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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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seine werden. Gefährten für die Ewigkeit.
    Das Glück war ihm hold, denn die Musiker wählten ein langsames Stück, als er mit ihr den Kreis betrat. Lächelnd schlang er seine Arme um ihren schlanken Körper. Sie blickten sich in die Augen und er konnte fühlen, wie sein Innerstes weich wurde, sich ihr zuwandte. Er liebte sie. Und er wusste, dass sie seine Liebe erwiderte.
    „Val!“, drang die ferne Stimme wieder energisch an sein Ohr und verlangte, gehört zu werden. „Valerian, wach auf!“
    Wie ein Gewitter in den Bergen dröhnten die Worte in seinem Geist. Es bereitete ihm fast Kopfschmerzen. Er wollte nicht wach werden, wollte lieber noch an dem ruhigen Ort verharren, der so viel Harmonie und Heilung versprach. Doch sein Verstand riss ihn unerbittlich zurück in die Realität – und schon war ihm sein Traum entglitten. Nichts blieb, woran er sich erinnern konnte. Nur eine ferne Sehnsucht nach einem besseren Ort …
    Als Valerian die Augen aufschlug, dauerte es eine ganze Weile, bis sich sein Blick schärfte. Benommen fixierte er die ehemals weiße Decke über sich. An manchen Stellen war die Farbe bereits rissig und er entdeckte ein paar Spinnweben in der Ecke.
    „Val? Bist du wach? Val?“.
    Wieder diese Stimme! Aber diesmal erkannte er, dass es sich um ein hauchzartes Flüstern handelte. Er sah zur Seite, konnte jedoch nichts erkennen.
    Maxi! Sie hat sich unsichtbar gemacht!
    Er spürte, wie ihm eine Hand behutsam über die Stirn strich.
    „Endlich bist du wach“, wisperte sie. „Ich stehe schon ganz lange hier und warte. Der böse Mann ist wieder nach unten gegangen. Er hat dich ans Bett gefesselt.“
    Valerian nickte zum Zeichen, dass er sie verstanden hatte. Eine Bewegung, die er sofort bereute.
    Scheiße, tut das weh!
    Es war schmerzhaft, doch nicht mehr ganz so schlimm wie zuvor. Nun konnte er auch den Schmerz zuordnen. Seine Brust brannte unerträglich.
    „Ich habe dir etwas Cola gebracht. Ich war mir nicht sicher, ob das Wasser hier gut ist, und so habe ich die Cola aus der Küche geklaut. Sie stand im Wandschrank. Da waren so viele Flaschen, dass ich dachte, dass es nicht auffällt, wenn eine fehlt – oder was meinst du? Ich werde die leere Flasche gut verstecken, dann findet er sie bestimmt nicht! Ich habe dir sogar ein Strohhalm mitgebracht, damit du trinken kannst. Ich war mal im Krankenhaus zu Besuch und die alten Omas hatten das auch alle.“
    Valerian starrte fassungslos geradeaus.
    Wie kann sie nur so viel reden? Jetzt?!
    Er hatte befürchtet, dass Maxi von dem ganzen Schlamassel einen Schock davongetragen hatte, doch sie wirkte so munter wie eh und je.
    Das Mädchen hatte die kleine Flasche wie versprochen präpariert und er spürte den Strohhalm an seinem Mund. „Da, jetzt musst du trinken!“
    Er nippte an der Flüssigkeit. Erst dabei fiel ihm auf, wie durstig er war. Hals und Rachen waren gänzlich ausgetrocknet.
    Seit wann hast du nichts mehr getrunken? Vorgestern Mittag? Oder Nachmittag? Jedenfalls ist es ewig lange her.
    „Danke!“, flüsterte er schließlich und seufzte.
    Neben ihm wurde die Matratze seines Bettes herabgedrückt. Maxi musste sich gesetzt haben.
    „Du bist wohl noch nicht wieder fit genug, um mit mir zu flüchten, was?“, hauchte sie.
    Valerian schüttelte seufzend den Kopf. Diesmal bewegte er sich behutsamer.
    „Nein … eher nicht“, krächzte er leise.
    Nach einem kurzen Räuspern versuchte er es noch einmal mit dem Reden.
    „Weiß er, dass du da bist?“
    „Nein, er hat nichts gemerkt. Ich war auch ganz vorsichtig.“
    Ihre Stimme klang selbstzufrieden.
    „Sehr gut“, lobte er das Mädchen pflichtbewusst.
    „Und was hast du seitdem herausgefunden? Wo hast du dich die ganze Zeit über versteckt?“
    „Ich hab mich im Haus umgesehen. Natürlich nur in den unverschlossenen Zimmern … Aber die meisten sind eh leer oder die Möbel wurden unter weißen Tüchern versteckt. Sieht nicht so aus, als würde hier richtig jemand wohnen …“
    Sie machte eine Pause und Valerian konnte sich lebhaft vorstellen, wie sie gerade eine Schnute zog und mit den Schultern zuckte.
    „Was macht er den ganzen Tag? Ist da noch jemand außer ihm?“
    „Nee, ich hab niemanden gesehen. Er war aber mal am Telefon.“
    „Telefon! Weißt du, wo mein Handy ist?“
    „Nee, er hat deine Sachen mitgenommen.“
    „Verdammt!“, fluchte Valerian leise.
    „Das darf man nicht sagen“, murmelte das Mädchen vorwurfsvoll.
    Der Unsterbliche machte ein ungeduldiges Gesicht und

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