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Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Waldsee Trilogie Gesamtausgabe: Dämonenblut Nachtfeuer Perlmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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mehr vergehen, selbst wenn er das Wasser wie ein Pferd eimerweise in sich hineinsoff. Er sehnte sich nach einem Sprung in den See. 
    Als der Teller leer war, versuchte er Jelim durch Zeichen auf sich aufmerksam zu machen. Schließlich nahm sie ihn wahr, erhob sich und verabschiedete sich von den anderen. Am Rand des Lagers, in tiefer Dunkelheit, ging sie zu Rowarn.
    »Irgendwie bist du besonders auffällig in der Nacht«, bemerkte sie. »Man sieht dich sofort.«
    »Ich weiß.« Rowarn nahm sich vor, künftig des Nachts nur noch mit Umhang und Kapuze unterwegs zu sein.
    »Woher kommt das?«
    »Weiß nicht. Unwichtig. Können wir anfangen?«
    »Jetzt?« Jelims Stimme klang verblüfft. »Es ist stockfinster, bereits Mitternacht, und du kannst dich vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten.«
    »Das macht nichts. Bitte.«
    Jelim gab zögernd nach, aber sie bedachte ihn mit seltsamen Blicken. Doch Rowarn reagierte nicht darauf. Sie brauchte nicht zu wissen, dass er sich ohne Schwierigkeiten in der Dunkelheit zurechtfand.
    Eine knappe Stunde später taumelte Rowarn zu Windstürmer, nahm seine Decke und wickelte sich dicht bei seinem Pferd ein.
    Jelim war beeindruckt gewesen, wie schnell er lernte, und hatte ihn schonungslos herangenommen. »Was treibt dich an?«, hatte sie ihn am Ende gefragt. »Wieso bist du so ehrgeizig? Als wolltest du gegen einen Dämon antreten ...«
    »Du hast's erfasst«, brummte Rowarn.
    »Wie bitte?«
    »Nichts. Ich danke dir. Gute Nacht.«
    Windstürmer legte sich ebenfalls hin und schmiegte den Kopf an Rowarns Schulter. Es tat beiden gut, sich gegenseitig zu wärmen und zu trösten, und so schlummerten sie bald tief und fest.

    Rowarn hätte sicherlich verschlafen, aber er konnte darauf vertrauen, dass die Pferde pünktlich munter wurden und nach Futter verlangten. Kurz vor dem ersten schwachen Dämmerschein, als der letzte Ruf der Eule erklang, sprang er auf und machte sich an die Arbeit.
    Er fühlte sich völlig zerschlagen und so erschöpft, dass er sich zwischendurch übergeben musste. Er war das Laufen zwar einigermaßen gewohnt, aber nicht über so viele Stunden hinweg, und neben all den anderen Pflichten. Doch er ließ sich nicht entmutigen. Er wusste, mit der Zeit würde er sich daran gewöhnen, und dann würde alles leichter.
    Falls er solange überlebte, hieß das.
    Morwen tauchte auf, als er versuchte, das Feuer wieder in Gang zu bekommen, und half ihm mit dem Frühstück. Während er mit einem beladenen Tablett zum Zelt des Fürsten schwankte, ging sie durchs Lager und weckte die Rekruten mit Fußtritten. »Auf, ihr Faulpelze! Waschen und Anziehen, dann gibt es Essen! Ein neuer, wundervoller Tag bricht an, mit herrlicher körperlicher Ertüchtigung an der frischen Luft dieses gesunden Tales!«
    Noïrun und Olrig waren ebenfalls wach und saßen zusammen in dem kleinen Zelt. »Du siehst furchtbar aus«, bemerkte der Zwerg und nahm Rowarn das Tablett ab. »Sieh zu, dass du ordentlich isst, denn mit Klappergestellen, die der Wind umbläst, ist uns nicht gedient.«
    »Die Pferde sind bereit, Herr«, sagte Rowarn zu dem Fürsten. Er zuckte innerlich zusammen, als er plötzlich die grünen Augen auf sich gerichtet fühlte und für einen kurzen Moment glaubte, etwas wie ... Anerkennung darin zu sehen.
    »Geh dich waschen und frühstücken«, befahl Noïrun. »Wenn du fertig bist, baue das Zelt ab und mach dich bereit für den Aufbruch.«
    Rowarn nickte und verließ das Zelt. So leicht war das nicht mit dem Frühstück. Er hoffte, dass er es bei sich behielt.
    Morwen gab ihm einen Teller heißer Suppe und frisches Zehrbrot. »Du bist mir einer«, sagte sie und grinste. »Wir haben bereits Wetten abgeschlossen.«
    »Ihr werdet alle verlieren«, brummte er. »Ich tue nur das, was mir aufgetragen wird, kein bisschen mehr.«
    Sie hob ihre Brauen. »Sei kein Dummkopf, Rowarn. Er testet deine Grenzen. Er wird immer mehr von dir fordern, bis du nicht mehr kannst.«
    »Ich werde nicht aufgeben«, stieß er störrisch hervor. »Niemals.« Er ging schwankend mit dem Teller zu Rayem und setzte sich neben ihn. Die Nähe des Feuers tat gut; die Luft war sehr frisch und feucht. Besser zum Laufen, auf alle Fälle.
    »Du bist wirklich verrückt«, brummte Rayem. »Wem willst du was beweisen?«
    »Keinem«, antwortete Rowarn aufrichtig. »Ich schaffe es, weil ich es will. Und weil ich es muss, denn ich habe einen Schwur geleistet, den ich erfüllen werde. Das kann ich nur, wenn ich schnell und viel

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