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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Schlachtfeld. Ständig trafen Verwundete ein, die wiederum verletzte, getötete oder unterwegs gestorbene Kameraden mit sich schleppten. Rowarn wusste, dass er das Lazarett nicht aufzusuchen brauchte, das hoffnungslos überlastet war, und er schleppte den Visionenritter mit letzter Kraft in dessen Zelt und legte ihn auf die Liege.
    Windstürmer blieb mit hängendem Kopf und fliegenden Flanken davor stehen, der Schweiß tropfte an ihm herunter, und sein keuchender Atem war bis ins Zelt zu hören.
    Rowarn wusste nicht, was er tun sollte. Vielleicht brauchte Angmor Wasser, aber er konnte den verschlossenen Helm weder öffnen noch anheben.
    Der Körper des Visionenritters wurde von einem Krampf geschüttelt. Er stöhnte schmerzerfüllt, als er zu sich kam und leicht die Hand hob. »Was ... wo ...«, stieß er rau hervor.
    »Ihr seid in Eurem Zelt«, erklärte Rowarn. »Die Schlacht draußen ist fast beendet, und es sieht so aus, als hätten wir das gesamte Heer von Femris aufgerieben. Aber er selbst ist entkommen ...«
    Angmor stieß einen Fluch aus. »So nah dran ...«, seufzte er. »Es war zu viel, meine Kräfte haben mich verlassen.« Sein Atem ging schwer und rasselnd.
    »Wenn es Euch tröstet, Femris erging es nicht besser«, sagte Rowarn. »Er war bewusstlos, als er fortgebracht wurde.«
    »Ja, so endet es jedes Mal zwischen uns ... verdammt, und diesmal dachte ich wirklich, ich hätte ihn ...«, murmelte Angmor kraftlos.
    »Wenn Ihr den Helm abnehmt, könnt Ihr sicher besser atmen, und ich könnte Euch Wasser geben«, schlug der junge Ritter mit klopfendem Herzen vor.
    »Das geht nicht«, lehnte der Visionenritter ab. Allmählich atmete er ruhiger. »Du könntest meinen Anblick nicht ertragen, glaub mir. Das Gerücht über mein Gesicht stimmt. Ich habe keines mehr.«
    »Was hat Euch das Gesicht so zerfetzt?«, wagte Rowarn zu fragen.
    »Ein scharfes Schwert. Den Rest erledigte eine Öllampe, die Femris auf mich warf. Ich habe wochenlang mit dem Tod gerungen. Dank Königin Ylwas großer Heilkunst überlebte ich, wenngleich entstellt.«
    »Ihr ... Ihr habt sie gekannt?« Rowarns Stimme geriet unwillkürlich ins Zittern.
    »Natürlich. Der Orden der Visionenritter steht in den Diensten von Ardig Hall. Wir waren Verbündete gegen Femris, aber wir wurden auch Freunde.« Angmor richtete die Augenschlitze auf Rowarn. »Was liegt dir auf dem Herzen, Junge? Ich werde dir antworten, denn vorher werde ich ja doch nicht die Ruhe bekommen, die ich so dringend nötig hätte.«
    Rowarn war unwillkürlich verlegen, aber nachdem er heute schon einmal ein Ziel aufgeben musste, war er einem anderen vielleicht nahe, und das wollte er nicht auch noch verlieren. »Ich ... ich wollte Euch fragen, ob ... es eine Möglichkeit gibt, durch Eure Gabe ... eine Spur von Tamron zu finden.«
    »Tamron? Der Unsterbliche? Was hast du mit dem zu schaffen?« 
    »Er ist mein Freund.«
    »Dein ... Freund?« Der Visionenritter richtete sich halb auf. »Du bist ein unerfahrener namenloser Grünschnabel! Wie kommst du darauf, dass ausgerechnet ein großer Unsterblicher wie Tamron dein Freund ist?«
    »Ihr sprecht doch auch mit mir«, erwiderte Rowarn tapfer.
    »Nur, weil ich zu schwach bin, um zu fliehen, oder dich wenigstens zu fesseln und zu knebeln.« Angmor ließ sich ächzend zurücksinken, und Rowarn befürchtete einen neuen Anfall. Doch der Visionenritter blieb ruhig liegen. »Und so nebenbei verdanke ich dir wohl mein Leben. Also sprich weiter und erkläre dich mir.«
    Rowarn schlug die Augen nieder. »Tamron verschwand in der Schlacht, bevor Ihr eingetroffen seid. Ich habe Euch davon erzählt ...«
    »Ja. Ich erinnere mich.« Angmor seufzte. »Im Augenblick kann ich nicht einmal vorhersehen, ob ich diese Anstrengung überlebe, Rowarn. Ich kann dir nicht helfen. Aber Tamron kann gut auf sich selbst aufpassen. Du solltest dich nicht um ihn sorgen, sondern mehr um dich.«
    Rowarn rieb sich das Gesicht. »Er hat versprochen, mir zu helfen ...«, flüsterte er.
    »Wobei? Bei deiner Rache etwa? Das sieht ihm ähnlich. Ja, langsam setzt sich das Bild zusammen. Er hat eine Schwäche für verlorene Knaben wie dich.« Angmor ergriff Rowarns Arm. »Raus damit, Junge. Weswegen bist du wirklich in Ardig Hall? Suchst du hier nach deiner Rache?«
    Rowarn gab zu: »Zum Teil. Ich hoffte aber auch, eine Spur meines Vaters zu finden. Für einen törichten Moment hatte ich sogar gehofft, es wäre Tamron.«
    Er unterbrach sich, als Angmor einen langgezogenen Laut

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