Die CIA und der 11.September
nicht jedoch als Untersuchung anzusehen. Der Gutachtergruppe zur Untersuchung des Einsturzes sei der Zugriff auf die Bauunterlagen ganz offensichtlich erschwert worden.
WTC und die Untersuchung des Sexskandals von Clinton im Vergleich
Die Kritiker vergleichen die für die Aufklärung bereitgestellten Mittel von zunächst nicht mehr als 600 000 Dollar mit den 40 Millionen Dollar, die der republikanisch beherrschte Kongreß seinerzeit zur Untersuchung der Monica-Lewinsky-Affäre gegen Präsident Clinton zur Verfügung gestellt hatte. Das Geld zur Aufklärung des Geschehens am World Trade Center sei so knapp bemessen gewesen, daß die Wissenschaftler ohne Gehalt an ihren freien Wochenenden hätten arbeiten müssen. In der Lewinsky-Affäre habe die Hälfte der Bevölkerung keinerlei Interesse an der Untersuchung der sexuellen Aktivitäten des amerikanischen Präsidenten gehabt. Beim 11. 9. jedoch habe Präsident Bush sehr schnell darauf gedrängt, die Untersuchungen zu »begrenzen«.
Das FBI -Labor habe die Hinterlassenschaften des Präsidenten auf dem Kleid Monica Lewinskys einer Untersuchung unterzogen. Im Vergleich hierzu habe das National Institute of Standards and Technology (NIST) noch nicht einmal die Reste des Gebäudes 7 des World Trade Centers untersuchen wollen, das am Nachmittag des 11. 9. noch eingestürzt sei. 158
Der Chefredakteur des Magazins Fire Engineering spricht von der rechtswidrigen Beseitigung und Vernichtung von Beweismitteln. Es gebe keine einzige Vorschrift zur Aufklärung von Feuersbrünsten, die es gestatte, bei Gebäuden über zehn Stockwerke Beweismittel zu beseitigen. Der Wissenschaftsausschuß des Kongresses ergänzt die Kritik in seinem Bericht, wonach die Eigentümer der Gebäude, die Architekten und Versicherungsgesellschaften den Zugang der unabhängigen Sachverständigen zu wichtigen Beweismitteln behindert hätten. Außerdem sei der Zugang zu den einschlägigen Unterlagen unter Berufung auf Haftungsfragen verzögert worden. Man möge damit die sorgfältigen Untersuchungen der Behörden etwa im Fall des Meridian-Plaza-Feuers in Philadelphia aus dem Jahre 1991 mit lediglich sechs Toten und einem Schaden von vier Milliarden Dollar vergleichen. 159
Zur Frage, warum das Gebäude 7 des World Trade Centers eingestürzt sei, erklärt der Bericht der Federal Emergency Management Agency ( FEMA ), die Besonderheiten der Feuer im WTC 7 und auf welche Weise diese den Einsturz des Gebäudes hätten bewirken können, seien bis zur Stunde unbekannt. Weitere Untersuchungen, Forschungsarbeiten und Analysen seien zur Lösung der Frage erforderlich. Die FEMA entschuldigt die mangelnde Fähigkeit zur Aufklärung des bislang einmaligen Einsturzes eines Stahlskelettbaus mit dem Hinweis, es handle sich um ein zum ersten Mal aufgetretenes Ereignis, bei dem von Beginn an Schwierigkeiten zwischen der Gruppe der freiwillig mitarbeitenden Ingenieure und den Regierungsbehörden vor Ort aufgetreten seien. Außerdem habe es in den ersten Tagen kein System der Ausweiskontrolle gegeben, so daß die auf freiwilliger Basis mitarbeitenden Ingenieure bis zu drei Stunden hätten warten müssen, bis sie von der Außenabsperrung zur sechs Block entfernten Einsatzzentrale hätten vordringen können. Die freiwilligen Ingenieure hätten ihre Erkenntnisse zumeist über Telefon ausgetauscht, da sie während der Untersuchung ihrem normalen Broterwerb hätten nachgehen müssen. Im Vergleich hierzu seien die Ermittler im Falle Lewinsky/Clinton vollberuflich und nur mit der einen Aufgabe befaßt gewesen.
In einem Beitrag von American Press im Januar 2002 heißt es über die Ingenieure bei der Untersuchung des Schutts, die Beweisstücke seien nach dem Zufallsprinzip wie auf einem Hof für Altmaterial behandelt worden, bevor sie hätten dokumentiert werden können. 160 Einige Sachverständige durchsuchten Schrottplätze in der Hoffnung, Stahlträger zu finden, die Aufschluß über die Ursachen des Einsturzes hätten geben können. Sie kennzeichneten die zur Untersuchung bestimmten Träger mit Farbe. Später zeigte sich, daß einige »aus Versehen« zerstört worden waren. Es sei zu vermuten, daß die Bundesnotstandsbehörde FEMA sehr wohl gewußt habe, daß die Beseitigung des Schrottes rechtswidrig und verantwortungslos gewesen sei.
Wochen vor der Tat: Versicherung des WTC gegen Terror
Nun war das World Trade Center wenige Wochen zuvor erst von der New Yorker Hafenbehörde, der New York Port Authority, in die Hände des
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