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Die Clans von Stratos

Die Clans von Stratos

Titel: Die Clans von Stratos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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ihre Farmerkleidung abzulegen und sich mit Gewändern zu schmücken, die, wie die Versandkataloge versprachen, den schlummernden Funken männlichen Verlangens entzünden würden. Maia warf einen Blick auf die vier Dienstmädchen, die leise um die Gäste herumschwebten und sich bemühten, möglichst wenig zu stören. Zwei von ihnen waren zwar unterschiedlich alt, hatten aber identische Gesichter, olivfarbene Haut, einen zierlichen, aber muskulösen Körperbau. Ihr schönster Schmuck war das seidige schwarze Haar, das sie trotz des allgegenwärtigen Staubs der Gegend lang trugen.
    Maia kam zu dem Schluß, daß dies Wintertöchter sein mußten, schätzungsweise drei bis vier Jahre alt. Die beiden anderen Mädchen waren älter, nicht so gut gekleidet und eindeutig nicht identisch, also vermutlich Vorangestellte.
    Als Maia hereinkam, blickten mehrere Männer auf. Die meisten verloren rasch das Interesse und wandten sich wieder ihrer jeweiligen Beschäftigung zu, aber ein junger Kerl, glattrasiert und gepflegter als alle anderen, betrachtete sie eingehend und lächelte sogar, als sich ihre Blicke trafen. Er rutschte auf seinem Stuhl herum, und Maia durchfuhr schon der panische Gedanke, er könnte zu ihr kommen und mit ihr reden wollen! Was sollte sie dann bloß sagen?
    Doch in diesem Moment spürte Maia hinter sich einen Luftzug und wußte sofort, daß die Tür aufgegangen war. Der junge Mann sah an ihr vorbei, seufzte und sank in seinen Stuhl zurück. Mit einer seltsamen Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung wandte Maia den Kopf, um zu sehen, was diese Reaktion hervorgerufen hatte.
    »Wer bist du denn und was hast du hier zu suchen?«
    Wenn man die kleine, nachlässig gekleidete Frau sah, die jetzt mit verschränkten Armen vor Maia stand, wunderte man sich nicht über den gebieterischen Ton. Offenbar neigten die Joplands dazu, im Alter Fett anzusetzen, auch wenn die breiten Schultern darauf schließen ließen, daß die Frau trotz ihres Alters ungewöhnlich kräftig war. Die hübsche Hautfarbe der beiden jungen Wintermädchen war bei ihr ledrig geworden, aber die schwarzen Haare hatten sich nicht verändert. Das war noch ein Punkt, an dem sich Klonfrauen und Vars unterschieden. Eine Var wußte nie, wie sie aussehen würde, wenn sie älter wurde. Aber Maia fand das nicht unbedingt nachteilig.
    »Eine Bürgerin sucht Hilfe«, antwortete sie und verbeugte sich höflich vor der älteren Jopland-Frau. »Ich habe eure Antenne gesehen, o Mutter, und möchte euch bitten, mir dabei zu helfen, die Weisen Frauen von Caria um Rat zu ersuchen.«
    Sie hatte nicht vorgehabt, so laut zu sprechen, aber ihre Worte hallten durch den Raum, und plötzlich war es totenstill, obgleich es vorhin schon relativ ruhig gewesen war. Unter den gesenkten Augenlidern der in der Nähe sitzenden Männer spürte man ein plötzlich aufflackerndes Interesse, was die Jopland-Matriarchin zu verärgern schien.
    »Oh, mußt du das, Variantentochter? Glaubst du, du hättest etwas zu sagen, was für die Weisen der Hauptstadt von Interesse sein könnte?«
    »Ja, Mutter. Und wie ich sehe, ist eure Anlage funktionsfähig.« Sie machte eine Handbewegung in Richtung des uralten Teleapparats. Dem Gesichtsausdruck der Alten nach zu urteilen, hatte Maia ihr gerade einen weiteren Grund verschafft, das Gerät zu hassen, aber es war ein wertvoller Lockvogel, wenn man die Männer an Abenden wie diesem um sich scharen wollte. »Nach dem altehrwürdigen Codex«, beendete Maia ihre Rede, »bitte ich euch, eine Verbindung für mich herzustellen.«
    Ein heftiges Stirnrunzeln war die Antwort. Offensichtlich mochte die alte Frau es nicht, wenn eine Göre ohne Rang und Namen den alten Codex zitierte. »Hmm. Du kommst zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt.« Sie machte eine Pause. »Wir sind nicht verpflichtet, die Kosten zu übernehmen. Ich gehe also davon aus, daß du für sie aufkommen kannst?«
    Als Maia nach ihrer Börse griff, zischte die alte Frau aufgebracht: »Nicht hier, du dumme Gans! Kennst du denn kein Schamgefühl?« Verwirrt blinzelte Maia sie an. Gab es etwa eine perkinitische Regel, daß Männer nicht sehen durften, wie eine Frau mit Geld hantierte? »Vergib mir, Mutter.« Sie verbeugte sich erneut.
    »Hmm. Nun, dann komm erst mal hier entlang. Und was ist mit dir?« Die alte Frau schnippte vor der Nase des einen Vardienstmädchen mit den Fingern. »Das Glas des Gentleman ist leer!« Mit einem empörten Schnauben wandte sie sich ab, und Maia folgte ihr einen

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