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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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darum nicht. 
    Doch bin ich voller Eifersucht, 
    Woran du, 
    Aber ich nicht mehr, 
    Teilhaben wirst.

    Er schmunzelte gütig und in erfülltem Frieden. »Wenn du einem Vogel begegnest, der dir hartnäckig folgt, so sei versichert, dass deine Geschichte bald in fernen Landen Zuhörer finden wird.« Er zwinkerte.
    »Lebt wohl, Dichterfürst«, sagte Rowarn und drückte herzlich seine Hand. »Ich werde nicht nach dem Punkt auf dem Flügel suchen, doch ich werde den Vogel grüßen und ehren, und ich werde ihm einen Wurm spendieren, damit ihn nicht vorzeitig die Kräfte verlassen.«

    Rowarn machte sich auf den Weg zurück zum Haus; ihm war fast schlecht vor Hunger. Heute Mittag nach der Ankunft hatte er noch geglaubt, nichts herunterbringen zu können, aber jetzt war sein Magen anderer Ansicht. Einige Gäste saßen draußen in der Sonne und ließen es sich bei Bier, Wein und Speck mit Nussbrot in fröhlicher Gemeinschaft wohl sein. Der junge Nauraka suchte einen Tisch für sich. Neugierige Blicke richteten sich auf ihn, aber niemand sagte etwas, und dafür war er dankbar.
    Eine Schankmaid brachte ihm unaufgefordert einen Krug schäumendes Bier und stellte einen Teller mit erlesenen Speck- und Wurstsorten vor ihn, Käse, dazu eingelegte Sauerfrüchte, scharfe Kräuter und Schoten und frisch gebackenes Brot. Rowarn fiel ein, dass er ja einen Schlauch Honigtau und ein wenig Honig aus Grinvald mit sich geführt hatte; doch er konnte auch später danach fragen. Jetzt schmauste er erst einmal und genoss stillvergnügt das Bier. Noch bevor es ganz zur Neige war, brachte die Schankmaid mit einem verschmitzten Grinsen das nächste, dem er ebenfalls begeistert zusprach. Rowarn strahlte, schon leicht beschwipst, Arlyn an, als sie herauskam und sich zu ihm setzte.
    »Es freut mich, dass es Euch mundet«, sagte die Lady lächelnd. »Alles stammt aus eigenen Erzeugnissen.«
    »Zuerst war ich verhungert, aber jetzt kann ich wirklich genießen«, gestand er treuherzig. »Wann kann ich Tamron besuchen? Und wie geht es Angmor?«
    »Denkt Ihr immer nur an die anderen?«, fragte sie.
    »Ich sorge mich um sie«, sagte er verdutzt. »Und ich fühle mich gewissermaßen verantwortlich.«
    »Wie Ihr meint. Angmor ruht. Es geht ihm nicht gut, Herr Rowarn, aber das dürfte keine Überraschung für Euch sein. Doch er wird sich erholen. Und Tamrons Bewusstsein wird bald zurückkehren, das kann ich Euch versprechen. Geduldet Euch, bis es so weit ist.« Arlyn winkte der Schankmaid, als sie sah, dass Rowarn aufgegessen hatte, und kurz darauf wurde ein Kanten Weißbrot, Butter – und der Honig aus Grinvald aufgetragen, samt Honigtau, der in eine Kristallkaraffe umgeschüttet worden war, bei der zwei passende Gläser standen.
    »Jetzt bekommt Angmor gar nichts davon mit«, bemerkte Rowarn gänzlich ohne schlechtes Gewissen, während er eine Brotscheibe dick mit Butter und Honig bestrich und herzhaft hineinbiss.
    »Glaubt Ihr, ich lasse mir Gríadans kostbaren Honigtau entgehen?«, schmunzelte Arlyn und hob das Glas zum Wohlsein. »Seid willkommen in Farnheim, Rowarn von Weideling, umso mehr mit diesen köstlichen Mitbringseln. Damit habt Ihr Euren Aufenthalt mehr als bezahlt, falls Ihr Euch immer noch Gedanken darüber macht.«
    »Wenn ich betrunken von der Bank falle, muss mich jemand aufsammeln«, lachte Rowarn mit roter Nasenspitze und trank das zweite goldene Gläschen. »Ich bin das nicht gewohnt. Aber es schmeckt so gut.« 
    »Langsam wird es Zeit«, sagte Arlyn rätselhaft und unpassend. »Niemand kann einen so starken Willen besitzen. Lasst endlich los, Rowarn. Jetzt .«
    Sein Herz klopfte schneller, als er ihren Blick auf sich gerichtet fühlte, aber sein Verstand war schon viel zu benebelt, um einen vernünftigen Gedanken dazu fassen zu können. Er war müde, satt und voller Wolken in seinem Geist, die sich wie eine weiche Decke ausbreiteten und allmählich das Licht löschten. »Es ist ... ich ...«, setzte er an, dann krachte sein Kopf auf die Tischplatte.

Kapitel 27
Wiedersehen

    In der nächsten Zeit erholte Rowarn sich schnell. Er bekam kräftigende Massagen, wurde mit wohlriechenden Ölen gesalbt, auch das struppige weißblonde Haar wurde ihm sorgfältig knapp auf Schulterlänge geschnitten und gepflegt. 
    Vormittags und nachmittags unternahm er ausgedehnte Spaziergänge bis in den Wald hinein, manchmal von Graum begleitet, und badete häufig. Ab und zu wanderte er zu den Grasweiden und sah Windstürmer fröhlich umhertollen,

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