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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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fegte, doch seine Augen, die er unverwandt auf Sherkun gerichtet hielt, loderten immer noch in eisigem Hass, und sein Fell blieb gesträubt.
    »Ich werde ...«, setzte Graum an und spannte die Muskeln zum Sprung, aber sein Herr packte ihn und riss ihn zurück.
    Fashirh, der sich vorn neben Rowarn gestellt hatte, verschränkte die Arme vor der Brust. »Oje.« Er fletschte die Zähne, seine Bartfäden wanden sich und verschränkten sich zitternd ineinander.
    Rowarns Herz sank ihm tief in die Magengrube. Er ahnte, was jetzt kam, und wusste nicht, wie er es verhindern sollte.
    Angmor drehte sich zu ihm um, öffnete den Umhang, streifte ihn ab und gab ihn dem Sohn. Der junge König hatte noch nie so eiskalt flammende Augen gesehen, und er spürte, wie der Rote Dämon neben ihm erschauerte. 
    Angmors – nein, Nachtfeuers Zorn war geweckt.
    Seine Haut nahm eine tiefblaue Farbe an, und seine Hörner überzog ein silbriger Glanz, als das Alter von ihm wich, und ebenso vergingen die letzten achthundert Jahre als Visionenritter auf seiten des Regenbogens. Seine Aura entzündete sich in weißen Flammen und war nun auch für Menschen sichtbar. Die Ausstrahlung seiner Macht machte die Luft so drückend wie vor einem aufziehenden schweren Gewitter und lähmte die Atmung.
    »Das«, sagte Nachtfeuer mit tief grollender, kaum mehr gedämpfter Stimme, die das Blut in den Adern zum Kochen brachte, »übernehme ich selbst.«
    Dann legte er auch noch den Waffengürtel ab. Lediglich die Rüstung behielt er an.
    Als Aschteufel auffordernd wieherte, hob der Dämon die Hand. »Graum, Fashirh und ihr anderen – ihr sorgt dafür, dass die Dubhani stillhalten. Du, Rowarn, bleibst hier und rührst dich nicht. Aschteufel, du passt auf, dass er keine Dummheiten macht.«
    Rowarn wagte kein Wort des Widerspruchs. Ihm klingelten ohnehin noch die Ohren von Graums Schrei. 
    Auch die Heere rührten sich nicht, der Nachhall schwebte immer noch über ihnen. Nur zaghaft wagte der eine oder andere, sich aufzurichten.
    Als Rowarn sich zu den anderen drehte, sah er Olrig und Noïrun sprachlos auf ihren Pferden sitzen; selbst diese beiden erfahrenen Krieger waren völlig überwältigt. Die Velerii standen stolz und aufrecht, es war nicht zu erkennen, was in ihnen vorging.
    »Du weißt, dass es nicht gut ist, Gebieter, wenn du ihn persönlich zur Ordnung rufst?«, wagte Fashirh einen zaghaften Einwand. »Sherkun ist ein sehr mächtiger Dämon, die Freisetzung seiner Lebensessenz und die Verbindung mit deiner Macht könnte große Zerstörung anrichten.«
    »Was kümmert mich das?«, knurrte der Widdergehörnte. »Diese Ungeheuerlichkeit muss bestraft werden.«
    »Ja, Herr«, seufzte der Rote Dämon und verneigte sich ergeben.
    »Geht jetzt.«
    »Sofort, Gebieter.«
    Fashirh, Graum und die verbündeten Dämonen stiegen nun auf breiter Linie den Hügel hinab und gingen mit erhobenen Waffen an der Spitze des Heeres von Ardig Hall in Position. Hinter ihnen reihten sich die Alten Völker auf, allen voran Schneemond und Schattenläufer, die Geflügelten kreisten über ihnen.
    Der Gorgonier stand still. Seine Hautfarbe war so tieforange geworden, dass er jeden Moment in Flammen aufgehen mochte. Rowarn glaubte, seine heißglühende Aura bis zu sich spüren zu können. Sherkuns Zunge zuckte, er zischte wie eine Schlange.
    Rowarn presste den Umhang und den schweren Waffengürtel mit dem Schwert an sich. »Vater ...«, flüsterte er, doch er erkannte, dass er in diesem Moment keinen Vater hatte, und auch den Visionenritter gab es nicht mehr. Vor ihm stand in seinem rasenden Zorn nur noch Nachtfeuer, wie er einst gewesen war, ein Schrecken der Finsternis.
    Wortlos drehte der Dämon sich um und schritt den Hügel zu dem Gorgonier hinunter. Als der Riese das Schwert zog, schlug er es wie beiläufig aus der Ferne mit einer fegenden Geste beiseite, mit solcher Wucht, dass es Sherkuns mächtiger Klaue entrissen wurde, durch die Luft wirbelte und weit entfernt am Seeufer tief in den Boden gerammt wurde. Gleichzeitig kam ein Sturm auf, der von Nachtfeuer ausging und der einen flimmernden kreisrunden Wall um ihn und den Gorgonier bildete. 
    Sherkun versuchte mit erhobener Hand einen magischen Angriff, dessen Energie jedoch vom Ziel abgelenkt wurde, gegen die Sturmwand prallte und klirrend zerbarst.
    »Keine Magie, keine Waffen«, erklang Nachtfeuers Stimme mit der Urgewalt eines ausbrechenden Vulkans, unverhüllt und weithin tragend. Er fuhr über seine Augen. »Ich werde nicht

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