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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Vertrag zu unterschreiben. Sie haben damit eine große Verpflichtung auf sich genommen.«
    »Dann haben Sie Ihren Job beim CIA…«
    »Ich bin beurlaubt. Wegen meiner Beziehungen zu Hentman.« Chuck sagte brutal: »Hentman kennt zu viele NichtTerraner.«
    »Ach so«, las er. »Ihr hochgradig neurotischer Sicherheitsdienst. Ich hätte an sich damit rechnen müssen, aber leider habe ich es nicht. Auch Sie hätten damit rechnen sollen, schließlich haben Sie jahrelang dort gearbeitet.«
    »Hören Sie«, sagte Chuck, »ich habe Sie nicht angerufen, damit wir darüber diskutieren, wer Schuld an der Sache ist. Ich möchte nur einen Job – irgendeinen Job.« Und ich muß ihn noch heute abend haben, dachte er. Ich kann nicht mehr warten.
    »Ich muß darüber nachdenken«, informierte ihn der Schimmelschleim mit einem langsam dahinziehenden Streifen aus Worten. »Geben Sie mir…«
    Chuck hängte wütend ein.
    Er blieb in der Zelle stehen, paffte und wartete und fragte sich, was Joan wohl sagen würde, wenn sie zurückrief. Vielleicht, dachte er, ruft sie gar nicht zurück. Besonders dann nicht, wenn sie schlechte Neuigkeiten hat. Welch ein Mist. In was habe ich mich da nur reinmanöv…
    Das Bildfon klingelte. Er nahm den Hörer ab und sagte: »Joan?«
    Ihr kleines Bild formte sich auf dem Schirm. »Ich habe die Nummer angerufen, die Sie mir gegeben haben, Chuck. Ich hatte jemanden aus Hentmans Stab an der Strippe, einen Mr. Feld. Bei denen ist alles ziemlich durcheinander. Ich konnte aus Feld nichts anderes rauskriegen als den Satz, ich solle mir die Abendzeitungen ansehen.«
    »Okay«, sagte Chuck. Ihm war jetzt noch kälter als vorher. »Danke. Ich werde mir hier unten eine Zeitung aus L. A. kaufen; vielleicht sehen wir uns später noch.« Er unterbrach die Verbindung, verließ eilig die Zelle, ging über den Bürgersteig und suchte nach einem Straßenverkäufer.
    Es dauerte nur ein paar Augenblicke, dann hielt Chuck eine Abendzeitung in der Hand. Im Licht eines Schaufensters blieb er stehen und las. Es stand auf Seite eins, was kein Wunder war; immerhin war Hentman ein Spitzen-Fernsehclown.
    CIA VERHAFTET BUNNY HENTMAN ALS SPION NICHTTERRANISCHER MACHT.
    BESCHULDIGTER ENTKAM SEINEN HÄSCHERN NACH WÜSTER LASER-SCHLACHT.
    Man mußte den Artikel zweimal lesen, um ihn zu glauben. Folgendes war passiert: Der CIA hatte heute durch sein Rasterfahndungsnetz erfahren, daß die Hentman-Organisation Chuck Rittersdorf fallengelassen hatte. Für die Vordenker im Hauptquartier war dies der Beweis ihrer These gewesen, daß Hentman nur wegen des Unternehmens Fünfzig Minuten auf Alpha III M2 Interesse an ihm hatte. Deswegen, meinten sie, sei Hentman, den sie schon seit langem verdächtigten, ein Agent der Alphaner, und deswegen hatte der CIA sofort zugeschlagen. Um zu verhindern, daß Hentmans Spitzel in ihren eigenen Reihen ihn warnten und ihm so die Flucht ermöglichten, hatten sie die Sache nicht aufgeschoben. Es war alles ganz einfach und äußerst schrecklich. Chucks Hände zitterten, als er die Zeitung ins Licht hielt.
    Aber Hentman war trotzdem entkommen. Trotz des raschen Vorgehens des CIA. Vielleicht war seine Maschinerie wirkungsvoll genug gewesen, um ihn zu warnen. Er hatte die aus der Luft zuschlagende CIA-Schwadron erwartet, die ihn, wie der Artikel erklärte, in einem Fernsehstudio in New York umzingelt hatte.
    Wo also steckte Bunny Hentman jetzt? Vielleicht war er schon zum Alpha-System unterwegs. Und wo war Chuck Rittersdorf? Unterwegs ins Nichts. Vor ihm breitete sich nur eine sumpfähnliche Leere aus, in der es keine Menschen, keine Aufgaben und keinen Existenzgrund mehr gab. Hentman hatte zwar das TV-Starlet Patty Weaver angerufen, um ihr zu sagen, daß aus dem Skript nichts wurde, aber er hatte sich nicht damit aufgehalten…
    Hentmans Anruf war am frühen Abend gekommen. Nach der mißglückten Festnahme. Also wußte Patty Weaver, wo er steck te. Es war zumindest anzunehmen, daß sie es wußte. War das nicht etwas, mit dem man weiterkommen konnte?
    Chuck flog rasch mit einem Taxi zu Pattys Weavers tollem Wohnsilo zurück. Er bezahlte das Fahrzeug und eilte zum Eingang, wo er den Summer ihrer Wohnung betätigte.
    »Wer ist da?« Ihre Stimme war noch gelassener und unpersönlicher.
    »Hier ist Rittersdorf«, sagte Chuck. »Ich habe einen Teil des Drehbuches bei dir liegenlassen.«
    »Ich sehe nichts.« Sie klang nicht überzeugt.
    »Wenn du mich reinläßt, werde ich’s sofort finden. Es wird nur ein paar Minuten

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