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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Boden dröhnte, als die schweren Körper aufschlugen.
    Als Tracharh auffahren wollte, herrschte Angmor ihn an: »Wage nicht, mich ungefragt anzusprechen, Knecht! Dein Kampf ist vorüber! Zurückschicken werde ich dich ins Dämonenland, wo du in dich gehen wirst und warten, bis ich über dich entscheide.«
    Fashirh sprang auf und stellte sich vor Tracharh. »Herr, lass mich für ...«
    »Was geht hier vor sich?«, rief der schwarze Taur und erhob sich zur vollen Größe, die Stierhörner drohend auf den Visionenritter gerichtet.
    »Zur Seite, Fashirh«, befahl Angmor mit weisender Geste, und der Rote Dämon fügte sich gesenkten Hauptes. 
    Graum stand neben Angmor, mit verschränkten Armen und hoch aufgerichtet. »Tracharh, alter Kumpel, sei besser vernünftig«, riet er mit zu einem breiten Grinsen gefletschten Zähnen.
    Der Taur starrte ihn an, als wäre er ein geflügelter Friedensbote des Regenbogens. »Graum ... aber ...« Das glühende Licht in seinen Augen flackerte.
    Rowarn sah seinen Vater zwischen den Dämonen stehen, und tatsächlich wirkte er gegen sie vergleichsweise klein und schmal. Aber das machte er durch seine enorme Ausstrahlung wieder wett. Selbst für einen Außenstehenden wäre klar erkennbar gewesen, wer der Herr war. Angmor stand aufrecht und erhobenen Hauptes, wohingegen sich die Dämonen eher klein zu machen versuchten. Selbst Tracharh war nunmehr verunsichert. Sie mochten furchterregend aussehen, aber ihr Herrscher war von einer Aura der Macht umgeben, die bedeutend eindrucksvoller war.
    Da nahm Angmor den Helm ab.
    Der Taur erstarrte zur Säule. Dann stieß er einen Schrei aus, der Schmerz und Wut gleichermaßen in sich vereinte, Unglauben und tiefste Demütigung. Seine lackschwarze Haut wurde fahlgrau.
    Nachtfeuer deutete mit der linken Hand zu Boden. »Auf die Knie mit dir, Tracharh«, befahl er in tiefstem, rollendem Bass. »Beuge dein Haupt vor dem Herrscher von Dämonenland und deinem Gebieter von Xhy, Widerspenstiger.«
    Tracharh sank augenblicklich auf die Knie und neigte das Haupt. »Gebieter, lass mich erklären!«, flehte er.
    »Sprich«, gestattete ihm sein Herr.
    »Mein Bruder Fashirh ist ein Abtrünniger, und ich wollte das Gleichgewicht wiederherstellen, das er in Gefahr gebracht hat.« Der Taur sah auf und breitete die Arme aus. »Wie hätte ich ahnen können, dass du ...«
    »Ja? Ich? Auch ein Abtrünniger bin, willst du das sagen?« Rowarn taumelte, als er die Macht des Zorns aus seinem Vater hervorbrechen fühlte. Doch sie war nur gegen Dämonen gerichtet, denn Arlyn und die anderen bemerkten nichts davon. Rowarn aber musste alle Kraft aufbieten, um nicht auch noch auf die Knie zu fallen.
    »Nein ... nein!« Tracharh heulte auf. »Deine Wege sind unergründlich, Gebieter, ich verstehe sie nicht! Doch mein Bruder ...«
    »Er hat das Richtige getan, Tracharh, denn wir können die Macht über Waldsee nicht einem wahnsinnigen Folterer und einem machthungrigen Unsterblichen anvertrauen! Es ist unsere Pflicht, dem Einhalt zu gebieten und das Gleichgewicht wiederherzustellen, denn es geht auch um unsere Heimat Xhy, denn wir dürfen nicht zulassen, dass der Schwarze Annatai seine finstere Hand nach dieser Welt ausstreckt.« Angmor ging einen Schritt auf den Taur zu, der augenblicklich zurückwich. »Zwei Brüder im selben Krieg auf verschiedenen Seiten, die gegeneinander kämpfen – das dulde ich nicht. Ihr werdet außerhalb des Dämonenlandes keine Blutschuld auf euch laden! Du gehst nach Hause, Tracharh, und bleibst im Dämonenland, bis ich dir erlaube, wieder zu gehen!«
    Seine Stimme, obwohl er leise sprach, dröhnte in Rowarns Ohren, und er presste stöhnend die Hände dagegen. Alles in ihm vibrierte und zitterte, und nun wusste er, er war doch ein Dämon, denn am liebsten wäre er auf der Stelle ins Dämonenland gegangen; nein, gerannt. Er sah, dass auch Fashirh litt, und Graums Fell war weit gesträubt.
    Der Taur erhob sich zur vollen Größe, fast zwei Köpfe höher als sein Herr, und doch sehr viel kleiner. »Ich werde gehen, Gebieter«, sagte er ergeben. »Falls ich unehrenhaft gehandelt habe ...«
    »Du hast gute Arbeit geleistet«, unterbrach Nachtfeuer. »Ich hörte es aus direkter Quelle. Dafür gebührt dir Lob. Du hast nicht falsch gehandelt, aber deine Aufgabe ist beendet. Geh.«
    Tracharh wirkte erleichtert. Er verneigte sich vor dem Herrscher, dann sagte er zu Fashirh: »Bruder ...«
    »Geh«, sagte der Rote Dämon. »Kleiner Bruder.«
    Tracharh ging. Langsam,

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