Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
nach Solvan um, doch der Baron wollte mit diesem Wettstreit offensichtlich nichts zu tun haben. Er kannte Olrig auch schon länger; wer wusste schon, wie oft solche Streitigkeiten in Eisenwacht bereits vorgekommen waren.
    »Dann gilt es so.« Auffordernd blickte Olrig zu Rowarn. »Möchtest du mithalten? Immerhin wurdest du auch beleidigt.«
    Rowarn, der so gut wie kein berauschendes Getränk vertrug, wurde allein schon vom Gedanken an diese Wettsauferei übel. »Ich halte mich lieber ans Essen, wenn’s recht ist«, erwiderte er. »Und die Entschuldigung deines Kontrahenten mag auch mich einschließen, da bin ich nicht eitel.«
    Der Gardist betrachtete ihn kritisch. »Und der will ein Ritter und König sein?«
    Daraufhin lachte der Kriegskönig schallend und hob den ersten Krug. »Lasst den Wettstreit beginnen!«

    Das Zechgelage dauerte keineswegs so lange, wie Rowarn erwartet hätte. Es kam bei der Trinkerei nämlich nicht nur auf die Menge, sondern auch auf die Geschwindigkeit an.
    Nach dem achten Krug Bier und Ushkany lösten sich bereits die Mienen der beiden Kontrahenten. Nach dem zehnten stritten sie über angebliche Mogelei beim Trinken. Nach dem zwölften lallte der Gardist: »Disch schauf isch allelal noch unnern Disch.« Nach dem fünfzehnten fing der Gardist an zu weinen über die Ungerechtigkeit der Welt, und Olrig musste ihm beipflichten. Nach dem zwanzigsten schlossen sie gerührt Freundschaft und fingen an, in fröhlicher Dissonanz zotige Lieder zu grölen. Nach dem dreiundzwanzigsten Bier, das der Gardist noch in einem Zug leerte, setzte er den Krug behutsam ab, blickte mit einem Ausdruck des Erstaunens auf den unberührten Ushkany, dann kippte er ohne einen Laut vom Stuhl.
    »Alle Achtung«, sagte Rowarn anerkennend.
    »Gaar kein so schlechdder Bursche«, bemerkte Olrig und stand schwankend auf. Er grinste bis zu den Ohren. »Er solldde eine Zwergin heiraten, und wir häddn alle keine Scherere…dings mehr.« Er nickte auffordernd den sprachlos gaffenden Zuschauern zu. »Helft ihm und bringt ihn zu Bett. Die Entschulligung hat Zeit, bisser nüchtern is. Ach was, er hat sich ja schon entschulligt.« Dann wandte er sich Rowarn zu. »Das war wohl gedaan, was, Junge?«, strahlte er und klopfte dem jungen Mann an die Brust, allerdings ein wenig zittrig, weil er auf einmal mit einem Schluckauf zu kämpfen hatte. »Jetzt entschulligt mich bitte, ich hab ssuviel Flüssichkeit in mir, die mussich jetzt loswerddn. Hicks!«

    Rowarn hatte ursprünglich geplant, seinen Freund aufs Zimmer bringen, aber er sah ein, dass es aussichtslos war, da Olrig sich noch viel zu wohl fühlte, um schlafengehen zu wollen, und zog sich still zurück. Er schlief ruhig in dieser Nacht, denn zum ersten Mal seit langem war er frei von Zweifeln. Diejenigen, die schon in Ardig Hall mit ihm gekämpft hatten, wussten um seine Fähigkeiten als Ritter und würden ihn als König zumindest für diese letzte Schlacht respektieren. Sicher besaß er nicht die Ausstrahlung und Wertschätzung eines Noïrun, aber es ging ja vor allem um die symbolische Wirkung, um das Zeichen, dass Ardig Hall noch nicht besiegt war. Den Rest an Anerkennung würde er sich verdienen.
    Natürlich war er nervös, als er am Morgen die Halle zum Frühstück betrat, denn was er nun vorhatte, war etwas Endgültiges. Mochte er auch vor der Abreise zu Arlyn gesagt haben, dass er nicht sicher war, ob er die Bürde des Thrones auf sich nehmen wollte, so blieb ihm nach der Krönung keine Wahl mehr. Dann musste er die Verantwortung auch nach dem Ende des Krieges tragen – was immer dann noch von Valia oder Waldsee übrig sein mochte. Ardig Hall sollte wieder aufgebaut werden, und er wollte als Friedenskönig herrschen, auch wenn die Nauraka dann von der Pflicht, das Tabernakel zu hüten, befreit sein würden. Den Frieden zu erhalten, war eine Pflicht, von der niemand entbunden werden konnte, am wenigsten er. Das war es, was die Eliaha ihm hatte mitteilen wollen: So etwas wie auf dem Titanenfeld durfte nie wieder geschehen, und dafür wollte Rowarn sich einsetzen, solange er lebte.
    Aber das brauchte jetzt noch niemand zu wissen, zuerst musste das Tabernakel seiner Bestimmung zugeführt werden. Und diese Hürde allein erschien schon so hoch wie der Vulkan Mondreiter. Bin ich auf der Suche nach der Blauen Rose? , fragte sich Rowarn. Und ist Valia oder gar die ganze Welt meine spröde Geliebte, der ich sie bringen will?
    Soeben kam auch Olrig in den Raum, ein wenig

Weitere Kostenlose Bücher