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Die Company

Die Company

Titel: Die Company Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Littell
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üblichen Kanäle zu schicken, es ist nämlich gut möglich, dass die Amerikaner unsere und Ihre Chiffriercodes geknackt haben. Die CIA bildet eine bewaffnete Einheit von Exilkubanern, die in Miami rekrutiert wurden, für eine geplante Invasion in Kuba aus. Der Verband besteht aus einer Brigade von Bodentruppen und einigen Dutzend B-26-Piloten; die Bomber stammen aus einer Flotte ausrangierter Flugzeuge in Tucson, Arizona.«
    Piñeiro zog eine Hand voll entschlüsselter Meldungen aus einem Umschlag und fuhr mit dem Fingernagel am Rand entlang. »Was Sie da sagen, ist uns nicht neu«, ließ er übersetzen. »Wir haben natürlich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um Agenten in Miami zu platzieren, von denen einige sogar für die CIA-Dienststelle in Miami arbeiten. Soweit ich weiß, werden die kubanischen Söldner unter der Bezeichnung ›Brigade 2506‹ von den Amerikanern in Retalhuleu in Guatemala ausgebildet; es sollen mittlerweile viertausend sein.«
    Starik, ein ernster Mann, der in einer früheren Inkarnation Mönch gewesen sein könnte, erlaubte sich ein schwaches Lächeln, ein Ausdruck, der so selten bei ihm war, dass er irgendwie gänzlich fehl am Platz wirkte. »Die Zahl viertausend ist inkorrekt«, sagte er zu Piñeiro. »Man hat mit der Zählung bei zweitausendfünfhundert angefangen, um Sie in die Irre zu führen. Der Söldner mit der Nummer fünfundzwanzig-null-sechs ist von einem Felsen zu Tode gestürzt, und die Brigade hat sich offiziell mit seiner Nummer nach ihm benannt.«
    »Dann sind es also nur fünfzehnhundert? Fidel wird froh sein, das zu hören.«
    »Die Invasion soll Anfang April erfolgen«, sagte Starik. »Derzeit ist vorgesehen, dass drei zivile Frachter die halbe Söldnerbrigade, also etwa siebenhundertfünfzig Mann, nach Kuba bringen, obwohl die Zahl auch noch steigen könnte.«
    Piñeiro nahm eine weitere entschlüsselte Meldung zur Hand. »Wir wissen, dass einer der Frachter, die Río Escondido, auf dem Mississippi vor Anker liegt. Das Schiff hat einen Fernmeldewagen, große Munitionsvorräte und Flugbenzin an Bord.«
    »Ein Teil des Flugbenzins befindet sich in Tanks unter Deck, der Rest ist in großen Fässern auf Deck verstaut«, erklärte Starik dem Kubaner. »Damit wäre das Hauptdeck der Río Escondido ein fettes Ziel für eure Flugzeuge. Wichtig ist auch, dass die B-26-Bomber vor der Landung dreimal angreifen werden, zwei Tage, einen Tag vorher und am Morgen des Landungstages. Hauptziele der ersten beiden Angriffe werden eure Luftwaffenstützpunkte sein. Der dritte Angriff wird sich gegen die Flugzeuge richten, die die ersten beiden Bombardierungen überstanden haben, gegen eure Kommandozentralen, eure Nachrichtenstellen und gegen Panzerfahrzeuge und Artillerie, die sich in der Nähe der Invasionsstelle befinden.«
    »Wir wissen, dass die kubanischen Konterrevolutionäre bei Trinidad an Land gehen sollen«, sagte Piñeiro, der sein Gegenüber mit der guten Arbeit der kubanischen Aufklärungsdienste beeindrucken wollte. »Sie haben sich für Trinidad entschieden, weil es in der Nähe des Escambray-Gebirges liegt. Vermutlich sollen sich die Invasoren, falls die Landung scheitert und sie weder einen allgemeinen Aufstand entfachen noch die Armee auf ihre Seite ziehen können, in die Berge schlagen, um dort Guerilla-Gruppen zu bilden, die dann mit Unterstützung aus der Luft ein Dorn im Fleische der Revolution sein könnten.«
    Starik blickte in seine Unterlagen. »Es stimmt, dass das ursprünglich geplant war, doch der neue Präsident hat darauf bestanden, eine entlegenere Landungsstelle zu wählen. Selbst der Anführer der Brigade, Roberto Escalona, ist noch nicht davon unterrichtet worden. Der endgültige Plan sieht vor, an zwei Stränden in der Schweinebucht einen Brückenkopf zu errichten.«
    Piñeiro hatte schon immer angenommen, dass der KGB vorzügliche Informationsquellen in Amerika hatte, aber wie vorzüglich sie wirklich waren, wurde ihm erst jetzt klar. Er erkannte, dass Starik einen Agenten in der Spitze der CIA haben musste, vielleicht sogar mit Zugang zum Weißen Haus.
    »Die Zapata-Sümpfe, die Schweinebucht«, sagte er aufgeregt zu Starik und zog eine Karte von Südkuba aus einer Schublade. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so töricht sein werden. Von dort führen nur drei Straßen ins Land – Dammstraßen, die leicht zu blockieren sind.«
    »Ihr müsst eure Panzer und Artillerie dorthin schaffen, und zwar nachts. Tagsüber müssen sie getarnt werden,

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