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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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dessen Büro nur drei Türen neben ihrem lag, hatte ihr eine Mitteilung geschickt und sie darauf hingewiesen, dass die Zeit allmählich knapp wurde und sie unbedingt ein Treffen des Komitees einberufen musste, damit sie auf dem Laufenden war.
    Die Antwort, die sie ihm darauf schickte, war keine Formulierung, die man üblicherweise einem Polizisten gegenüber benutzte, weder in einer E-Mail, noch wenn man vor ihm stand. Aber hier ging es um Tom, mit dem sie aufgewachsen war, um den Mann, der seinen Hund Elvis genannt hatte.
    Tom reagierte mit einem Smiley mit Sonnenbrille und ausgestrecktem Mittelfinger.
    Sie lachte einmal befreit auf und wandte sich dann ihrer Arbeit zu.
    Da war Eustace Blake, der trotz seiner neunzig Jahre in der Lage war, den für alle zugänglichen Computer in der Bibliothek zu nutzen, und der es geschafft hatte, wieder einmal die Beschwerde einzureichen, die schon etliche Male zuvor eingegangen war, immer mit kleinen Abweichungen. Jedes Mal ging es darum, dass
abermals
Außerirdische von einem weit entfernten Planeten in seinem Maisfeld gelandet waren und dabei die Hennen so erschreckt hatten, dass sie nun keine Eier mehr legten. Möglicherweise war auch sein Abschnitt des Bachlaufs von ihnen verseucht worden, und er wollte
bei Gott
, dass etwas dagegen unternommen wurde.
    Lächelnd wünschte sich Melissa, sie hätte einen zweiten Kaffee, während sie Eustace in höflichem Tonfall antwortete und sich bei ihm erkundigte, ob er denn die jüngsten Zwischenfälle bereits bei Sheriff Parker zu Protokoll gegeben habe. Sie versicherte dem alten Mann, er habe völlig recht und es müsse dringend etwas unternommen werden. Also gab sie ihm auch Toms Handynummer, damit er ihn in jedem Fall erreichte.
    Die nächsten E-Mails waren Werbung – von Gewinnversprechen über reine Haut bis hin zu Penisverlängerungen –, die sie alle ungelesen löschte.
    Dann entdeckte sie eine Nachricht von Velda Cahill, deren E-Mail-Adresse Melissa inzwischen auswendig kannte, da sie seit Byrons Verhaftung mit Nachrichten von ihr überhäuft wurde. Diesmal war die Betreffzeile in Großbuchstaben geschrieben: VON EINER STEUERZAHLERIN.
    Melissa seufzte. Sekundenlang spielte sie mit dem Gedanken, die Nachricht einfach zu löschen, doch das brachte sie letztlich nicht fertig. Velda mochte eine unerträgliche Nervensäge sein, aber sie war nun einmal eine Bürgerin und Steuerzahlerin, und sie besaß das unwiderrufliche Recht, Behörden und ihren Vertretern auf die Nerven zu gehen, wenn auch im Rahmen des Zumutbaren. Also öffnete sie die E-Mail.
    Mein Junge wird heute mit dem Nachmittagsbus nach Hause kommen. Natürlich erwarte ich nicht, dass Sie sich so darüber freuen werden, wie ich das tue. Byron und ich, wir sind ganz gewöhnliche Leute. Wir haben keine Berühmtheiten und keine Reichen in unserer Familie, so wie es bei Ihnen der Fall ist. Für das wenige, das wir besitzen, haben wir hart arbeiten müssen. Niemand hat uns jemals irgendetwas geschenkt, und wir haben auch um nichts gebeten. Aber jetzt möchte ich Sie um etwas bitten. Schicken Sie nicht Sheriff Parker oder einen seiner Deputys alle fünf Minuten zu uns, um nachzusehen, ob Byron sich auch benimmt. Und kommen Sie auch nicht zu uns, nur weil irgendwo jemand eine rote Ampel überfahren hat oder weil ein paar Briefkästen mit einem Baseballschläger traktiert worden sind. Es wird nicht Byron sein, der dafür verantwortlich ist, das kann ich Ihnen schon jetzt versichern. Lassen Sie uns einfach in Ruhe, damit wir unser Leben leben können.
    Hochachtungsvoll
    Velda
    Hochachtungsvoll, Velda.
Wieder konnte Melissa nur seufzen, dann klickte sie auf den Antworten-Button und schrieb:
    Hallo, Velda. Vielen Dank, dass Sie mir geschrieben haben. Ich kann Ihnen versichern, dass Byron weder von Sheriff Parker noch von mir Besuch bekommen wird, wenn er sich gut benimmt.
    Viele Grüße
    Melissa O’Ballivan
    Nachdem sie die E-Mail verschickt hatte, stützte sie die Ellbogen auf die Tischplatte und rieb sich mit den Fingerspitzen über ihre Schläfen. Sie wäre wirklich besser mit J. P. zum Angeln gefahren.
    „Das gehört alles uns“, sagte Steven zu Matt, als sie von der Landstraße abbogen und auf einem Feldweg weiterfuhren. „Jeder umgefallene Zaunpfahl, jeder verrostete Nagel und jedes kleine bisschen Unkraut.“
    Matt, der angeschnallt in seinem Kindersitz saß, sah ihn an und grinste. „Können wir dann jetzt gleich ins Tierheim fahren und einen Hund holen?“
    Steven musste

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