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Die Corleones

Die Corleones

Titel: Die Corleones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Edward; Puzo Falco
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Madon’!
Seine Capos …« Clemenza ballte die Hände, um auszudrücken, dass Mariposas Capos harte Jungs waren.
    Vito griff nach dem Glas mit gelblichem Strega auf dem Tisch. Er nahm einen Schluck und stellte es wieder hin. »Dieser Mann hat Beziehungen nach Chicago. Er hat die Tattaglias in der Tasche. Politiker und reiche Geschäftsleute unterstützen ihn …« Vito öffnete die Handflächen. »Warum sollte ich mir einen solchen Mann zum Feind machen, indem ich ihm ein paar Dollar stehle?«
    »Er ist ein guter Freund von Capone«, fügte Tessio hinzu. »Sie kennen sich schon ewig.«
    »Frank Nitti hat jetzt in Chicago das Sagen«, gab Clemenza zu bedenken.
    »Nitti glaubt, dass er in Chicago das Sagen hat«, entgegnete Genco. »In Wirklichkeit hat Ricca das Heft in der Hand, seit Capone im Knast sitzt.«
    Vito seufzte vernehmlich, und die drei Männer schwiegen sofort.Mit einundvierzig hatte sich Vito noch immer sein jugendliches Aussehen bewahrt: sein dunkles Haar, seine breite Brust und seine muskulösen Arme, seine olivfarbene Haut, die von keinerlei Falten verunstaltet wurde. Obwohl er etwa im gleichen Alter war wie Clemenza und Genco, wirkte er zehn Jahre jünger als sie und zwanzig Jahre jünger als Tessio, der schon bei seiner Geburt wie ein alter Mann ausgesehen hatte. »Genco, Consigliere. Ist es möglich, dass er so
stupido
ist? Oder …« Vito unterstrich die Frage mit einem Achselzucken. »Oder führt er etwas anderes im Schilde?«
    Genco dachte über diese Möglichkeit nach. Genco war ein schlanker Mann mit einer Hakennase, der stets ein wenig nervös wirkte. Er litt fortwährend unter
agita
, so dass er alle paar Stunden zwei Magentabletten in Wasser auflöste und wie einen Whisky hinunterkippte. »Giuseppe ist nicht so dumm, dass er nicht begreift, was die Stunde geschlagen hat. Er weiß, dass die Prohibition demnächst aufgehoben wird, und diese Geschichte mit LaConti – ich glaube, dass er sich in Position bringen will, damit er das Heft in der Hand hat. Aber die Sache mit LaConti ist noch nicht vorbei …«
    »LaConti ist bereits tot«, unterbrach ihn Clemenza. »Er weiß es nur noch nicht.«
    »Er ist noch nicht tot«, erwiderte Genco. »Es wäre ein Fehler, einen Mann wie Rosario LaConti zu unterschätzen.«
    Tessio schüttelte den Kopf, als täte ihm ausgesprochen leid, was er jetzt sagen musste. »LaConti steht mit einem Bein im Grab.« Er zog eine Schachtel Zigaretten aus der Innentasche seines Jacketts. »Die meisten seiner Männer sind bereits zu Mariposa übergelaufen.«
    »LaConti ist erst dann tot, wenn er tot ist!«, bellte Genco. »Und wenn das passiert, müssen wir aufpassen! Sobald die Prohibition aufgehoben ist, hat Giuseppe uns alle unter der Knute. Er wird bestimmen, wo’s langgeht, und den Rest vom Kuchen so aufteilen, dass er das größte Stück abbekommt. Mariposas Familie wird die mächtigste in New York sein – und auch sonst überall.«
    »Mit Ausnahme von Sizilien«, bemerkte Clemenza.
    Genco ignorierte ihn. »Aber wie gesagt, LaConti ist noch nicht tot, und bis Giuseppe ihn erledigt hat, gibt es für ihn nichts Wichtigeres.« Genco zeigte auf Tessio. »Was bedeutet, dass er glaubt, du würdest seinen Whisky klauen. Oder du«, sagte er an Clemenza gewandt, »oder wir alle«, sagte er zu Vito. »Er hat es aber nicht darauf abgesehen, mit uns Ärger anzufangen. Jedenfalls nicht, solange die Sache mit LaConti noch offen ist. Aber er möchte, dass die Überfälle aufhören.«
    Vito zog eine Schreibtischschublade auf, nahm eine Kiste Nobili-Zigarren heraus und wickelte eine davon aus. Zu Clemenza sagte er: »Bist du mit Genco einer Meinung?«
    Clemenza faltete die Hände über dem Bauch. »Mariposa hat keinen Respekt vor uns.«
    »Er hat vor niemand Respekt«, bestätigte Tessio.
    »Für Giuseppe sind wir nur ein Haufen
finocch’s
.« Clemenza rutschte unruhig auf seinem Sessel herum und wurde leicht rot. »Nicht besser als die irischen Rowdys, die er aus dem Geschäft gedrängt hat – kleine Möchtegerne. Ich glaube, dass es ihm egal ist, ob er sich mit uns anlegt oder nicht. Der hat mehr Jungs auf der Straße, als er brauchen kann.«
    »Dem widerspreche ich nicht«, sagte Genco und trank seinen Anislikör aus. »Mariposa ist dumm. Er hat vor niemand Respekt. Das alles stimmt. Aber seine Capos sind nicht dumm. Sie werden dafür sorgen, dass er sich zuerst um die Sache mit LaConti kümmert. Bis das vorbei ist, sind diese Whiskydiebstähle nur Nebensache, nichts

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