Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
ungeschriebenes Gesetz besagte, dass es am besten war, bei der Wahrheit zu bleiben, weil sich so alle Probleme lösen würden.
    Matt verstummte und versank in seinen Gedanken, während er beiläufig Zeke kraulte.
    Nicht zum ersten Mal stellte sich Steven die Frage, was Jillie und Zack wohl sagen würden, wenn sie wüssten, wie er ihren Sohn, ihr einziges Kind, großzog. Aber wahrscheinlich wären sie einverstanden, denn sie hatten ihm ganz offensichtlich vertraut, dass er das Richtige für Matt tun würde. Bereits einen Monat nach Matts Geburt hatten sie ein Testament verfasst, in dem sie Steven als Vormund für ihren Sohn bestimmten, falls sie beide sterben oder aus einem anderen Grund nicht länger in der Lage sein sollten, sich um ihr Kind zu kümmern.
    Nichts sprach dafür, dass die beiden in jungen Jahren aus dem Leben scheiden könnten, doch da sowohl Jillie als auch Zack keine Verwandten hatten, war Jillie fest entschlossen, für alle Fälle diese Vorsichtsmaßnahme zu ergreifen.
    Steven war genauso entschlossen, für Matt zu sorgen wie für ein leibliches Kind, aber sosehr er den kleinen Jungen auch liebte, konnte er nicht vergessen, dass Zack und Jillie seine Eltern waren.
    Er bremste und setzte den Blinker.
    „Zeigst du mir noch einmal das Foto von Daddy und Mommy?“, fragte Matt, als sie das Ende der Zufahrt erreichten und Steven den Motor abstellte.
    „Klar“, erwiderte er heiser.
    „Ich will nicht vergessen, wie sie ausgesehen haben“, erklärte der Junge. Dann sagte er traurig: „Manchmal vergesse ich das nämlich.“
    „Nicht so schlimm, Tex. So was kann jedem passieren“, beruhigte Steven ihn, stieg aus, öffnete die Heckklappe und hob Zeke von der Ladefläche. Dann ging er zur Beifahrerseite und löste Matts Gurte. „Da wir jetzt da angekommen sind, wo wir bleiben werden, suche ich dir das Foto raus, das dir so gut gefällt, und du kannst es in deinem Zimmer aufstellen.“
    Matt nickte und wurde zum Glück sofort von dem Hund abgelenkt, der zu ihm gelaufen kam, um mit ihm im hohen Gras herumzutollen, wo sie beide etwas Dampf ablassen konnten.
    Unterdessen trug Steven den Sack Hundefutter in den Bus und verstaute ihn in dem kleinen Raum, in dem eine Waschmaschine, ein Trockner und ein Warmwassertank untergebracht waren. Die nächsten zwanzig Minuten verbrachte er damit, Koffer, Taschen und ein paar Kartons mit Töpfen und Pfannen aus dem Haus in den Bus zu tragen, wobei er immer ein Auge auf Matt und Zeke hatte, die gemeinsam die Ranch erkundeten.
    „Haltet euch von der Scheune fern“, rief er Matt zu. „Da liegen ganz sicher ein paar rostige Nägel herum, und wenn du auf einen trittst, brauchst du eine Tetanusspritze.“
    Matt verzog den Mund. „Keine Spritzen!“, entschied er und stemmte die Hände in die Hüften.
    Zeke bellte ausgelassen, als wollte er die Aussage unterstreichen. Ohne etwas darauf zu erwidern, betrat Steven den Bus, füllte einen Napf mit Wasser und brachte ihn nach draußen. Sofort kam Zeke zu ihm gelaufen und schlabberte den Napf halb leer.
    Gleich danach trottete er zum Bus und hob an einem der Reifen sein Bein.
    „Siehst du?“, sagte Matt stolz. „Das heißt, dass er stubenrein ist.“
    Steven lachte leise. „Ja, das ist richtig. Wie wär’s mit Abendessen?“
    Damit war Matt sehr einverstanden, und gemeinsam mit dem Hund folgte er Steven in den Bus. Zuerst gaben sie Zeke etwas Trockenfutter.
    Während der Hund sich über sein Essen hermachte, wusch Steven sich die Hände und wählte anschließend eine Dose Ravioli mit Fleischfüllung aus den Vorräten, die er und Matt für ihre Reise mitgenommen hatten. Den Inhalt verteilte er auf zwei Teller, einen davon stellte er in die Mikrowelle.
    „Wasch dir bitte die Hände“, bat er Matt.
    „Was ist mit dem Foto von Mommy und Daddy?“
    „Das suchen wir nach dem Abendessen raus. Ein Mann muss was im Magen haben, wenn er eine Ranch führen will.“
    Matt lief ins Badezimmer. Als er fertig war und sich an den Tisch gleich neben der Trennwand setzte, die die Fahrerkabine vom Wohnzimmer abteilte, holte Steven bereits den zweiten Teller Ravioli aus der Mikrowelle.
    „Wieder Ravioli? Hm, lecker“, rief Matt, griff nach der Plastikgabel und begann mit großem Appetit zu essen.
    „Ja“, stimmte Steven ihm zu und setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. „Das ist wirklich lecker.“
    Ich sollte wohl besser an meinen Kochkünsten arbeiten, überlegte er. Es ging schließlich nicht, dass der Junge nur Essen aus der

Weitere Kostenlose Bücher