Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
dem, was Arlyn zuletzt gesagt hatte.
    »Ich stimme ihr zu«, sagte Schneemond, »dass der siebte Splitter erst dann gefunden werden kann, wenn die sechs Teile zusammengefügt wurden. Das Tabernakel muss sich selbst heilen, anders ist es nicht möglich, sonst wäre dieses Bruchstück nie verloren gegangen. Der siebte Splitter ist der innere Kreis, der alle anderen Teile miteinander verbindet.«
    »Aber was meinte Arlyn damit, dass der sechste Splitter zu mir kommen würde?«, fragte Rowarn ratlos. »Wie kommt sie darauf?«
    »Weil er schon unterwegs zu dir war«, antwortete Schneemond lächelnd. »Arlyn zog den richtigen Schluss aus dem versperrten Weg im Freien Haus.«
    »Ich verstehe nicht ...«
    »Gleich wirst du es.«
    Schneemond griff in ihren Nacken. Rowarn war nie aufgefallen, selbst bei starkem Wind nicht, dass ganz dicht an der Haut ein Stück der Mähne geflochten war. Die Velerii löste den Zopf, glitt mit den Fingern hindurch und hielt dem Ziehsohn die Faust hin. Dann drehte sie die Hand nach oben und öffnete sie.
    Darauf lag der sechste Splitter.

Kapitel 50
Der Gorgonier

    Rowarn war für einen Moment sprachlos, starrte auf das Bruchstück und dann zu seiner Muhme hoch. »Also, das ...«, begann er schließlich, »ist wirklich eine Überraschung.«
    Schattenläufer lachte. »Das kann ich mir denken. Nicht einmal Ylwa wusste es. Aber welchen Sinn hätte es, ein wertvolles Artefakt zu hüten, wenn jeder davon Kenntnis hat?«
    »Nun müssen wir Weideling allein schützen«, fügte Schneemond hinzu, während sie das Bruchstück in Rowarns Hand drückte. »Jahrhundertelang spendete der Splitter uns Frieden und Sicherheit. Aber es wird Zeit, dass das Artefakt zusammengefügt wird.«
    Rowarn zog die beiden anderen Teile hervor und legte alle drei aneinander. »Sie passen nicht zusammen.«
    »Das war zu erwarten. Verberge die Splitter und lass uns zurückgehen, die anderen werden auf deine Entscheidung warten, Rowarn.«
    »Entscheidung?«
    »Bist du der König oder nicht?«

    Bis zum Mittag hatte sich endlich alles soweit beruhigt, dass über den Aufbruch entschieden werden konnte. Baron Solvan öffnete die Tür zu einer Waffenkammer im ältesten Teil der Burg, deren verrostetes Schloss Jahrhunderte alt und ebenso lang nicht mehr geöffnet worden war. Auch hierüber hatte ein Bann gelegen, denn die Kammer barg die alten Waffen der heute hier versammelten Verbündeten. Auch die Velerii hatten einst Schwert und Bogen gegen Werkzeuge getauscht, doch Schattenläufers Augen leuchteten auf, als er den breiten, gekreuzten Schultergürtel mit dem gewaltigen Schwert in der Rückenscheide hervorzog. Durch den Schutzzauber waren alle Waffen noch scharf und einsatzbereit. Schneemond prüfte die Spannkraft ihres Bogens und strich durch die Schaftfedern. Auch die anderen Verbündeten waren andächtig, manche fast rührselig.
    Rowarn hatte seinen Zieheltern inzwischen auch gestanden, dass er Luvian besaß, Lichtsängers Schwert. Die beiden Velerii reagierten überwältigt, sie freuten sich, dass das Schwert von Sonne und Mond wiedergefunden und in Rowarns Besitz war. »Zeig es allen«, forderte Schneemond ihn auf, und als er ihrem Wunsch nachkam, brach großer Jubel unter den Alten aus. »Nun ist der Bund endgültig besiegelt, und es ist, als weilte der große Velerii noch unter uns!«
    Die meisten von ihnen brachen bereits eine Stunde später auf; die Pferdmenschen und einige Runi, Pheren und Daranil wollten Rowarn begleiten. Rowarn schickte per Botenfalk eine in schalkhafter Absicht kurz gehaltene Botschaft an Noïrun:

    Der König von Ardig Hall an den Heermeister:
    Ich komme, und nicht allein.
    Rowarn

    Auch Baron Solvans Begleittruppe war zum Abmarsch bereit, die berittene Vorhut schon unterwegs. Ein Teil der Reiterei würde Rowarn begleiten, der Rest die Fußtruppen. Noïrun würde ihnen vermutlich noch weitere Truppen entgegenschicken, sodass die durchs Land ziehenden Dubhani-Truppen in jedem Fall unterlegen waren, selbst wenn sie sich alle zusammenrotten würden. Und Sherkun hatte keine Möglichkeit, ihnen Verstärkung zu schicken. Femris musste sich nun in Geduld üben, bis Rowarn mit den Splittern bei ihm eingetroffen war.

    Rowarns Herz schlug aufgeregt, als sie Dubhan erreichten, diesmal in aller Offenheit und aus nördlicher Richtung. Ein weites Grasland zog sich hier über lang gestreckte Hügel entlang. In der Ferne war die Lichtlose zu erkennen, die auf dem glitzernden See thronte, und davor war das Gelände

Weitere Kostenlose Bücher