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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Elwoods Vorgesetzter, ein Mr. Roger London. Sie sind gekommen, um Sie wegen Ihres zweiten Jobs zu verhören.«
    »Ich habe ihn doch nie vor ihnen geheimgehalten«, sagte Chuck. »Der von Pete Petri gesteuerte Mageboom war doch sogar dabei, als Hentman mich engagierte.« Er fragte sich mit einem Unbehagen, wieso sie eine Affäre daraus machten.
    »Stimmt«, stimmte der Schimmelschleim ihm zu, »aber sie haben die Leitung angezapft, über die Sie heute abend zuerst mit Joan Trieste und dann mit Mr. Hentman in Florida sprachen. Deswegen wissen sie nicht nur, daß Sie für Mr. Hentman tätig sind, sondern kennen auch die Drehbuch-Idee, die Sie…«
    Das erklärte es. Chuck ging an dem Schimmelschleim vorbei zur Tür seiner Wohnung. Sie war nicht verschlossen. Er öffnete sie und stand den beiden CIA-Männern gegenüber. »So spät in der Nacht?« fragte er. »Ist es so wichtig?« Er ging zum Wandschrank – es war eins der uralten Modelle, die man noch von Hand öffnen mußte – und hängte seinen Mantel auf. Die Wohnung war anheimelnd warm; die CIA-Männer hatten die non-thermostatisch kontrollierte Heizung eingeschaltet.
    »Ist das der Mann?« sagte London. Er war ein hochgewachsener, gebeugter und grau werdender Mann Ende Fünfzig; Chuck war ihm ein paar Mal begegnet und hielt ihn für einen Menschen, mit dem nicht gut Kirschen essen war. »Das ist Rittersdorf?«
    »Ja«, sagte Elwood. »Chuck, hör gut zu. In Bezug auf Bunny Hentman gibt es ein paar Fakten, die du nicht kennst. Fakten, die die Sicherheit betreffen. Natürlich wissen wir, warum du den Job bei ihm angenommen hast. Wir wissen, daß du ihn nicht haben wolltest und daß man dich dazu gezwungen hat.«
    »Ach?« sagte Chuck müde. Sie konnten unmöglich wissen, welchem Druck ihn der telepathische Schimmelschleim von gegenüber ausgesetzt hatte.
    »Wir sehen natürlich voll die schwierige Lage, in die dich deine Ex-Frau Mary gebracht hat. Und wir wissen von den ungeheuren Unterhaltszahlungen und Alimenten, die sie aus dir rausquetschen konnte. Wir wissen, daß du das Geld brauchst, um deinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Allerdings…« Elwood schaute London an. London nickte, und Elwood beugte sich vor und öffnete seinen Aktenkoffer. »Hier ist Hentmans Dossier. Sein richtiger Name ist Sam Little. Während des Krieges wurde er wegen Verletzung des Handelsrechts mit neutralen Staaten verurteilt. Anders ausgedrückt: Hentman verschaffte dem Feind Güter aus Zwischenquellen. Er hat aber nur ein Jahr im Gefängnis verbracht; er hatte einen äußerst guten Chor von Anwälten. Willst du noch mehr hören?«
    »Ja«, sagte Chuck. »Weil ich meinen Job kaum deswegen aufgeben werde, weil jemand vor fünfzehn Jahren…«
    »Na schön«, sagte Elwood, nachdem er mit seinem Vorgesetzten London einen weiteren Blick gewechselt hatte. »Nach dem Krieg lebte Sam Little – oder Bunny Hentman wie er sich jetzt nennt – im Alpha-System. Niemand weiß, was er dort getan hat; unsere Datenbezugsquellen in den von den Alphanern besetzten Gebieten waren für uns von keinem großen Nutzen. Jedenfalls ist er vor etwa sechs Jahren nach Terry zurückgekehrt – mit einem Haufen interplanetarischer Lappen. Er fing als Alleinunterhalter in Nachtclubs an; dann wurde er von der Pubtrans Incorporated gesponsort…«
    »Ich weiß«, warf Chuck ein, »daß die Pubtrans einem Alphaner gehört. Ich habe ihn kennengelernt. RBX 303.«
    »Du hast ihn kennengelernt ?« Elwood und London starrten ihn an. »Weißt du irgend etwas über RBX 303?« fragte Elwood. »Während des Krieges kontrollierte seine Familie das größte Kriegswaffen-Kombinat im Alpha-System. Sein Bruder, der momentan im alphanischen Kabinett sitzt, ist dem alphanischen Dogen direkt unterstellt. Mit anderen Worten: Wenn man mit RBX 303 Geschäfte macht, handelt man mit der alphanischen Regierung.« Er warf Chuck das Dossier zu. »Den Rest kannst du lesen.«
    Chuck blätterte die sauber getippten Seiten durch. Es war kein Problem, die am Ende stehende Zusammenfassung zu finden: Die CIA-Agenten, die die Akte angelegt hatten, waren der Meinung, RBX 303 handele ohne offiziellen Titel als Vertreter einer fremden Macht, und Bunny Hentman sei darüber im Bilde. Deswegen wurden seine Aktivitäten vom CIA überwacht.
    »Er hat dir den Job nicht aus dem Grund gegeben, den du vermutest«, sagte Elwood. »Hentman braucht überhaupt keinen zusätzlichen Autor. Er hat schon fünf. Ich werde dir sagen, was wir glauben: Wir glauben,

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