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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ihren Sohn nach der Geburt darin einzuwickeln, als sie ihn aus dem Krankenhaus nach Hause gebracht hatte. Seitdem hatte der Zahn der Zeit unübersehbar an der Handarbeit genagt.
    Vermutlich war Matt zu alt, um noch dermaßen an seiner Babydecke zu hängen, doch Steven hätte es nicht übers Herz gebracht, sie ihm abzunehmen.
    Also sah er dem Jungen zu, wie er aufstand, ins Zimmer zurückkehrte, einen kurzen Abstecher ins Bad machte und schließlich einsam und verlassen in der Mitte des Raums stehen blieb.
    „Darf ich bei dir schlafen?“, fragte er. „Nur heute Nacht?“
    „Ja, klar“, sagte Steven. „Mach’s dir bequem.“ Er schlug die Zudecke auf der ausgeklappten Couch zurück und streckte sich, während er sich bewusst machte, dass er bis zum Morgen wahrscheinlich keinen Schlaf bekommen würde.
    Matt kroch zu ihm auf die durchgelegene Matratze und drehte sich eine Zeit lang hin und her, bis er die richtige Schlafposition fand.
    Als Steven die Nachttischlampe ausschaltete, murmelte der Junge leise: „Danke.“
    „Gern geschehen.“
    „Ich hab von Mom und Dad geträumt“, erzählte Matt plötzlich, nachdem er so lange geschwiegen hatte, dass Steven schon geglaubt hatte, er sei bereits eingeschlafen. „Sie waren unterwegs, um mich abzuholen … mit einem großen roten Truck. Darum hab ich auf der Stufe gesessen, als du aufgewacht bist. Ich hab lange gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass das nur ein Traum war.“
    „Ja, so was dachte ich mir schon“, entgegnete Steven, sobald er sich sicher war, dass seine Stimme nicht versagen würde.
    „Sie fehlen mir sehr“, gab der kleine Junge zu.
    „Mir auch“, gestand Steven ihm heiser.
    „Aber wir kriegen das schon hin, oder? Du und ich? Weil wir Partner für alle Zeiten sind.“
    Steven schluckte und war froh, dass es dunkel war und Matt seine Tränen nicht sehen konnte.
    „Genau, Partner für alle Zeiten“, versicherte er ihm. „Und wir werden es ganz sicher hinkriegen.“
    „Okay.“ Matt gähnte und war mit der Antwort offenbar zufrieden, zumindest für den Moment. Aber es würde nicht lange dauern, bis er ihn das wieder fragen würde. „Nacht.“
    „Nacht“, erwiderte Steven.
    Wenig später war Matt eingeschlafen, und obwohl Steven es nicht für möglich gehalten hätte, fiel er selbst schließlich auch in einen tiefen Schlaf.
    Melissa O’Ballivan brachte ihren kostbaren Roadster mit quietschenden Reifen vor der Sunflower Bakery & Café im Stadtzentrum von Stone Creek zum Stehen, schob den Schalthebel in den Leerlauf und öffnete die Tür.
    Es war einer dieser sonnigen Tage mit strahlend blauem Himmel, an denen man getrost das Verdeck des Wagens offen lassen konnte.
    Sie zog die Handbremse an, ließ den Motor laufen und eilte in das kleine Lokal, das Tessa, die Schwester ihres Schwagers Tanner Quinn, betrieb. Zwischen den besetzten Tischen hindurch bahnte sie sich ihren Weg zum Tresen.
    An sechs Tagen in der Woche bestand Melissas Frühstück aus Obstsmoothies mit einem Schuss Proteinpulver, doch fast jeden Freitag gönnte sie sich hier ihr Lieblingsgericht zum Mitnehmen: Tessas Putenbrustfilet-Sandwich mit Käse und gebratenem Eiweiß.
    „Das Übliche?“ Tessa stand hinter der Theke und lachte sie an, während sie in einer Hand eine kleine braune Papiertüte hielt, aus der ein verführerisches Aroma stieg.
    Auf dem Weg zu ihr wünschten mehrere Gäste Melissa einen guten Morgen, sie nickte ihnen zu und erwiderte den Gruß. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie ein Gesicht, das sie noch nicht kannte – das eines gut aussehenden Mannes mit dunkelblondem, leicht zotteligem Haar, der vor dem Tresen auf einem Hocker saß. Er trug eine schwarze Hose und ein teures Polohemd, das das intensive Blau seiner Augen betonte.
    Aus einem unerklärlichen Grund stellte Melissa sich den Mann plötzlich in einer alten Jeans, abgewetzten Stiefeln und einem Hemd in jenem Westernschnitt vor, den die meisten Männer in Stone Creek bevorzugten.
    Schnell schaute sie wieder weg, allerdings nicht schnell genug, wie das flüchtige Grinsen ihr verriet, das einen Mundwinkel des Fremden umspielte. Der Mann musterte sie ebenfalls. Wer ist das, wunderte sich Melissa, während sie ungeduldig darauf wartete, dass Tessa ihr das Wechselgeld herausgab.
    Irgendwer auf der Durchreise sagte sie sich und steckte das Kleingeld ein, wobei ihr auffiel, dass der rätselhafte Mann nicht allein war. Auf dem Platz neben ihm hockte ein schmächtiger Junge, der einen kleinen Berg von Tessas

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