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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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aus als noch im Angesicht der letzten Nacht.
    Immerhin wird die Prüfung irgendwann vorbei sein. Dann habe ich es überstanden. Warum konnte ich mich auch nicht diese paar Stunden beherrschen und ihr nichts davon schreiben?
    Er stand auf, um vor dem Frühstück noch eine Runde im Park spazieren zu gehen.
    Etwas Sinnvolleres kann ich im Moment sowieso nicht tun. Ohne Valerian fällt mir hier langsam, aber sicher die Decke auf den Kopf. Wo steckt der eigentlich?
    Valerian stöhnte. Die betäubende Medikation hatte nachgelassen und er spürte die Schmerzen des Vortages erneut. Mühsam öffnete er die Augen und sah sich um.
    „Sieh an, der Patient erwacht zu neuem Leben“, drang eine spöttische Männerstimme an sein Ohr.
    Der Unsterbliche blickte zur Seite und schaute in das Gesicht eines fremden Mannes.
    „Ich darf Ihnen gratulieren, Sie haben das Gift überlebt. Recht erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt, dass die Dosis einen ausgewachsenen Gorilla umgehauen hätte. Sie haben nicht zufällig Primaten in der Verwandtschaft?“
    Er grinste gehässig.
    „Kennen … wir uns?“, murmelte Valerian schwach und bemerkte, dass sein Mund und Rachen furchtbar trocken waren.
    „Verzeihung! Natürlich können Sie nicht wissen, wer ich bin. Ich bin derjenige, der sich Ihnen gestern als Heinrich Vollmer ausgegeben hat.“
    „Sahen Sie da nicht … vierzig Jahre … älter aus?“, wunderte sich der Student. Er hatte Mühe, zusammenhängende Sätze zu bilden.
    „Oh, Sie schmeicheln mir. Doch Sie sahen eine Maske. Die Gestalt des echten Heinrich Vollmer. Äußerst schwer zu durchschauen, ganz besonders für einen jungen und unausgebildeten Cromwell-Studenten.“
    Er lächelte selbstgefällig.
    Scheißtyp!
    „Ah … ja … und wo ist dann … der echte Herr Vollmer?“
    „Tot, vermute ich. Ich habe ihm fünfmal in den Rücken gestochen. Man sollte meinen, dass ein normaler Mensch danach tot wäre.“
    Die Antwort war so teilnahmslos und sachlich formuliert worden, dass Valerian wütend wurde.
    Da kommt einem doch glatt die Galle hoch!
    Er versuchte, sich nach oben zu drücken, scheiterte jedoch kläglich. Seine Arme waren kraftlos und sein Körper schmerzte bei jeder Bewegung.
    „Na, na, das würde ich nicht versuchen. Ihre Wunden platzen sonst wieder auf – und das wollen wir doch nicht.“
    Der Student machte schmale Augen. „So fies, wie Sie aussehen … könnte man meinen, dass Sie Spaß … daran haben … mich zu quälen.“
    Der andere lachte leise und in seiner Stimme erklang gespielte Anteilnahme, als er antwortete: „Spaß daran, Sie zu quälen? Aber mitnichten! Ich bin kein Rohling. Ich benötige lediglich ein paar Informationen – und die werde ich mir beschaffen. Mit oder ohne Ihre Hilfe. Nun, bisher waren Sie nicht besonders kooperativ. Versuchen wir es doch mal mit einem Verhör bei nicht magischem Bewusstsein.“
    „Was faseln Sie da eigentlich? Nicht magischem Bewusstsein? Ich weiß nicht, wovon Sie reden, verdammt!“
    „Aber, aber, mein minderbemittelter Freund. Wir wollen doch nicht gleich aggressiv werden. Das würde nämlich zu einer Bestrafung führen. Von denen hatten Sie schon eine ganze Menge und ich bezweifle, dass Sie noch viel einstecken können.“
    Valerian warf ihm einen bitterbösen Blick zu, schwieg jedoch.
    „Ah, das ist doch schon sehr viel besser. Nun also zu Ihrer Frage: Ich habe Sie bereits einmal verhört. Damals hatten Sie das Bewusstsein verloren. Ein kleines Schlafmittel half mir dabei. Dann habe ich Sie durch Magie so weit geweckt, dass Sie mir ein paar Fragen beantworten konnten. Normalerweise sind die Leute dabei besonders gesprächig, denn jedwedes Interesse, jemanden zu beschützen, ist deaktiviert. Aber Sie haben sich mir widersetzt. Erstaunlich. Höchst erstaunlich.“
    Tja, da schaust du, was? Sackgesicht!
    „Allerdings bin ich ein Mann mit wenig Geduld, deshalb ist mir daran gelegen, weitere Verzögerungen aus dem Weg zu räumen. Um diesen mühevollen Prozess zu beschleunigen, schlage ich vor, dass Sie mir alle Fragen beantworten. Danach lasse ich Sie laufen. Das sollte mir, meiner Meinung nach, Ihre Kooperation sichern.“
    Da kannst du lange warten, Pissnelke!
    Der Fremde zog sich einen Stuhl an Valerians Bett und begann mit seiner Befragung.
    „Erzählen Sie mir etwas über den Schutzschild, der über Cromwell gespannt ist. Handelt es sich um einen physischen oder psychischen Zauber?“
    Valerian war nach Lachen zumute, doch es kam nur ein Röcheln und

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