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Die Corleones

Die Corleones

Titel: Die Corleones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Edward; Puzo Falco
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brüllte Sonny und beugte sich auf seinem Stuhl zu Frankie vor. »Dieser verdammte Fettsack!« Sonny deutete wütend auf Frankie, als würde er ihm die Schuld geben. »Woher wissen Sie das? Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Santino«, sagte Vito, bevor Frankie etwas erwidern konnte, »geh vor die Tür und sorg dafür, dass uns niemand stört.«
    »Pa …«
    Sonny wurde von Clemenza unterbrochen, der mit rotem Gesicht von dem Aktenschrank aufsprang. »Halt den Mund und mach, dass du rauskommst, wie es dein Don von dir verlangt – oder bei Gott!« Er hob die Faust und trat einen Schritt auf den Schreibtisch zu.
    »
Cazzo
.« Sonny schien angesichts von Clemenzas Ausbruch völlig überrascht.
    Vito, der immer noch völlig ruhig dasaß, sagte noch einmal: »Santino, geh vor die Tür und sorg dafür, dass uns niemand stört.«
    »Pa«, erwiderte Sonny, der sichtlich um Selbstbeherrschung rang, »da draußen ist niemand.« Als Vito ihn nur anstarrte, warf er frustriert die Hände in die Höhe und ging hinaus, wobei er die Tür hinter sich ins Schloss knallte.
    So laut, dass Sonny es auf jeden Fall hören konnte, sagte Vito: »Frankie Pentangeli, bitte verzeihen Sie meinem dickköpfigen Sohn. Er hat ein gutes Herz, aber leider ist er auch dumm und hört nicht zu. Doch er ist nun einmal mein Sohn, also versuche ich, ihm etwas beizubringen. Ich bin sicher, dass er sich noch bei Ihnen entschuldigen wird.«
    »Hey«, sagte Frankie, und mit einer einzigen Silbe tat er gleichzeitig Sonnys Verhalten ab und verzieh es ihm. »Er ist jung, und er macht sich Sorgen um seinen Vater.« Er zuckte mit den Achseln.
    Vito nickte kurz, eine Geste, die deutlich ausdrückte, dass er Frankie dankbar war. »Weiß Mariposa, dass Sie uns einen Tipp gegeben haben?«
    »Mit Sicherheit weiß er noch gar nichts«, erwiderte Frankie, griff in seine Tasche und holte eine Zigarre hervor. »Außer dass die beiden Anthonys tot sind und Genco und Clemenza nicht.«
    »Aber er hegt einen Verdacht?«
    »Er vertraut mir nicht.« Frankie hielt die Zigarre, die er noch nicht angezündet hatte, vor sich in die Höhe. »Er weiß, dass unsere Familien sich schon lange kennen.«
    Vito sah Clemenza und Tessio an, als wollte er etwas von ihnen bestätigt haben, und die drei Männer schienen eine kurze, wortlose Konferenz abzuhalten. Nachdem er einen Moment nachgedacht hatte, sagte Vito zu Frankie: »Ich möchte nicht, dass Sie zu Mariposa zurückgehen. Das ist zu gefährlich. Ein
animale
wie Giuseppe, der bringt Sie allein auf einen Verdacht hin um.«
    »Aber Vito«, sagte Genco beschwörend, »wir brauchen jemand in Mariposas Organisation. Er ist zu wertvoll für uns.«
    »Ich habe jemand in Joes Umfeld, dem ich vertrauen kann«, sagte Frankie. »Jemand, der ihn fast genauso sehr hasst wie ich.« Und an Vito gewandt: »Ich bin es leid, für diesen Clown zu arbeiten. Ich möchte Ihrer Familie angehören, Don Corleone.«
    »Aber solange Frankie in Mariposas Nähe bleibt«, widersprach Genco, »können wir ihn erledigen, sollte sich das als nötig erweisen.«
    »Nein.« Vito hob die Hand und bereitete der Diskussion damit ein Ende. »Frankie Pentangeli gehört zu uns, und ich möchte nicht, dass er sein Leben noch mehr in Gefahr bringt, als er das sowieso schon getan hat.«
    »Vielen Dank, Don Corleone«, sagte Frankie. Zu Genco fügte er hinzu: »Macht euch nichts vor, von wegen ›sollte sich das als nötig erweisen‹. Ihr befindet euch jetzt im Krieg, und der ist erst vorbei, wenn Giuseppe Mariposa tot ist.«
    Da ergriff Luca Brasi, dessen leerer Blick ihn unsichtbar zu machen schien, das Wort, und alle erschraken, nur Vito nicht, der sich in aller Ruhe Luca zuwandte, als hätte er damit gerechnet, dass er etwas sagen würde. »Don Corleone«, sagte Luca, und seine Stimme und sein Auftreten ließen ihn besonders einfältigwirken, »darf ich vorschlagen, dass … Sie
mich
Giuseppe Mariposa töten lassen? Sie müssen es nur sagen … und ich versprechen Ihnen … Giuseppe Mariposa ist … sehr bald … ein toter Mann.«
    Alle sahen Luca an, während er sprach, dann wandten sie sich zu Vito um und warteten auf eine Antwort. »Luca«, sagte Vito, »du bist zu wertvoll für mich. Ich kann nicht zulassen, dass du dein Leben riskierst, um Giuseppe zu töten, und das würdest du. Ich bezweifle nicht, dass du ihn entweder töten oder bei dem Versuch sterben würdest – und die Zeit mag noch kommen, wenn ich dich darum werde bitten müssen.« Er griff in die oberste Schublade

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