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Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Die Clans des Alpha-Mondes: Roman

Titel: Die Clans des Alpha-Mondes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Dennoch war sie ganz offen ängstlich. Der Anblick begeisterte sie nicht im geringsten; er ähnelte zu sehr den offenkundigen Traumsequenzen, die sie im Schlaf erlebt hatte – erlebt, nicht diskutiert oder über sie nachgesonnen. Sie hatte nicht einmal vor, sie in aller Heimlichkeit zu prüfen, und von dem Wunsch, sie mit einem professionellen Psychiater zu besprechen, konnte schon gar nicht die Rede sein. – Um Himmels willen!
    Der Feuerball beendete seinen Aufstieg und wurde zu hellen Streifen. Die Streifen sanken zitternd herab, und zu ihrer Überraschung hatte sie das Gefühl, als wäre da eine Hand, die sie in riesengroße Lettern verwandelte.
    Die Lettern enthielten eine Botschaft. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Botschaft, wurde Mary verwirrt und mit Grauen klar, die sich an sie richtete. Worte flammten auf:
    DR. RITTERSDORF, VERMEIDEN SIE JEGLICHES BLUTVERGIESSEN.
    DANN WIRD IHNEN ERLAUBT, UNS ZU VERLASSEN.
    Und dann, in kleineren Buchstaben, als wäre es ein Postskript: DAS HEILIGE TRIUMVIRAT.
    Sie haben den Verstand verloren, sagte sich Mary Rittersdorf. Sie spürte, wie sich in ihrer Kehle ein hysterisches Gelächter formte. Ich bin doch nicht auf Blutvergießen aus, sondern Chuck! Warum in Gottes Namen hacken sie auf mir herum? Wenn ihr wirklich so heilig seid, müßtet ihr etwas so Offenkundiges doch erkennen! Doch dann wurde ihr klar, daß die Sache vielleicht gar nicht so offenkundig war. Sie hatte auf Chuck geschossen, und davor hatte sie den Mani-Soldaten getötet, der zu seinem Panzer gelaufen war. Also war ihr Gewissen – und ihre Absichten – vielleicht doch nicht so rein. Weitere Worte bildeten sich.
    WIR BITTEN UM ANTWORT.
    »Herrjemineh!« protestierte sie. »Wie denn?« Man konnte doch nicht von ihr verlangen, daß sie ihre Antwort mit Feuer an den Himmel schrieb; schließlich war sie kein Triumvirat aus heiligen Hebephreniker-Psychopathen. Es ist einfach entsetz lich, dachte sie. Und grotesk. Wenn ich auf sie hören und ihnen glauben würde, hätte ich auch irgendwie die Schuld und wäre mitverantwortlich für die Boshaftigkeit, die zwischen Chuck und mir existiert. Aber ich bin’s nicht.
    Plötzlich kam das rote Glühen eines Laserstrahls aus der Umgebung des Bunny-Hentman-Schiffes. Dan Mageboom, CIA-Simulacrum und Agent vor Ort, hatte offensichtlich zugeschlagen. Mary fragte sich, welchen Erfolg er – oder es – wohl hatte. So wie sie den CIA kannte, wahrscheinlich nur sehr wenig. Dennoch wünschte sie ihm Glück.
    Sie fragte sich, ob das heilige Triumvirat auch für ihn irgendwelche Instruktionen hatte. Mageboom konnte Hilfe brauchen, denn er griff, wie sie nun sah, das Hentman-Schiff ganz allein an und beschoß es mit unmenschlicher Hingabe. Er mag zwar ein Simulacrum sein – beziehungsweise er ist ganz sicher eins –, dachte sie, aber daß er ein Feigling ist, kann niemand sagen. Wir anderen hingegen, sinnierte sie – Chuck; das Mädchen, das bei ihm ist; der Schimmelschleim; sogar der Mani-Soldat, der vergebens auf seinen schützenden Panzer zugerannt ist –, wir anderen sind von der Angst festgenagelt und nur noch von dem animalischen Instinkt motiviert, unsere Haut zu retten. Von uns allen ist nur das Simulacrum Dan Mageboom in die Offensive gegangen. Und sein Angriff auf Hentmans Schiff war dazu verdammt – jedenfalls erschien es ihr so –, der größte Flop aller Zeiten zu werden.
    Neue gewaltige, leuchtende Worte erschienen am Himmel. Und – dem Himmel sei Dank – sie waren nicht speziell an sie gerichtet. Diesmal ersparte man ihr die Demütigung, allein zur Ordnung gerufen zu werden.
    STELLT DAS FEUER EIN UND LIEBET EINANDER.
    Na schön, dachte Mary Rittersdorf zustimmend. Ich fange an. Ich werde meinen Ex-Gatten Chuck lieben, der hierhergekommen ist, um mich zu töten. Wäre das nicht ein passender Neuanfang in dieser Umgebung?
    Das rote Leuchten der Laserstrahlen, das Hentmans Schiff in nächster Nähe umgab, nahm an Intensität zu. Dem Simulacrum war es nicht gelungen, auf die großen, warnenden Worte zu reagieren: Es setzte seinen vergeblichen, doch höchst ritterlichen Kampf fort.
    Im gleichen Augenblick, in dem Bunny Hentmans Schiff aufgetaucht war, hatte der Schimmelschleim Besorgnis gezeigt. Seine Chuck Rittersdorf erreichenden Gedanken waren voller Betrübnis.
    »Ich empfange gespenstische Rückkopplungen kürzlich erfolgter Ereignisse«, meldete er Chuck. »Sie strahlen ausnahmslos von Hentmans Schiff aus. Er und seine Leute – und besonders

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