Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
Mikrowelle vorgesetzt bekam, auch wenn das der schnellste und einfachste Weg war. Vielleicht sollte er einen Gemüsegarten anlegen.
    Während er seine Nudeln aß, dachte Steven zurück an die Sommer, die er auf der Ranch seiner Familie in Colorado verbracht hatte. Da war es auch seine Aufgabe gewesen, sich um den Garten zu kümmern, die Pflanzen regelmäßig zu gießen und das Unkraut zu zupfen. Seine Stiefmutter pflanzte alle möglichen Gemüsesorten wie Tomaten, Mais, Kopfsalat, grüne Bohnen und Zwiebeln an, und alles, was nicht sofort verbraucht wurde, landete in der Tiefkühltruhe oder wurde eingemacht.
    Es war eine Arbeit gewesen, die nie ein Ende genommen hatte.
    Vielleicht sollte er sich das mit dem Gemüsegarten noch einmal überlegen.
    Inzwischen hatte Zeke seinen Napf leer gegessen und sich mit einem großen Hundeseufzer auf dem Läufer vor der Tür zusammengerollt, um ein wenig zu schlafen.
    Matt betrachtete den Hund mit strahlender Miene. „Danke“, sagte er, als er Steven wieder ansah. „Ich wollte wirklich gern einen Hund haben.“
    „Ja, das ist mir nicht entgangen“, scherzte dieser. „Gern geschehen.“
    Als Matt aufgegessen hatte und den Teller wegschob, setzte Steven Milch auf seine Einkaufsliste, die vorerst nur in seinem Kopf existierte.
    „Kann Zeke mit mir in die Tagesstätte kommen?“, fragte der Junge einige Minuten später, als Steven die Teller spülte.
    „Nein, das glaube ich nicht.“
    „Und was macht er dann den ganzen Tag?“, wollte Matt besorgt wissen.
    „Er kann mich ins Büro begleiten“, hörte Steven sich antworten.
    Auch wenn er etwas Besseres als nur Dosenravioli auf den Tisch stellen sollte, schien er doch allmählich zu begreifen, was es hieß, Vater zu sein.

4. KAPITEL
    V elda bedankte sich beim Bewährungshelfer, beendete das Telefonat und drehte sich zu Melissa um. „Byron ist heute Morgen entlassen worden“, sagte sie und legte das Handy in ihren Schoß, während ihr Blick auf irgendeinem weit entfernten Punkt ruhte. „Er hat eine Fahrkarte für die Busfahrt nach Stone Creek bekommen, und jemand hat ihn vorzeitig an der Haltestelle abgesetzt.“
    Melissa, die an einem Stoppschild angehalten hatte, rührte sich nicht, bis der Fahrer im Wagen hinter ihr ungeduldig zu hupen begann. Sie fuhr los, bog nach rechts ab und hielt ein Stück weiter am Straßenrand an. „Vielleicht ist er in Flagstaff oder irgendwo anders ausgestiegen“, überlegte sie. Wenn Byron wollte, konnte er sich in diesem Bundesstaat niederlassen, wo immer es ihm gefiel – allerdings musste er vorher die Zustimmung seines Bewährungshelfers einholen.
    Veldas sonst so blasse Wangen färbten sich rot. „Das würde Ihnen wohl gefallen, wie?“, herrschte sie Melissa an und warf ihr einen aufgebrachten Blick zu. „Wenn Byron nicht nach Stone Creek zurückkehrt, müssen Sie sich wenigstens keine Gedanken mehr über ihn machen, nicht wahr? Sie nicht und auch sonst keiner in dieser elenden Stadt!“
    „Nur die Ruhe, Velda“, gab sie seufzend zurück. „Ich versuche nur, Ihnen dabei zu helfen, Byron zu finden.“
    Aber Velda riss die Tür auf und war mit einem Satz aus dem Wagen gesprungen. „Wenn Sie wirklich hätten helfen wollen, dann hätten Sie nicht alles daransetzen sollen, meinen Jungen ins Gefängnis zu bringen!“
    „Ein Mädchen ist gestorben“, stellte Melissa ruhig klar.
    Aber ihre Bemerkung stieß auf taube Ohren. Vielleicht war es für Velda einfach zu unfassbar, dass ihr einziges Kind für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich war.
    „Wissen Sie eigentlich, was er in seiner Zeit im Gefängnis gemacht hat, Melissa?“, fuhr Velda wütend fort, während sie auf dem Fußweg im Schatten stand und trotz der Wärme am ganzen Leib zitterte. „Haben Sie eine Ahnung, was der Schwerverbrecher Byron Cahill an jedem Tag gemacht hat, den er hinter Gittern verbringen musste?“
    Melissa schluckte und schüttelte den Kopf, während sie sich auf irgendeine grässliche Gefängnisgeschichte gefasst machte.
    „Er hat geholfen, Hunde aus dem Tierheim auszubilden, zu Spürhunden, Blindenhunden, Suchhunden. Verdammt noch mal, er ist ein
guter Junge
!“
    „Velda“, sagte Melissa, nachdem sie mit einem Nicken zugestanden hatte, dass Byron Cahill bestimmt auch eine gute Seite besaß. „Kommen Sie, ich fahre Sie nach Hause. Vielleicht wartet Byron schon da. Vielleicht hat ihn jemand mitgenommen, und er ist gar nicht mit dem Bus hergekommen.“
    Aber Velda schüttelte den Kopf. Eine

Weitere Kostenlose Bücher