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Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt

Titel: Die Creeds: Wo die Hoffnung lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Creek fahren und unsere Enkel verwöhnen“, erklärte sie. „Steven und Melissa ein bisschen den Rücken freihalten, damit sie mal für ein paar Tage allein verreisen können. Aber wir brauchen jemanden, der während unserer Abwesenheit das Haus hütet. Würdest du das machen?“
    „Aber gern“, antwortete Carolyn erfreut. Sosehr sie ihre Wohnung im ersten Stock von Nattys Haus auch liebte, genoss sie doch hin und wieder einen Tapetenwechsel. Und während die Häuser anderer Leute ihr gewöhnlich das Gefühl gaben, entwurzelter und haltloser denn je zu sein, ging es hier um die Creed Ranch. Hier hatte sie sich, aus welchem Grund auch immer, seit jeher zu Hause gefühlt. „Darf ich Winston mitbringen?“
    „Natürlich“, antwortete Kim und tätschelte den Kopf des einen und dann des anderen Hündchens. Trotz der Morgenfrühe waren Smidgeons und Little Bits Fellchen bereits auf Hochglanz gebürstet, und die Köpfe zierten kleine gelbe Schleifchen. „Brody kommt zweimal täglich und versorgt die Pferde. Wende dich einfach an ihn oder Conner, falls ein Notfall eintritt. Blossom kannst du reiten, wann immer du willst, aber Davis möchte nicht, dass du diesem Vollblut zu nahe kommst. Firefly ist zu gefährlich.“
    Das Vollblut war gefährlich?
    Was Ärgermachen anging, konnte es Brody nicht das Wasser reichen.
    „Kim Creed“, argumentierte Carolyn gereizt, aber liebenswürdig, „wenn Brody sich in den Kopf gesetzt hat, eure Pferde zu versorgen, warum schläft er dann nicht einfach hier und überwacht das Grundstück? Bilde ich es mir nur ein, oder versuchst du uns beide zu verkuppeln?“
    Wieder einmal.
    Kims Wangen färbten sich rosig, doch ihre Augen lächelten noch vor ihren Lippen. „Traust du mir so etwas zu?“, fragte sie herausfordernd.
    „Jederzeit“, antwortete Carolyn lächelnd aus voller Überzeugung.
    Kims Gedanken überschlugen sich nicht nur, sie überschlugen sich sichtlich . Hinter ihrem immer noch schönen Gesicht arbeitete es heftig. Schließlich holte sie tief Luft und seufzte. „Brody kann hier nicht übernachten, weil er sich um den Hausbau kümmern muss. Und es besteht immer die Gefahr von Diebstahl oder Vandalismus, weißt du, gerade nach Sonnenuntergang.“
    Carolyn verdrehte lachend die Augen und fragte sich, ob Kim von der Verabredung am Samstagabend wusste, die sie und Brody getroffen hatten.
    Sie entschied, sie nicht zu erwähnen, gesetzt den Fall, derKlatsch wäre Kim noch nicht zu Ohren gekommen. Es war unsinnig, Öl ins Feuer der Spekulationen zu gießen, zumal der Abend mit Brody sich vermutlich als Reinfall erweisen würde.
    Oder als Mutter aller Kräche.
    Was sie und Brody betraf, war der Mittelweg anscheinend ausgeschlossen.
    „Du machst es also?“, hakte Kim nach. „Hütest das Haus, solange Davis und ich in Stone Creek bleiben? Ich weiß, du musst im Laden arbeiten, aber abgesehen davon …“
    Im Stillen vervollständigte Carolyn den Satz ihrer Freundin: Abgesehen davon hast du ja kein eigenes Leben.
    „Mach ich, Kim“, sagte sie sanft. Kim und Davis waren immer gut zu ihr gewesen, und ihr Vertrauen war etwas, das sie sehr schätzte. Ohne einen besseren Grund als ihr zwanghaftes Bedürfnis, Brody möglichst aus dem Weg zu gehen, hätte sie die Bitte nicht abschlagen können. „Wann fahrt ihr nach Stone Creek?“
    „Am Sonntagmorgen“, antwortete Kim mit einem Blick auf den Stall und einem kleinen schiefen Lächeln. „Geh nur und sattle Blossom. Ich weiß, deine Zeit ist begrenzt, und ich bestehe nicht auf unserem Kaffeeklatsch.“
    Spontan nahm Carolyn Kim in den Arm, sorgfältig darauf bedacht, die Hündchen nicht zu erdrücken.
    „Wofür war das denn?“, fragte Kim blinzelnd und lächelte.
    „Du bist eine gute Freundin“, erwiderte Carolyn und wandte sich zum Gehen, sah sich jedoch über die Schulter hinweg noch einmal um. „Und ich bin dir dankbar und ich bin dankbar für dich.“
    Der majestätische Vollblüter und König über alles, was er überblickte, wieherte zu ihrer Begrüßung, als Carolyn auf dem Weg zum Stall am Koppelzaun entlangging.
    „Guten Morgen, du Schöner“, sagte sie zu dem riesigen Wallach. Welch ein verblüffendes Geschöpf er doch war, wieer dastand, mit erhobenem Kopf und nach vorn gestellten Ohren, die ganze Gestalt von der Morgensonne umglänzt.
    Wenig später stand Carolyn vor der Tür zu Blossoms Box.
    Die kleine Stute schien sich auf den Ausflug zu freuen und ließ all die gewohnten Vorbereitungen – Satteldecke,

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