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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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sorgen, dass ihnen das nicht gelingt. Wir bringen dich hinein, Rowarn, und das wirst du uns alten Kämpen nicht nehmen. Auf diesen Moment haben wir so lange gewartet, zumindest ich – du kannst nicht verlangen, dass wir abseits stehen und nur beobachten.«
    »Die Strategie ist festgelegt«, schloss Noïrun. »Alle haben ihre Befehle und werden danach handeln. Und wenn sich das Blatt unerwartet wendet, werden sie eigene Entscheidungen treffen. Ich vertraue jedem Einzelnen, dem ich ein Kommando gegeben habe. Ich kann auch vom Hügel aus in einer Schlacht dieser Größenordnung nicht überall meine Augen haben und schnell genug Befehle erteilen. Unsere Leute auf der anderen Seite der Burg sind bereits seit Stunden auf sich gestellt.«
    »Felhir ist dort«, wandte Rowarn ein.
    »Und ich bin hier. Das ist mein letztes Wort.«
    Rowarn hob die Hände. »Ich wollte es wenigstens mit Vernunft versuchen.«
    Noïrun war nicht erzürnt, sondern lachte amüsiert.

    Zur Morgendämmerung fanden sich alle auf dem Beobachtungshügel ein, auf dem ein hoher Mast mit einer großen Fahne in den Boden gerammt war. Zwischen dem Hügel und Dubhan wogte das Land schwarz und silbern. Zwischendurch war ein buntes Wappenhemd zu erkennen oder das Aufblitzen einer Waffe im Sonnenlicht. Eine Palisadenmauer war in der Nacht eingerissen worden, und der Weg durch das Niemandsland zum Feind war frei. Drüben waren auch die Dubhani bereit, wie es aussah.
    Der Heermeister schickte einen Boten mit einer weißen Friedensflagge los, der folgende Botschaft ausrichten sollte: 

    Der Heermeister von Ardig Hall, Fürst Noïrun Ohneland, bittet um Unterredung mit dem Heermeister von Dubhan, Sherkun dem Gorgonier. 
    Wir wollen freies Geleit für den König von Ardig Hall nach Dubhan, um die Splitter des Tabernakels zusammenzuführen. 
    Wir garantieren den freien Abzug der Dubhani bis zur Mittagsstunde. Der geordnete Ablauf wäre zu besprechen. Bedingungen dürfen keine gestellt werden.
    Dies ist unser letztes Friedensangebot.
    Sollte keine Antwort innerhalb der nächsten Stunde erfolgen, werden wir uns den Zutritt gewaltsam erzwingen.

    »Der arme Bote«, bemerkte Rowarn. »Er reitet in den sicheren Tod.«
    »Das braucht dich nicht zu belasten«, versetzte Noïrun. »Er ist ein gefangener Dubhani, den wir mit ein paar Kräutern willig gemacht haben. Das Mittel dürfte wirken, bis er die Nachricht überbracht hat.«
    »Aber du kennst doch Sherkuns Antwort schon längst?«
    »Natürlich. Dieses Angebot gehört sich trotzdem.«
    Sie warteten ungeduldig ab, doch vor Ablauf der Stunde kam Bewegung in die Reihen unten, und Rowarn riss die Augen auf, als er einen gewaltigen Dämon, größer noch als Fashirh, heranstampfen sah. Seine Haut war leuchtend orange, die Tierbeine besaßen sehr lange Sprunggelenke und endeten in Spalthufen. Er hatte eine stumpfe Schnauze, aus der krumme, spitze Zähne herausragten, und eine lange, dünne, sich ständig bewegende Zunge. Die Augen waren schmal und gelb, mit gespaltener, glühend roter Pupille. Vorn an der Stirn entsprang ein Paar aufwärtsgeschwungener, in sich gedrehter Hörner, ein zweites Paar an den Schläfen, das zunächst wie bei Widderhörnern gebogen war, dann aber gerade und spitz nach unten auslief. In der schwarzen Bärennase trug er einen breiten Ring. Die großen, geschwungenen Ohren standen weit ab und waren mit vielen silberfarbenen Ketten behangen. Genau wie Angmor war Sherkun völlig unbehaart, er besaß keinen Schweif, und er trug eine dunkelbraune Rüstung.
    »Und der kommt nicht durch unsere Linien?«, hauchte Rowarn. Das gewaltige Wesen jagte ihm einen ordentlichen Schrecken ein.
    »Der schon«, versetzte Noïrun. »Aber die anderen nicht, zumindest bisher. Das größere Problem ist, wir kommen nicht durch seine Linie. Sherkun ist ein sehr ernst zu nehmender Gegner, der mich mehr als einmal aus dem Konzept brachte. Wenn Femris ihn vor zwei Jahren als Heermeister gehabt hätte, wäre uns bereits da die endgültige Niederlage gewiss gewesen, und wir hätten den Splitter noch früher verloren.«
    Der Riese verharrte auf dem Streifen Niemandsland und stemmte die krallenbewehrten Pranken in die Seiten. »Meine Antwort«, schallte seine Stimme klar verständlich bis zum Hügel herauf. »Ihr ergebt euch, legt sämtliche Waffen und Rüstungen ab, liefert mir den Dieb der Splitter aus, und dann lasse ich euch unbehelligt ziehen. Vielmehr, laufen, denn ich werde euch zur Unterstützung ein paar Antreiber

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