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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Olrig, und Rowarn merkte, wie sein Herz ein Stück hinabsank.
    Morwen hob eine Hand. »Geschöpfe der Finsternis, zweifellos. Aber Dämonen würden niemals einer in die Spur des anderen treten. Sie verbergen nur selten ihre Natur, und wenn – verwandeln sie einfach ihre Spuren. Wir suchen nach etwas anderem ... nach Bestien .«
    Rowarn stieß einen kurzen Laut aus. Bestien war der Sammelbegriff für tierhaft aussehende Wesen von leidlicher Intelligenz und geringfügiger magischer Kräfte, die von unstillbarer Gier nach Blut und Gewalt getrieben wurden. Es gab sie überall auf Waldsee. Sie hatten schon ganze Landstriche verwüstet, bevor ihnen der Garaus gemacht werden konnte. Manchmal standen sie auch im Dienst einer höheren Macht. 
    Er rieb sich verzweifelt die Stirn. »Aber wieso haben sie mich am Leben gelassen? Und warum habe ich es nicht bemerkt?«
    »Sind die anderen Mädchen auf dieselbe Weise ermordet worden?«, fragte Morwen. »Fehlte ihnen das Herz?«
    »Ja.«
    »Da haben wir die Erklärung. Sie sind momentan aus einem bestimmten Grund nur an jungen Mädchenherzen interessiert. Ein magisches Ritual, vermutlich, um besondere Kräfte zu erhalten.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Olrig. »Bei Geschöpfen, die der Magie in gewisser Weise mächtig sind, sind die Herzen junger Mädchen und Frauen sehr begehrt. Bei richtiger Anwendung verstärken sie die magischen Fähigkeiten, die Fruchtbarkeit und wirken einige Zeit sogar verjüngend. So kann jemand auf vergleichsweise leichte Art und zunächst verborgen und in aller Stille Macht sammeln, übrigens auch Menschen, nicht nur Bestien.«
    Fürst Noïruns Miene entgleiste. »Ist das dein Ernst?«
    »Ja, leider«, versicherte der Kriegskönig. »Je mehr Mädchen sie umbringen, umso mehr Aussicht auf Erfolg gibt es. Das heißt, es ist noch lange nicht zu Ende. Meiner Schätzung nach müssen mindestens drei weitere Mädchen sterben, erst dann wird er ausreichend Macht und Kraft gesammelt haben. Es kann natürlich auch sein, dass er auch danach immer weiter morden wird, weil ihn danach giert, wie einen Süchtigen nach Alkohol oder Rauschkräutern.«
    » Er? « 
    »Ich denke, wir haben es vor allem mit dem Anführer zu tun. Die anderen sind nur seine Handlanger. Bestien haben eine sehr strenge Hierarchie, solche Rituale sind nur für die Hochrangigen erlaubt.«
    Rowarn merkte, wie ihm eiskalt wurde. »Und was bezweckt er?«
    »Worum es immer geht: Herrschaft«, antwortete Olrig mit einem spöttischen Unterton. »Er will sich hier niederlassen, sich von Furcht und Menschenfleisch nähren und jede Menge neue kleine Bestien in die Welt setzen. Wahrscheinlich wird er regelmäßig Mädchenopfer verlangen und dafür seinen Schutz anbieten, wovor auch immer.«
    Der Fürst überlegte düster: »Femris' Rückkehr hat den Anhängern der Finsternis Mut gemacht. Es ist durchaus möglich, dass sich einer von ihnen hier festsetzen will, bevor ihm ein anderer das Tal streitig macht. Oder er wurde sogar vorausgeschickt.«
    »Aber der Schutz von Weideling sollte das nicht zulassen!«, rief Rowarn.
    »Hauptsächlich war es die Macht von Ardig Hall mit dem Weißen Falken, der Inniu vor der Welt verbarg«, erwiderte Olrig. »Weidelings Schutz ist auf diesen Streifen Land begrenzt, er gilt nicht für ganz Inniu. Ich vermute zwar, dass sich die Bestien nicht auf Dauer hier halten können. Aber bis dahin kostet es weitere Menschenopfer, die deine Muhmen nicht verhindern können, solange sie nicht wissen, mit wem sie es zu tun haben.«
    Rowarn schüttelte den Kopf und sah zu Boden. »Das erklärt immer noch nicht, warum ich nichts bemerkt habe – und warum ich noch am Leben bin.«
    »Das kann ich dir beantworten«, sagte Noïrun. »Noch will sich die Bestie nicht zu erkennen geben und sorgt für Ablenkung von sich, indem sie mindestens einen Verdächtigen schafft. Und weshalb du nichts bemerkt hast ...«
    Morwen trat dicht zu Rowarn, und er atmete ihren frischen Duft nach einem tiefen Tannenwald und schwerem Honig ein, der ihn fast schwindlig machte. Gespannt sah er sie an, dann wusste er nichts mehr.

    Als Rowarn wieder zu sich kam, lag er auf dem Boden und blickte verdutzt zu den anderen hoch. »Was ist passiert?«
    Morwen hielt ihm ihre Hand hin, er ergriff sie und ließ sich hochziehen. Sie berührte mit zwei Fingern seinen Hals, seitlich an der Kehle, den Daumen an derselben Stelle auf der anderen Seite. »Hauptnerv und Schlagader. Jedes Raubtier weiß das«, sagte sie. »Ein bestimmter

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