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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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starrte angestrengt an die Decke. „Wir müssen hier irgendwie raus und ich bin nicht gut zu Fuß. Lass uns überlegen, wie wir hier verschwinden können!“
    „Vielleicht fliegen?“, schlug sie vor.
    „Du kannst Leute fliegen lassen?“, hakte er nach.
    „Nee. Aber ich dachte, dass du das vielleicht kannst … Ich weiß ja nicht, was du alles kannst. Vielleicht klappt es ja?“
    Der Unsterbliche schnaubte und verzog das Gesicht.
    „Ich kann rein gar nichts. Kein bisschen Magie. Nada.“
    Sie runzelte die Stirn. „Aber warum bist du dann in Cromwell? Da dürfen doch nur Begabte hin.“
    „Ich bin ein Unsterblicher.“
    „Das weiß ich doch!“
    „Warum fragst du dann so blöd?“
    „Ich frag nicht blöd! Ich weiß halt nicht, was Unsterbliche können!“
    „Die können nur am Leben bleiben.“
    „Na, das ist doch super!“
    „Aber ich bin noch kein echter Unsterblicher.“
    „Oh! Das ist natürlich doof.“
    Maximas Stimme klang bedauernd.
    „Du sagst es“, stimmte er trocken zu.
    Wieder herrschte eine Weile Schweigen.
    Schließlich kam ihr ein neuer Gedanke: „Kannst du nicht einer werden? Ich meine … jetzt?“
    Valerian machte schmale Augen.
    „Danke für den Ratschlag. Ich mach dann eben mal einen auf Unsterblicher. Ha. Ha. Wenn das so einfach wäre, dann hätte ich es schon gemacht, Schlauberger!“
    „Es heißt Schlaumeier!“, zickte sie zurück.
    „Man kann beides sagen!“
    „Mir egal, ich bin kein Berger und kein Meier! Ich bin nur schlau!“
    „Na, offenbar nicht, sonst wüsstest du, dass ich nicht mitbestimmen kann, wann diese Wandelung passiert!“, hielt er dagegen.
    „Ich muss nicht alles wissen, nur weil ich schlau bin!“
    „Pfff!“, kommentierte Valerian wenig aussagekräftig und starrte demonstrativ an die Decke.
    Stur schwiegen sich die beiden an, bis dem Mädchen etwas einfiel.
    „Er hat was gesagt!“
    „Was?“, murrte Valerian, immer noch unversöhnlich.
    „Er sagte, dass du sicher bis morgen früh schlafen würdest. Wie ein Baby. Das hat er gesagt. Aber du bist früher aufgewacht. Hat das was zu bedeuten?“
    „Ja, es bedeutet, der Typ ist ein Idiot und er kennt sich mit Betäubungsmitteln nicht aus“, meinte der Student abfällig.
    „Oh“, kam es enttäuscht von dem Mädchen.
    Oder aber es heißt, dass Betäubungsmittel bei dir nicht so lange wirken, wie sie wirken sollten. Vielleicht bist du deshalb schon einmal früher aufgewacht. Eine Flucht hatte dieser Mistkerl sicher nicht eingeplant. Muss ihn ganz schön ins Schwitzen gebracht haben, als du plötzlich fort warst.
    Valerian lächelte grimmig.
    Das heißt also, du bist gegen Betäubungsmittel immuner als normaler Menschen. Dozentin Frey war doch auch überrascht, dass Tamaras Essenzstoß nicht tödlich gewirkt hat. Sehr gut! Das müsste sich doch zu einem Vorteil ausbauen lassen können. Die Frage ist nur, wie?

Kapitel 46
    Vincent Reichmann hatte seinen Prüfling vom Fahrstuhl aus in eine andere Richtung geführt. Cendrick hatte bisher nicht einmal geahnt, dass die Räumlichkeiten im Kellergeschoss so weitläufig waren. Zum ersten Mal begegnete ihnen auch ein anderer Prüfling. Sabina Heinrich saß am Boden zusammengekauert und ihr liefen die Tränen über die Wangen. Als sie die zwei sah, schlug sie verschämt die Hände vors Gesicht und schluchzte leise. Cendricks erster Impuls war, sie in seine Arme zu schließen. Er wusste nicht, warum, aber den Anblick einer weinenden Frau hatte er noch nie ertragen können. Im letzten Moment hielt er sich jedoch zurück.
    Das ist eine Hetaeria-Magi -Prüfung, keine Kuschelveranstaltung! Hier wird mit harten Bandagen gekämpft. Wenn sie es jetzt nicht draufhat, dann ist es besser, sie verlässt dieses System!
    Cendrick war bewusst, dass er in erster Linie so dachte, um gar nicht erst das Gefühl von Mitleid aufkommen zu lassen. Er vermutete, dass seine nächste Prüfung genau das sein würde, was Sabina so aus der Fassung gebracht hatte. Wenn er jetzt dem Drängen nach Gefühlsduselei nachgab, dann konnte Mitleid sehr schnell in Selbstmitleid umkippen – und das durfte er auf keinen Fall riskieren.
    Entschlossen biss er die Zähne zusammen und verbot sich jede Empfindung. Er würde standhaft bleiben, auch wenn es ihm schwerfiel.
    „Das ist genau der Grund, warum wir nur so wenige Frauen im Orden haben“, hörte er seinen Prüfer murmeln.
    Cendrick war sich nicht sicher, ob Sabina ihn hatte hören können, doch selbst wenn nicht, ärgerten ihn die Worte des

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