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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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hinab, sein Atem ging stoßweise. Doch sein Schwertarm war völlig ruhig, und unter dem Hemd sah man die kraftvolle Anspannung der Muskeln. »Wollt ihr wirklich weitermachen?«, fragte er streng. »Der Kampf ist entschieden. Ihr habt kein Recht, mich als Heermeister anzugreifen, da ihr den euren verloren habt. Oder will einer von euch ernsthaft persönliche Rache für Heriodon nehmen?«
    Die Warinen ließen daraufhin die Waffen sinken. Einige steckten sie ein und wandten sich zum Gehen. Lediglich die beiden Menschen und der Zwerg verharrten unschlüssig.
    Der Fürst schlug der Leiche den Kopf ab, packte ihn und warf ihn dem zögernden Feind vor die Füße. »Geht damit zu Femris und sagt ihm, dass er einen neuen Heermeister braucht«, sagte er. »Und sagt ihm, er wird auch bald ein neues Heer brauchen, denn ich, Fürst Noïrun Ohneland von den Menschen, Heermeister von Ardig Hall, werde gegen ihn ziehen und seine Burg dem Erdboden gleichmachen, wie er es mit dem Schloss des Friedens getan hat.« Damit drehte er sich um und ging.
    Olrig beobachtete die scheidenden Warinen und sah, dass sie kein Verlangen nach Kampf hatten. Der Dubhan-Zwerg hob mit zitternder Hand den blutigen Kopf auf. 
    Der Kriegskönig spuckte aus und schloss sich dem Fürsten an. 
    Doch da rief einer von Heriodons Bogenschützen: »Tod dem Heermeister! Femris wird mich mit Gold überschütten, wenn ich endlich vollbringe, was anderen misslang!«
    Olrig wirbelte bereits beim ersten Wort herum, als gleichzeitig ein zischender Laut erklang. Noïrun stieß einen ächzenden Laut aus und taumelte.
    Eine zweite menschliche Stimme erklang: »Bist du verrückt, Idiot?« 
    Olrig übertönte ihn. »Der Blitzschlag soll euch treffen, ihr ehrlosen, feigen Mörder! Brennen sollt ihr auf ewig in den Feuern von Hráldfhárr!«, schrie der Kriegskönig, hob die Axt und raste auf die Truppe los. »Es gibt keinen Ort mehr auf Waldsee, wohin ihr noch gehen könnt, für diesen abgrundtief verachtenswerten Verrat!« Er hielt auf den Bogenschützen zu, der hektisch versuchte, einen zweiten Pfeil anzulegen. Zu schnell war Olrig bei ihm, holte aus und spaltete ihm mit der Axt den Schädel.
    Die anderen, die sich hatten zurückziehen wollen, hatten jetzt keine Wahl mehr. Sie fluchten, zückten die Waffen und griffen an.
    Der Pfeil steckte tief in Noïruns rechter Schulter. Bevor er das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, waren die ersten Feinde schon über ihm. Der Fürst wehrte jedoch den herabsausenden Schwerthieb ab, der tödlich gewesen wäre, und schlug die Klinge mit dem verletzten Arm beiseite. Der Schmerz der Bewegung raubte ihm allerdings beinahe das Bewusstsein. Er merkte, wie etwas in seiner Schulter riss und dann warm in sein Inneres rann, und er sank keuchend auf ein Knie. In diesem Moment fuhr ihm ein Hieb in die Seite und schnitt durch die Rüstung tief ins Fleisch, zerfetzte Sehnen und Gewebe und bohrte sich in ein Organ. 
    Der Fürst stieß einen gellenden Schrei aus und warf sich herum, die linke Hand am Gürtel. Er zog das Messer und schleuderte es auf den Warinen, der ihn ansprang. Es traf direkt in den Hals, und der Angreifer stürzte mit gurgelnden Lauten. Aber der Nachfolgende war nun nah genug, und Noïrun traf ein zweiter Schlag schmetternd auf den linken Schulterknochen, der schon einmal vor langer Zeit schwer verletzt worden war. Der Fürst wurde fast blind vor Schmerz, vor seinen Augen flammte grelles Rot. Er konnte sich nicht mehr halten, strauchelte und fiel stöhnend auf den Rücken. Er hatte nicht einmal mehr die Kraft für einen Schrei, obwohl seine Lungen fast zu bersten drohten und nach einem weithin schallenden Gebrüll verlangten, um die Pein von sich zu schleudern. 
    Gerade noch im letzten Moment, als der Warine zum zweiten, tödlichen Schlag ausholte, brachte Noïrun sein Schwert vor und über sich, umklammerte es mit beiden Händen und stieß es mit letzter Kraft in den Angreifer. Durch den eigenen Schwung getragen, konnte der Warine nicht mehr ausweichen. Er spießte sich selbst auf und brach über dem Fürsten zusammen.
    Noïrun verließen die Kräfte, seine Hände ließen das Schwert los, die Arme fielen seitlich herab. Vor seinen Augen flimmerte es, und er spürte seine Beine weit entfernt von sich. Still lag er auf dem Rücken, verwundert, weil er sich nicht mehr bewegen wollte. Das war sonst nicht seine Art ...
    Wie von Ferne hörte der Fürst den Kriegskönig wütend brüllen und wollte ihm zurufen: Lass gut sein, Freund,

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