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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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hatte ihnen geglaubt.
    „Wir mussten etwas unternehmen“, erklärte Ashley, die den Tränen nah war. „Du bist völlig von der Rolle.“
    „Du bist eindeutig nicht mehr du selbst“, ergänzte eine sichtlich besorgte Meg und musterte Melissas Erscheinungsbild. „Seit wann gehst du in Jogginghose und Sportschuhen ins Büro?“
    „Und ohne Make-up“, warf Olivia ein.
    „Und sieh dir nur deine Haare an“, beklagte sich Ashley.
    „Außerdem gehst du nicht mehr joggen“, steuerte Olivia noch bei.
    Wahrscheinlich stammte die Idee zu dieser Aktion von ihr, überlegte Melissa. Sie war schon immer diejenige gewesen, die alle anderen herumkommandieren wollte.
    „Vielleicht bin ich ein bisschen deprimiert“, räumte sie ein, um sich gegen die Vorwürfe zur Wehr zu setzen. „Das legt sich, wenn diese verdammte Parade vorüber ist und wenn sie Nathan Carter gefasst haben.“
    „So hast du dich nicht mal nach deiner Trennung von Dan gehen lassen“, beharrte Ashley und ging einfach über Melissas Bemerkung hinweg. „Wir machen uns Sorgen um dich.“
    „Du bist nicht mehr du selbst“, betonte Olivia.
    „Ich glaube, deine Laune hat etwas mit Steven Creed zu tun“, meinte Meg. „Seit er in die Stadt gekommen ist, bist du wie ausgewechselt.“
    Olivia und Ashley nickten.
    „Nein, es hat nichts mit ihm zu tun“, behauptete Melissa, auch wenn sie es besser wusste. Tatsache war, dass ihr der Mann einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte, auch wenn es für sie besser gewesen wäre.
    „Sei ehrlich“, drängte Olivia. „Wir wollen dir helfen.“
    „Ich brauche Hilfe bei der Parade“, gab sie zurück. „Nicht in meinem Privatleben.“
    Die drei Frauen sahen sich an und tauschten stumme Blicke aus, woraufhin Melissa aufstand und sich zum Gehen wandte.
    „Setz dich wieder hin“, forderte Olivia sie entschieden auf.
    Gegen ihren Willen befolgte Melissa die Anweisung. „Das ist so was von lächerlich“, murmelte sie.
    „Liebst du diesen Steven Creed?“, wollte Ashley wissen.
    „Nein“, antwortete sie und hoffte, dass sie überzeugend klang. Mittlerweile waren ihre Gefühle so aus den Fugen geraten, dass sie gar nicht mehr wusste, was sie eigentlich fühlte. Liebte man einen anderen Menschen, wenn man ihn nicht nur körperlich, sondern auch gefühlsmäßig, geistig und sogar seelisch begehrte? „Das war nur ein Fall von vorübergehender Lust.“ Sie machte eine wegwerfende Geste. „Das ist jetzt vorbei.“
    „Was ist passiert?“, fragte Meg.
    „Das geht zwar keine von euch irgendetwas an, aber ich werde es euch trotzdem sagen. Ja, ich habe mich zu ihm hingezogen gefühlt. Aber Steven und ich, wir sind beide Anwälte. Schlimmer noch, wir vertreten völlig gegensätzliche Standpunkte. Er ist Verteidiger, und ich vertrete die Anklage. Für die meisten Leute hört sich das zwar nach keiner großen Sache an, aber dadurch entstehen unüberbrückbare Differenzen zwischen seiner und meiner Einstellung. Wir sind zu gegensätzlich, so einfach ist das.“
    Ashley schüttelte verwundert den Kopf. „Was für ein unglaublicher Blödsinn!“
    „Ich wüsste noch eine treffendere Bezeichnung für diesen Quatsch“, ergänzte Olivia.
    „Und jetzt wisst ihr auch, warum ich nicht darüber reden wollte“, erklärte Melissa freundlich und stand erneut auf, diesmal aber, um tatsächlich zu gehen. „Ich wusste, dass keine von euch das verstehen würde. Warum auch? Ihr habt alle Kinder, ihr seid glücklich verheiratet …“
    „Melissa …“, setzte Ashley zu einer Erwiderung an.
    Sie nahm ihre Handtasche, holte den Wagenschlüssel heraus und ging zur Haustür, wo sie sich umdrehte und den drei Frauen einen kühlen Blick zuwarf. „Die Parade beginnt morgen Abend um sechs. Wir treffen uns um vier auf dem Parkplatz hinter der Highschool. Wenn eine von euch mir wirklich helfen will, dann sehen wir uns da.“
    Niemand erwiderte etwas.
    Etwas anderes hatte sie auch nicht erwartet.
    Sie hängte sich die Tasche über die Schulter und verließ das Haus.
    Vor über einer Woche hatte er Melissa das letzte Mal gesehen, und er hatte sich alle Mühe gegeben, so zu tun, als wäre alles beim Alten. Jeden Morgen machte er für Matt das Frühstück und fütterte den Hund, während er sich mit abgestanden schmeckendem aufgewärmtem Kaffee begnügte. Nachts verfolgten ihn Träume, an die er keinerlei Erinnerung hatte, sobald er die Augen aufschlug. Und jeden verdammten Morgen fühlte er sich wie erschlagen, als hätte er einen Kater von

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