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Die Clans von Stratos

Die Clans von Stratos

Titel: Die Clans von Stratos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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stieg, spürte sie, wie sich zahlreiche Blicke auf sie richteten. Geflüsterte Kommentare folgten ihr die Treppe empor, durch den reich verzierten Säulengang und die geschwungene Treppe bis hinauf in die Loge, in der sie auf Odos Anweisung ganz vorne, für jeden sichtbar Platz nahm. Zu Maias großer Erleichterung ging bald das Licht aus. Die Dirigentin hob den Taktstock, und die Ouvertüre begann.
    Die Oper hatte durchaus ihre künstlerischen Höhepunkte. Die Musik war wunderschön. Maia achtete kaum auf das Libretto, dem ein reichlich abgedroschenes Thema zugrundelag: der uralte Kampf zwischen weiblichem Pragmatismus und dem sprunghaften, gefährlichen Enthusiasmus der Männer alten Stils. Zweifellos war das Drama auf Veranlassung bestimmter politischer Parteien wiederbelebt worden, als Teil einer Propagandakampagne gegen einen neuerlichen Kontakt zum Phylum. Maias Anwesenheit sollte Einverständnis signalisieren.
    In der Pause wurde Maia von ihrer Eskorte in die glitzernde, elegante Lobby geleitet, wo Varkellnerinnen Tabletts mit Getränken und Süßigkeiten herumreichten. Hier wäre es leicht gewesen zu entwischen… wenn nur Leie und Brod nicht auf sie angewiesen gewesen wären. Maia schluckte ihre Frustration hinunter und versuchte, das zu tun, was man ihr eingeschärft hatte. Lächelnd ließ sie sich von einer der Bediensteten, einer Varfrau wie sie selbst, ein sprudelndes Getränk reichen, während diese sich mit untertänig gesenktem Blick vor ihr verbeugte.
    Doch plötzlich wurde Maias Lächeln ehrlich, denn sie sah eine Gruppe auf sich zukommen, von der sie zwei Frauen kannte. Die kleinste war Naroin, energisch wie immer, in ihrem einfachen, dunklen Anzug etwas deplaziert wirkend. Neben ihr ging Clevin, Kommodore der Flossenfüßergilde, der sie beinahe um die Hälfte ihrer Größe überragte. Mein Vater, dachte Maia. Die Wirklichkeit schien so fern von ihren Kindheitsträumen, daß es ihr schwerfiel, ihre Gefühle einzuordnen. Aber das stolze Leuchten, das in seinen grauen Augen aufglomm, als er sie entdeckte, freute sie von Herzen.
    In Begleitung von Naroin und Clevin befanden sich zwei Frauen – eine groß, silberhaarig und elegant, die andere von dunkler Schönheit, mit geheimnisvollen grünen Augen. Maia kannte ihre Gesichter nicht.
    Als die Gruppe auf sie zukam, glitt Odo sofort an Maias Seite. »Oh, Iolanthe! Wie schön, dich wieder in der Gesellschaft zu sehen. Es war langweilig ohne dich.«
    Die große Frau nickte. Sie trug ihre silbergrauen Haare schlicht frisiert und hatte ein feines Gesicht, das eine ruhige Intelligenz ausstrahlte. »Die Nitrocis-Feste hat um ihren Freund getrauert, der so weit durch die Galaxis gereist ist, nur um hier verraten zu werden und einen allzu frühen Tod zu erleiden.«
    »Einen Tod voller Ironie – und durch eigene Hand«, betonte Odo. »Und dabei lag die Rettung nur wenige Meter entfernt, wenn er es nur gewußt hätte.«
    Maia hätte Odo gern auf der Stelle umgebracht, ohne alle Gewissensbisse. Doch sie blieb einfach stehen und nickte nur kurz ihrem Vater und Naroin zu.
    »Du fühlst dich also von deinem Verbrechen reingewaschen?« fragte die Frau namens Iolanthe höflich, mit der Gelassenheit einer Savanten. »Wir werden andere Zeugen, ältere Berichte finden. Ein Bündnis, dessen Mitglieder so unterschiedliche Interessen verfolgen, kann nicht von Dauer sein. Du spielst ein gefährliches Spiel, Odo.«
    Odo zuckte die Achseln. »Möglicherweise kommt der Punkt, an dem ich mich opfern muß. Beim Makro-Schach kann eine Seite viele Damen verlieren und das Spiel dennoch gewinnen. So ist das Leben.«
    Zur Überraschung der beiden Frauen mischte sich nun Clevin ein. »Eine schlecht gewählte Metapher«, bemerkte er in seinem prägnanten Bariton. »Dein Spiel ist nicht das Leben.«
    Odo starrte den Mann an, als könnte sie seine Unverschämtheit nicht fassen. Dann brach sie in verächtliches Gelächter aus. Hinter Maia stimmten mehrere Mitglieder der Verschwörung ein. Der Kommodore jedoch ließ sich nicht einschüchtern. In seinem Schweigen spürte Maia eine größere Überzeugungskraft als im Lachen der anderen. Sie verstand, was er meinte, und teilte ihm dies durch einen Blick mit.
    Naroin trat auf Maia zu. »Ich hab dich vermißt, Varling. Tut mir leid, mit einer solchen Aktion hatte ich nicht gerechnet. Anscheinend habe ich deine Bedeutung mal wieder unterschätzt.«
    Genau das konnte auch Maia immer noch nicht verstehen. Was ist an mir so wichtig?
    »Alles in

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