Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)
„Elvis ist von dem Gedanken an einen Mitbewohner völlig begeistert.“
Lange saß Byron reglos da, dann legte er seine Hand auf die von Andrea und drückte leicht ihre Finger. „Einverstanden“, willigte er schließlich ein.
Damit war zumindest eine Sache geklärt.
Jetzt muss nur noch alles andere geklärt werden, was in letzter Zeit schiefgegangen ist, überlegte Steven betrübt.
Als hätte sie seine Gedanken gelesen, sah Melissa ihn aus zusammengekniffenen Augen an. Sie gab Andrea den Rest des Tages frei, bat Tom, sie auf dem Laufenden zu halten, was die Jagd auf Nathan Carter betraf, und dann rauschte sie an Steven vorbei, als würde er gar nicht existieren. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss, und damit war sie weg.
Steven folgte ihr sofort, auch wenn er wusste, dass er damit wahrscheinlich alles nur noch schlimmer machte. Aber er konnte sich einfach nicht davon abhalten.
An der Tür zu ihrem Büro holte er sie schließlich ein. „Melissa“, brachte er heraus. „Warte doch …“
„Geh weg“, konterte sie. „Mit dir will ich mich jetzt nicht befassen.“
Er dirigierte sie in das Vorzimmer, in dem normalerweise Andrea arbeitete, und zog die Tür hinter sich zu. „Dann muss ich dich leider enttäuschen, denn du wirst dich jetzt mit mir befassen
müssen
.“
Sie warf ihm einen finsteren Blick zu und verschränkte die Arme vor der Brust, dann feuerte sie eine Salve auf ihn ab, als wolle sie ihn damit niederstrecken. „Es war alles ein großer Fehler. Was zwischen uns war, meine ich. Ich hätte es besser wissen müssen. Der Fall ist damit abgeschlossen.“
„Melissa“, hörte er sich sagen. „Das ist doch verrückt.“
Aber sie war nicht zu stoppen. „Du bist Strafverteidiger, ich bin Staatsanwältin. Wir haben eine völlig unterschiedliche Denkweise.“
„Natürlich haben wir die“, erwiderte er gelassen. „Warum sollten zwei intelligente, eigenständige erwachsene Menschen auch die gleiche Denkweise haben wollen?“
„Überleg doch mal“, beharrte sie. „Wir könnten auch von zwei verschiedenen Planeten stammen.“
„Du meinst Mars und Venus?“, zog er sie auf.
„Sehr witzig.“ Sie wirkte kein bisschen amüsiert.
Steven versuchte es erneut. „Was ich damit sagen wollte …“
„Mich interessiert nicht, was du sagen wolltest, Steven.“
„Ja, das merke ich“, entgegnete er ruhig. „Was ist passiert, Melissa? Hat jemand deiner Mutter einen Schrecken eingejagt, als sie mit dir schwanger war?“
„Ha-ha“, fauchte sie.
„Können wir uns nicht wenigstens darauf einigen, dass wir unterschiedlicher Auffassung sind?“
„Oh ja, das können wir“, gab sie zurück, nachdem sie angestrengt geschluckt hatte. „Wie wär’s, wenn wir das gleich für alle Zeit festlegen?“
Steven stieß einen leisen Pfiff aus. „Findest du nicht, dass du ein bisschen überreagierst?“
„Wir müssen nur so tun, als wäre nie etwas passiert …“
„Nein“, unterbrach er sie energisch. „Das werden wir nicht machen.“
„Warum nicht?“
Verdammt, war sie starrköpfig. Zu schade, dass diese Eigenschaft eine Frau für ihn nur noch attraktiver machte. Zumindest, wenn es um
diese
Frau ging.
„Weil es passiert
ist.“
„Das ist doch nur Wortklauberei“, widersprach sie ihm.
Steven verdrehte die Augen. „Wir waren zusammen im Bett“, sagte er langsam und mit Nachdruck.
„Geht das auch etwas leiser?“, fuhr sie ihn an und sah zur Tür.
Hilflos breitete er die Arme aus. „Okay, ich geb’s auf.“
„Gut“, meinte sie. „Das wurde auch Zeit.“
Daraufhin beugte er sich so weit vor, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. „Aber nur für den Augenblick“, machte er ihr klar, drehte sich um und ging aus dem Büro, um zum Sheriff zurückzukehren. Er musste noch arbeiten, und es war besser, wenn Melissa O’Ballivan ihm dabei nicht durch den Kopf ging.
16. KAPITEL
W ir schreiten jetzt ein“, verkündete Olivia, nachdem seit Melissas letzter Unterhaltung mit Steven anderthalb Wochen vergangen waren.
Melissa sah sich im Wohnzimmer von Olivia und Tanner um und warf Meg und Ashley einen beleidigten Blick zu.
„Ihr habt mich reingelegt“, sagte sie vorwurfsvoll. Olivia hatte vorgeschlagen, dass die vier sich am Donnerstagabend hier treffen sollten, um über die Parade zu sprechen, die am nächsten Tag stattfinden würde. Angeblich wollten ihre Schwestern und ihre Schwägerin ihr bei den Dingen helfen, die noch in letzter Minute erledigt werden mussten.
Und sie
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