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Die Company

Die Company

Titel: Die Company Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Littell
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irgendwann nach. Wenn es später wird, rufe ich an.«
    »Sir, wenn Sie mir bitte folgen wollen …«
    Leo gab seiner Tochter einen Kuss auf beide Wangen und lächelte Adelle an, folgte dann dem jungen Mann im Trenchcoat.
    Der junge Mann stieß eine Tür auf, ließ Leo passieren und folgte ihm. Am Bordstein stand eine graue viertürige Ford-Limousine. Der Fahrer hielt die hintere Tür auf, und Leo nahm im Fond Platz. Zu seinem Erstaunen zwängte sich ein stämmiger Mann neben ihn und schob ihn in die Mitte der Rückbank. Die linke Tür öffnete sich, und ein weiterer Mann mit dem Gesicht eines Preisboxers stieg auf der anderen Seite ein.
    »Was soll denn –«
    Die beiden Männer packten Leos Arme, und einer von ihnen legte ihm geschickt Handschellen an. Draußen vor dem Wagen sprach der junge Mann im Trenchcoat in ein Walkie-Talkie. Der Fahrer setzte sich hinters Lenkrad und fuhr langsam los. »Runterbeugen, den Kopf zwischen die Knie«, wies der stämmige Mann Leo an. Als er nicht umgehend gehorchte, verpasste der Preisboxer ihm einen so heftigen Schlag in den Bauch, dass Leo nach vorn klappte und sich auf die Schuhe übergab. »Ach du Scheiße«, stöhnte der stämmige Mann, während er Leos Nacken mit der Hand nach unten presste.
    Der Ford steckte offenbar im Stau. Leo hörte ein Hupkonzert um sich herum. Der Rücken tat ihm langsam weh von der gebeugten Sitzhaltung, aber die Hand in seinem Nacken ließ nicht locker. Etwa vierzig Minuten später spürte er, wie der Wagen von der Straße abbog und eine Rampe hinunter fuhr. Ein Garagentor öffnete und schloss sich gleich wieder, und Dunkelheit hüllte sie ein. Der stämmige Mann nahm die Hand aus Leos Nacken. Leo streckte sich und sah, dass sie in einer schwach beleuchteten Tiefgarage waren, in der überall Autos parkten. Der Ford hielt vor einem Lieferantenfahrstuhl. Der stämmige Mann stieg aus und zog Leo hinter sich her. Der Preisboxer folgte sogleich. Die Fahrstuhltür öffnete sich, und die drei Männer traten ein. Der Preisboxer drückte einen Knopf. Der Motor summte. Gleich darauf öffnete sich die Tür erneut, und Leo wurde über einen dunklen Flur gezerrt und in einen cremeweiß gestrichenen Raum mit grellen Neonlampen an der Decke gestoßen. Zwei Frauen mittleren Alters in langen Kitteln warteten auf ihn. Der Preisboxer holte einen Schlüssel hervor und nahm die Handschellen ab. Während Leo sich die Handgelenke massierte, bauten sich die beiden Männer links und rechts von ihm auf.
    »Sie tun jetzt genau das, was wir Ihnen sagen«, befahl eine der Frauen. »Legen Sie Ihre Kleidung Stück für Stück ab, und zwar ganz langsam. Schön. Zuerst den linken Schuh.«
    »Wonach suchen Sie denn?«, brachte Leo heraus.
    Der stämmige Mann schlug ihm hart ins Gesicht. »Kein Wort, wenn Sie nicht gefragt werden. Den Schuh, Mr. Kritzky.«
    Mit brennender Wange und tränenden Augen bückte Leo sich und zog seinen linken Schuh aus. Er reichte ihn dem Mann, der ihn geschlagen hatte, der ihn an eine der Frauen weitergab. Sie nahm ihn genau in Augenschein, drehte ihn in den Händen, als hätte sie dieses spezielle Modell noch nie gesehen. Mit einer Kneifzange entfernte sie den Absatz, trennte mit einer Rasierklinge das Leder auf und überprüfte, ob in der Sohle oder unter der Zunge etwas versteckt war. Als sie nichts fand, warf sie Leos linken Schuh beiseite und zeigte auf den rechten. So ging es weiter, bis Leo splitternackt in dem grellen Licht stand. Eine der Frauen zog sich Gummihandschuhe über. »Beine spreizen«, befahl sie. Als Leo nicht gleich gehorchte, trat der Preisboxer ihm die Beine auseinander. Die Frau ging in die Hocke, um ihn zwischen den Zehen und unter den Füßen abzutasten. Dann untersuchte sie jede Falte in seiner Leistengegend. Leo biss sich auf die Unterlippe, während sie seine Achselhöhlen befühlte und mit den Fingern sein Haar durchkämmte. »Weit aufmachen«, wies sie ihn an. Sie steckte ihm einen Zungenspatel in den Mund, drehte seinen Kopf schräg ins Licht und untersuchte seine Zähne. »Jetzt sehen wir uns mal Ihren After an, Mr. Kritzky.«
    »Nein«, sagte Leo. Er stieß das Wort hervor wie einen Schluchzer. »Ich verlange –«
    »Ihr Arschloch, Sie Arschloch«, sagte der Preisboxer. Er schlug ihm hart in den Magen und drückte ihn mit einem geschickten Judogriff nach unten. Die Frau tauchte einen behandschuhten Finger in ein Töpfchen Vaseline, kniete sich hinter ihn und ging zu Werke.
    Als Leo sich wieder aufrichten durfte, keuchte

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