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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Zum Abschied streichelte er dem Hund noch einmal über den Kopf und verabschiedete sich betrübt von ihm. Dann folgte er Andrea nach draußen, ohne sich noch einmal umzusehen.
    „Armer Kerl“, meinte Becky, der Tränen in die Augen stiegen, als sie Byron und Andrea nachschaute. Aber sie fasste sich schnell wieder, setzte ein Lächeln auf und drehte sich zu Steven und Matt um. „Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“
    „Wir möchten einen Hund adoptieren“, antwortete Steven, den immer noch das Gefühl von Traurigkeit bedrückte, das die beiden jungen Leute ausgestrahlt hatten.
    „Tja“, meinte Becky voller Begeisterung und deutete auf den Hirtenhund. „Wie Sie sehen, haben wir hier schon einen Kandidaten für Sie.“
    In den nächsten Minuten erfuhren Steven und Matt, dass der Hund Zeke hieß, zwei Jahre alt und stubenrein war und sich die meiste Zeit über tadellos benahm. Sein Vorbesitzer, ein älterer Herr, war vor ein paar Wochen wegen Alzheimer im fortgeschrittenen Stadium in ein Pflegeheim gezogen, und seine Tochter hatte Zeke ins Tierheim gebracht, weil sie hoffte, dass er so ein neues Zuhause fand.
    „Können wir ihn nehmen?“, fragte Matt und sah Steven mit großen Augen an. „Bitte?“
    Auch Steven mochte Zeke auf Anhieb, andererseits war ihm noch nie ein Hund begegnet, den er nicht leiden konnte. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er alle Hunde aus dem Tierheim mit nach Hause genommen. „Willst du dir nicht erst noch die anderen Hunde ansehen, bevor du dich entscheidest?“
    Aber Matt hatte die Arme bereits um Zekes Hals gelegt und drückte sich an ihn, während er den Kopf schüttelte. „Er ist der Richtige“, erklärte er voller Überzeugung. „Ich will Zeke haben.“
    Der leckte daraufhin Matts Wange ab, als hätte er jedes Wort verstanden.
    Steven warf Becky einen kurzen Blick zu, die völlig begeistert wirkte. Ganz offensichtlich war sie mit Matts Entscheidung einverstanden.
    „Okay“, gab er sich geschlagen, füllte alle Formulare aus, bezahlte die Gebühren und kaufte noch einen großen Sack Futter. Leine und Halsband hatte Zeke noch von seinem Vorbesitzer.
    Auf dem Weg zurück zur Ranch saß der Hund auf der Ladefläche, weil im Führerhaus kein Platz für ihn war. Aber er schien sich dort wie ein typischer Hund vom Land wohlzufühlen. Matt saß die ganze Zeit über in seinem Sitz so zur Seite gedreht, dass er Zeke im Auge behalten konnte, der den Kopf durch das Schiebefenster an der Rückwand der Kabine steckte.
    „Ganz bestimmt vermisst Zeke sein altes Herrchen“, meinte der Junge.
    Steven musste kein Genie sein, um zu verstehen, was Matt damit eigentlich sagen wollte – dass er auch jemanden vermisste, seine Eltern.
    „Könnte sein“, stimmte er behutsam zu.
    Heute hatte Matt ihn wieder als seinen „neuen Dad“ bezeichnet, was hin und wieder vorkam. Vermutlich konnte er nur so zwischen Steven und Zack trennen, und natürlich wollte der Junge seinen leiblichen Vater auf keinen Fall vergessen. An Jillie konnte er sich nur schwach erinnern, weil sie ein Jahr vor Zack gestorben war.
    „Vermisst du auch jemanden?“, fragte Matt leise und ein wenig außer Atem.
    „Ja“, antwortete Steven. „Ich vermisse deine Mom und deinen Dad. Und ich vermisse auch meine Mom und meinen Granddad.“
    „Und was ist mit Davis und Kim? Und deinen Cousins und Cousinen?“
    Davis war Stevens Vater und Kim seine Stiefmutter. Beide lebten auf der Creed-Ranch in Colorado, auch wenn sie das Hauptgebäude Conner überlassen hatten, der zudem den größten Teil der tagtäglichen Aufgaben übernommen hatte. Brody dagegen war nicht der Typ, der gern Verantwortung trug, weshalb er die Ranch schon vor Jahren verlassen hatte und seitdem nicht zurückgekehrt war.
    „Ja“, murmelte Steven und ging damit auf Matts unausgesprochenen Wunsch ein, über all die Menschen zu reden, die ihnen beiden in ihrem Leben fehlten. „Die vermisse ich auch alle sehr.“
    „Aber wir können Davis und Kim und Conner besuchen, und sie können uns besuchen“, warf Matt ein, während Zeke zufrieden hechelte und sabberte. „Aber meine Mommy und mein Daddy sind
tot
.“
    Steven streckte den Arm aus und drückte sanft die Schulter des Jungen. So gern er auch einen Bogen um das Thema gemacht hätte, weil der Kleine noch nicht einmal alt genug war, um zur Schule zu gehen, und daher gar nicht wirklich begreifen konnte, was der Tod war, ging er nie darüber hinweg, wenn Matt von sich aus darauf zu sprechen kam. Stevens

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