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Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition)

Titel: Die Creeds: Wenn ein Herz nach Hause kommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Häppchen. Seine Bewegungen waren schnell und geschickt, und sie besaßen eine unterschwellige Eleganz.
    Denk nicht über seine Hände nach.
    Melissa zwinkerte und wachte aus einer weiteren Phase der Benommenheit auf. Inzwischen hatte Steven mit Matt den Teller getauscht, der erst vorsichtig probierte, dann aber richtig reinhaute.
    „Schling das Essen nicht so runter“, ermahnte Steven ihn und nahm sich selbst etwas, da Melissa keine Anstalten machte, eine Portion auf ihren Teller zu legen.
    Matt nickte, während er kaute und schluckte. „Du kannst gut kochen“, sagte er zu ihr.
    Melissa spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Zu gern hätte sie das Lob einfach angenommen, doch dazu war sie nicht in der Lage. Sie war nun einmal grundehrlich und musste damit leben, ob sie wollte oder nicht.
    „Also … meine Schwester Ashley kann so gut kochen“, stellte sie klar. „Ich habe … na ja, ich habe mir dieses Essen bei ihr geborgt.“
    Stevens Augen blitzten schelmisch auf, aber er verkniff sich jeden Kommentar. Allerdings schienen ihm Ashleys Kochkünste auch zuzusagen.
    „Oh“, sagte Matt auf einmal. Nachdem sein erster Hunger gestillt war, machte er eine Pause und sah zu Steven.
    „Meinst du, Zeke geht es gut?“, fragte er.
    Zeke? Dann erinnerte sich Melissa an den Hund.
    „Zeke geht es gut“, versicherte er dem Jungen.
    „Ich wollte ihn eigentlich mitbringen“, erklärte Matt Melissa, die mittlerweile auch zu essen begonnen hatte, wenn auch nur zögerlich. „Aber Dad war dagegen. Er hat gesagt, das wäre nicht höflich.“
    Sie reagierte mit einem Lächeln und zwang sich dazu, sich zu entspannen. Steven Creed, dieser Mann mit den breiten Schultern, der lässiges Selbstbewusstsein ausstrahlte, schien die kleine Küche mit seiner bloßen Anwesenheit völlig auszufüllen, er schien die Luft und das Licht förmlich zu absorbieren.
    Und er schien auch
sie
zu absorbieren. So beunruhigend diese Erfahrung auch war, hatte sie zugleich etwas äußerst Reizvolles an sich.
    „Zeke geht es gut“, wiederholte Steven. „Wirklich.“
    „Du kannst ihn gern nächstes Mal mitbringen“, schlug Melissa vor, noch bevor ihr bewusst wurde, was sie da redete.
Nächstes Mal? Wer sagt denn, dass es ein nächstes Mal geben wird?
    Matt begann vor Freude zu johlen.
    „Dreh die Lautstärke ein bisschen runter, okay?“, wies Steven ihn an.
    „Manchmal bin ich zu laut“, flüsterte der Junge ihr grinsend zu.
    Sie musste lachen und konnte sich in letzter Sekunde davon abhalten, seine Haare zu verwuscheln. „Schon okay“, entgegnete sie genauso leise.
    Danach machte sich einvernehmliches Schweigen breit, und erst als sie aufgegessen hatten und der Nachtisch anstand, stellte Matt Melissa aus heiterem Himmel zwei völlig unerwartete Fragen: „Bist du verheiratet? Hast du Kinder?“
    Steven, der auf Melissa bislang den Eindruck gemacht hatte, ihn könne nichts aus der Ruhe bringen, errötete und wollte Matt sofort stoppen.
    Aber Melissa kam ihm zuvor und antwortete: „Nein, ich bin nicht verheiratet, und ich habe auch keine Kinder.“
    Der Junge lächelte so strahlend, als hätte er soeben das schönste Geschenk überhaupt bekommen. „Gut“, rief er begeistert. „Dann kannst du meinen Dad heiraten und meine Mom werden. Wir helfen dir dann beim Kochen, damit du dir nichts bei deiner Schwester borgen musst. Und wir machen auch die Wäsche.“
    „Matt“, protestierte Steven, musste sich aber ein Lächeln verkneifen.
    Ohne nachzudenken – hätte sie es getan, wäre sie sicher in der Lage gewesen, sich noch rechtzeitig zu bremsen – legte Melissa eine Hand auf Stevens Unterarm. Dabei merkte sie, wie sich seine Muskeln unter ihren Fingerspitzen für einen Moment anspannten.
    „Ist schon okay“, sagte sie beschwichtigend.
    Matt sah zwischen Steven und Melissa hin und her und ließ seine schmalen Schultern sinken. „Ich glaube, das mit dem Heiraten hätte ich nicht sagen sollen“, stellte er betreten fest.
    „Meinst du wirklich?“, fragte Steven.
    Melissa lächelte, weil sie den Jungen unbedingt beruhigen wollte. „Soll ich dir mal was verraten?“, fragte sie und nahm die Hand von Stevens Arm.
    „Was denn?“
    „Wenn ich irgendwann auch mal einen kleinen Jungen habe, dann hoffe ich, dass er so wie du sein wird.“
    Es waren genau die richtigen Worte, und sie zauberten das strahlende Lächeln zurück auf seine Lippen. Aus Matt würde mal ein richtiger Herzensbrecher werden, davon war sie fest

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