss galt als Grenze von Valias Westen, auf der anderen Seite begann offiziell der Osten des ehemaligen Reiches. Wobei der Osten nicht weniger in unabhängige Städte, Baronien, Fürstentümer und sonstige kleine Reiche zersplittert war als der Westen. Doch von jeher stellte der gewaltige Strom eine natürliche Trennlinie dar, die es von Norden nach Süden nicht gab.
    Einen schlechten Ruf hatte der Osten erst erhalten, seit Femris dort seine Burg Dubhan errichtet hatte. Doch hatte man erst einmal den Fluss überquert, erwarteten den Reisenden genau dieselben Leute, dieselbe Lebensweise und dieselben Landschaften wie im Westen auch. Der schwarze Schatten der Burg fiel nur auf die Herzen der Sterblichen, nicht auf das Land.
    Die waldreiche Ebene war von vielen Wasseradern durchzogen, die zumeist in Seen mündeten. Zahlreiche Burgen fanden sich hier, auf Erhebungen, an oder auf Seen, manchmal von kleinen Dörfern umgeben.
    Schnurgerade, wie auf einer Karte gezogen, verlief mitten durch die Ebene eine breite, auf die Entfernung erstaunlich schimmernde Straße von Norden nach Süden. Rowarn fragte sich, was das weithin sichtbare Bauwerk wohl zu bedeuten hatte. Vielleicht ein Pfad Lúvenors, so wie am Galad-Mur?
    Sie holperten mit der Wagenkolonne gerade in die Ebene hinunter, als Rowarn im Norden, hoch am Himmel, eine seltsame dunkle Wolke ausmachte, die an den Rändern merkwürdig zerfaserte und rasch näher kam. Er trieb Windstürmer an, um zu dem Fürsten aufzuschließen, doch da schlug Morwen bereits Alarm. »Wir werden angegriffen!«
    »Von wem?«, rief Olrig und zückte die Axt. »Wo sind sie? Lasst sie mir!« Mit seinen Zwergenaugen konnte er nicht so weit blicken, doch auch Morwen musste gestehen: »Ich weiß es nicht, aber es kommt eine dunkle Wolke von Norden auf uns zu. Vielleicht nur ein Schwarm Vögel, aber vielleicht auch nicht!«
    Niemand glaubte, dass es nur ein Schwarm Vögel war. Dafür hielt die Wolke zu schnell und zielstrebig genau auf den Tross zu.
    Rowarn griff nach dem Bogen, der an seinem Sattel hing, und legte einen Pfeil an die Sehne, während er Windstürmer die Zügel ließ.
    »Rowarn, was siehst

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