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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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weiten Sätzen heran, den gehörnten Kopf halb gesenkt. »Ich übernehme das!« Selbst er musste gegen die dröhnenden Orkangewalten anbrüllen. »Hol du Angmor und bring ihn hier raus! Olrig und Noïrun halten euch den Rücken frei! Geh schon!« Der Rote Dämon warf sich mitten in die Windhose hinein und verschwand hinter den dichten Schleiern.
    Rowarn brachte Windstürmer endlich vorwärts und galoppierte die Anhöhe ein Stück hinauf, wo Angmors mächtiger Körper reglos lag, und sprang dicht bei ihm ab.
    In diesem Moment hatte Femris seine Kräfte verbraucht. Er schwankte, versuchte ein paar Schritte und brach dann ebenfalls zusammen. 
    Der Kampf zwischen den beiden Mächtigen war beendet, nicht aber der Sturm. Femris hatte die Kontrolle verloren, und die entfesselten Gewalten tobten ungehindert weiter.
    Als Rowarn den Unsterblichen stürzen sah, geriet er augenblicklich ins Schwanken. Sollte er nicht besser diesen Augenblick der Schwäche nutzen? Es waren höchstens noch fünfzig Schritte bis zu Femris, und kein Dubhani war weit und breit zu sehen, um seinen Herrn zu schützen.
    Angmor war nicht in unmittelbarer Gefahr, Olrig und Noïrun hielten die Stellung.
    Rowarn stand frei, und Femris war ganz nahe. Sogar der Splitter, den er eben noch so stolz gezeigt hatte. Der Krieg könnte in wenigen Augenblicken beendet sein!
    Entschlossen setzte der junge Ritter sich in Bewegung, auf den Unsterblichen zu. Da sah er plötzlich von der anderen Seite, durch den rauen Sturm, einen Schemen auf Femris zukommen, der in dem dämmrigen Licht keine festen Konturen annahm und wie ein Schatten hindurchging. 
    Rowarn stockte und begriff. Der Zwielichtgänger .
    »Nachtfeuer«, flüsterte Rowarn, und alles in ihm krampfte sich zusammen. Sein Puls raste.
    Da waren sie alle beide, und so nahe! Der junge Ritter zog das Schwert und spurtete los, doch er kam nur wenige Schritte weit, dann schlug ihm der magische Wirbelsturm mit voller Wucht entgegen. Rowarn stieß einen Schrei aus, als er wie von einer Steinmauer abprallte, das Gleichgewicht verlor und auf den Rücken fiel. Der Sturmwind drückte ihn flach zu Boden, presste ihm die Luft aus den Lungen. Mühsam drehte er sich auf den Bauch, raffte das Schwert an sich und versuchte, auf allen vieren weiterzukriechen. 
    Er kam einige Speerlängen weit, dann ging es nicht mehr. Der Sturm stemmte sich ihm entgegen, donnerte in seinen Ohren, raubte ihm fast die Besinnung. Es gab kein Weiterkommen, wie sehr er sich auch anstrengte. Rowarn spürte, wie Blut aus Ohren und Nase lief, der Kopf dröhnte ihm vor Schmerz. Alles in ihm vibrierte, und er erkannte, dass es seinen Tod bedeutete, wenn er weiter versuchen würde, gegen die Magie anzukämpfen.
    Es war ohnehin zu spät. Rowarn sah, wie der Schemen sich über Femris beugte und ihn hochhob, mit sich in seine Zwielichtwelt nahm. Gleich darauf waren beide verschwunden.
    Der junge Mann fluchte, vor Bitterkeit schossen ihm die Tränen in die Augen und verschleierten seine Sicht. Verzweifelt machte er kehrt und kroch ein Stück zurück, bis er wieder auf die Beine kam. Er stolperte zu Windstürmer, der trotz seiner Angst immer noch bei Angmor ausharrte, und packte ihn am Zügel. »Knie dich!«, schrie er das verstörte Pferd an. »Los, Verbeugung ! Ich schaffe es nicht ohne deine Hilfe.«
    Der kleine Falbe gehorchte schlotternd, so hatte er seinen Herrn gewiss noch nicht erlebt. Er war schweißnass vor Furcht, seine Flanken flogen. Doch er überwand seine natürlichen Instinkte, stand treu zu seinem Reiter.
    Zitternd vor Wut und Enttäuschung zog Rowarn den bewusstlosen Visionenritter über den Sattel und saß hinter ihm auf. 
    Windstürmer keuchte über das schwere Gewicht des Ritters, obwohl er die Kraft eines Ackerpferdes besaß. Dann raste er los; er brauchte keinen Befehl dazu, wollte nur weg, fort von diesem Grauen. Die Angst beflügelte ihn und ließ ihn die schwere Last vergessen. In gestrecktem Galopp ging es zurück.
    Bald ließen sie die entfesselte Zone hinter sich, und Rowarn sah im Vorbeirasen, wie Olrig und Noïrun die weichenden Warinen angriffen. Graum jagte mit aufgerissenem Rachen fliehenden Dubhani nach, und soeben tauchte Fashirh aus der zusammenbrechenden Windhose auf. Dann war Windstürmer schon an der magischen Barriere, die seltsam flackerte. Rowarn bemerkte am Rande, dass er beim Durchqueren nicht das gewohnte Kribbeln spürte, achtete aber nicht darauf.

    Im Lager herrschte nicht weniger Chaos als auf dem

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